Bitcoin & Co.: Alle Infos über Kryptowährungen

Kryptowährungen waren in letzten Jahren das größte Phänomen der globalen Finanzwelt. In den Anfangstagen noch als technisch unnötige Spielerei belächelt, haben sich digitale Währungen inzwischen weltweit als innovative Kombination aus Zahlungsmittel, Wertaufbewahrung und Plattform für digitale Verträge und Anwendungen etabliert. In diesem Ratgeber lernst du alles Grundlegende zum Thema Kryptowährungen und erfährst alles, was erforderlich ist, um dich in dieser neuartigen Finanzwelt zurecht zu finden. 

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☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Kryptowährungen sind digitale Währungen, die wie klassische Fiat-Währungen als Zahlungs- oder Tauschmittel eingesetzt werden können.
  • Kryptos werden hingegen unabhängig von Notenbanken und dezentral über ein digitales Computernetzwerk geschaffen und ausgegeben. 
  • Sie basieren auf der Blockchain-Technologie, einem Netzwerk aus miteinander verbundenen Computern, in dem Informationen dezentral abgespeichert und validiert werden.
  • Neben dieser Dezentralität sind auch die Verschlüsselung, die Schnelligkeit und die Transparenz von Transaktionen wichtige Merkmale von Kryptowährungen bzw. der Blockchain-Technologie.
  • Heutzutage gibt es über 10.000 aktive Kryptowährungen, unter denen jedoch nur Bitcoin und Ethereum eine dominante Rolle spielen. 
  • Kryptowährungen können über zentrale und dezentrale Kryptowährungsbörsen sowie über klassische Online-Broker gekauft und gehandelt werden. 
  • Alternativ können Anleger auch über Krypto-ETFs und -ETPs, Aktien von Kryptounternehmen und Kryptoderivate in den Kryptomarkt investieren.

Das sind die 10 wichtigsten Kryptowährungen 

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der zehn wichtigsten Kryptos der Welt dar, gemessen an ihrer Marktkapitalisierung: 

Was sind Kryptowährungen?

Kryptowährungen sind digitale bzw. virtuelle Währungen, die sich wie klassische Fiat-Währungen (wie der Euro oder der US-Dollar) tauschen oder als Zahlungsmittel einsetzen lassen. Ihre Bezeichnung stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet im Deutschen so viel wie „verbergen“ oder „schützen“. Hintergrund dafür ist, dass Kryptowährungen kryptographische Protokolle zur sicheren Übertragung von Währungseinheiten zwischen Absender und Empfänger nutzen. Im Gegensatz zu Fiat-Währungen existieren Kryptowährungen nur in digitaler Form. Bargeld existiert bei ihnen nicht. 

Ein weiterer fundamentaler Unterschied zwischen Krypto- und Fiat-Währungen ist, dass letztere von einer Zentralbank wie der Europäischen Zentralbank (EZB) oder der US-Notenbank (FED) ausgegeben und verwaltet werden. Kryptowährungen werden hingegen unabhängig und dezentral über ein digitales Computernetzwerk geschaffen und ausgegeben. Über in einem Protokoll hinterlegten Regeln wird an Knoten in diesem dezentralen Netzwerk überprüft, ob eine bestimmte Währungstransaktion valide ist. Digitale Währungen stehen demnach außerhalb der Kontrolle von Regierungen und sonstigen staatlichen Institutionen. 

Was ist eine Blockchain?

Kryptowährungen basieren auf einem neuartigen technologischen Fundament, der sogenannten „Blockchain“. Bei einer Blockchain handelt es sich um ein dezentrales Netzwerk aus miteinander verbundenen Computern, auf denen Informationen separat abgespeichert werden. Die Transaktionsdaten werden in der Blockchain in Form von Blöcken gespeichert, die verschlüsselt und miteinander verkettet übertragen werden. Jeder Block ist kryptografisch mit dem vorhergehenden verbunden, was die Manipulation einer Blockchain nahezu unmöglich macht. Der Versand und der Empfang von digitalen Währungen findet nicht über Intermediäre wie Banken oder Zahlungsdienstleister statt, sondern direkt von Person zu Person. 

Transaktionen werden in einer Blockchain von einem Computernetzwerk auf der ganzen Welt validiert und verifiziert, und zwar durch einen Konsensmechanismus. Die beiden bekanntesten Mechanismen sind: 

Proof of Work (PoW): Computer, sogenannte Miner, lösen komplexe mathematische Aufgaben, um Transaktionen zu verifizieren. Dieser Prozess ist sehr energieintensiv. 

Proof of Stake (PoS): Nutzer können ihre Kryptowährungen hinterlegen (staken), um die Transaktionen zu validieren. Dieser Mechanismus ist deutlich energieeffizienter. 

Was sind die wichtigsten Merkmale von Kryptowährungen? 

Dezentralität: Die meisten Kryptowährungen funktionieren ohne zentrale Instanz – Transaktionen werden durch ein Netzwerk von Computern überprüft und gespeichert. 

Transparenz: Alle Transaktionen sind in der Blockchain öffentlich einsehbar, aber die Identität der Nutzer bleibt pseudonym. 

Verschlüsselung: Moderne Verschlüsselungstechniken sorgen dafür, dass Transaktionen sicher sind und die Kontrolle über das eigene Vermögen in der Hand des Besitzers bleibt. 

Schnelligkeit: Kryptowährungen können weltweit und rund um die Uhr transferiert werden – schnell, direkt und ohne Zwischeninstanzen wie Banken. 

Angebotsbeschränkung: Viele Kryptowährungen, wie Bitcoin, haben ein maximales Angebot, was sie gegen Geldentwertung absichern kann. 

Wie entstehen neue Kryptowährungseinheiten?

Wie bereits einleitend erwähnt, gibt es bei Kryptowährungen keine zentrale Instanz, wie beispielsweise eine Notenbank, die für die Ausgabe neuer Währungseinheiten verantwortlich ist. Vielmehr ist die Schaffung von Kryptowährungen kein zentral gesteuerter Prozess, sondern ein dezentraler Konsensmechanismus. 

Kryptowährungen entstehen auf unterschiedliche Weise – je nachdem, wie das jeweilige Blockchain-System funktioniert. Grundsätzlich gibt es zwei Hauptmethoden, wie neue Coins (haben eine eigene Blockchain) bzw. Tokens (laufen auf einer fremden Blockhain) geschaffen werden: durch Arbeit (Mining) oder durch Beteiligung (Staking). 

Bei anderen Methoden, wie Initial Coin Offerings (Ausgabe von Coins durch ein Crowdfunding) oder Airdrops (Kostenloses Verteilen von Coins an Nutzer) handelt es sich eher um Verteilungsmöglichkeiten. Jede Kryptowährung entscheidet selbst, wie ihre Coins erschaffen und verteilt werden, abhängig von ihrem technischen Design und Zweck. 

Mining

Mining (der sogenannte „Proof-of-Work-Mechanismus“) ist der ursprüngliche Mechanismus zur Ausgabe neuer Kryptowährungseinheiten. Er kommt bis heute beim Bitcoin zur Anwendung. Dabei lösen Computer weltweit komplexe Rechenaufgaben. Der erste Miner, der die richtige Lösung findet, darf einen neuen Block zur Blockchain hinzufügen und wird dafür mit einer bestimmten Menge neuer Coins belohnt. 

Der PoW-Mechanismus macht es extrem teuer und rechenintensiv, die Blockchain zu manipulieren, da man dafür die Mehrheit der Rechenleistung des gesamten Netzwerks kontrollieren müsste. Der Nachteil der Schaffung von Coins über das Mining ist jedoch, dass dieser Prozess sehr viel Energie verbraucht. 

Staking

Staking (der sogenannte „Proof-of-Stake-Mechanismus”) hat sich in den vergangenen Jahren als moderne und energieeffiziente Alternative zum Mining entwickelt und wird von vielen neuen Blockchains verwendet. Beim PoS-Mechanismus hinterlegen (staken) die Teilnehmer eine bestimmte Menge ihrer Kryptowährung als Sicherheit anstatt Rechenleistung zu nutzen. Das Netzwerk wählt aus den Stakern zufällig einen aus, der den nächsten Block validieren darf. Die Wahrscheinlichkeit, ausgewählt zu werden, hängt davon ab, wie viele Kryptowährungseinheiten ein Teilnehmer gestaked hat. Als Gegenleistung für die Validierung des Blocks erhalten die Staker neue Coins. 

Die Sicherheit des Netzwerks wird im Staking nicht durch Rechenkapazitäten gewährleistet, sondern durch wirtschaftliche Anreize. Wenn ein Staker versucht, betrügerische Transaktionen zu validieren, verliert er einen Teil oder die gesamte hinterlegte Menge seiner Kryptowährung. 

Wie sicher sind Kryptowährungen? 

Die Sicherheit von Kryptowährungen ist ein komplexes Thema. Sie hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab, und zwar der Sicherheit der zugrunde liegenden Technologie, der Art der Aufbewahrung und des individuellen Verhaltens des Nutzers. 

Sicherheit der Technologie

Wie schon einleitend erwähnt, ist die Kryptowährungen zugrunde liegende Technologie, die Blockchain, extrem sicher. Sie ist dezentralisiert, unveränderlich und durch starke Kryptografie geschützt. Das bedeutet, dass eine Manipulation nahezu unmöglich ist. Da jeder Block in der Kette kryptografisch mit dem vorherigen verbunden ist und die Daten auf Tausenden von Computern weltweit gespeichert sind, wäre es extrem aufwendig und rechenintensiv, die Blockchain zu manipulieren. Zudem stellen die mathematischen Verfahren von Kryptowährungen sicher, dass jede Einheit einzigartig ist. 

Sicherheit der Aufbewahrung

Das größte Risiko liegt oft in der Speicherung der Kryptowährungen. Die Sicherheit hängt stark davon ab, wie und wo Coins aufbewahrt werden. Es gibt drei grundsätzliche Möglichkeiten der Aufbewahrung von Coins: 

Software-Wallets: Diese Wallets sind Apps auf Smartphones oder Computern. Sie sind bequem, aber anfällig für Hackerangriffe oder Viren. 

Hardware-Wallets: Diese physischen Geräte sind eine der sichersten Methoden zur Aufbewahrung. Sie speichern die privaten Schlüssel für die Wallet offline, wodurch sie vor Online-Angriffen geschützt sind. 

Börsen: Die Aufbewahrung auf einer Kryptobörse ist am bequemsten, aber auch am unsichersten. Wenn eine Börse gehackt wird, können Besitzer ihre Coins verlieren. 

Individuelle Risiken

Viele Angriffe zielen nicht auf die Technologie selbst, sondern auf die Nutzer von Kryptowährungen. Über Phishing-E-Mails, betrügerische Websites und Social-Engineering-Taktiken versuchen Betrüger nicht selten, private Schlüssel zu erbeuten oder Anmeldedaten zu stehlen. 

Ein weiteres Sicherheitsrisiko ist der Verlust des privaten Schlüssels zu einer Wallet. Wenn dieser verloren oder vergessen wird, sind Kryptowährungen unwiederbringlich verloren. Es gibt keine zentrale Stelle, über die sich ein Passwort zurücksetzen lässt. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kryptowährungstechnologie sehr sicher ist. Der Mensch selbst ist das schwächste Glied in der Sicherheitskette. Die größten Risiken bestehen in der unsicheren Aufbewahrung und in menschlichen Fehlern. 

Welche Arten von Kryptowährungen gibt es?

Heutzutage existiert eine große Vielfalt an Kryptowährungen, die sich in ihrer Funktion, Technologie und ihrem Anwendungszweck unterscheiden. Man kann sie grob in die folgenden sechs Hauptkategorien einteilen: 

Zahlungswährungen (Payment Coins) 

Diese Kategorie ist die ursprünglichste und bekannteste Form von Kryptowährungen. Sie sind in erster Linie als digitales Geld oder Wertspeicher konzipiert, haben ihre eigene, unabhängige Blockchain und können direkt gehandelt oder als Tauschmittel verwendet werden. Die bekannteste und wichtigste Payment Coin ist bis heute Bitcoin. 

Plattform-Coins 

Diese Kryptowährungen sind nicht nur ein Tauschmittel, sondern dienen als "Treibstoff" für eine Blockchain-Plattform, die die Erstellung von Anwendungen ermöglicht, wie zum Beispiel dezentrale Anwendungen (dApps) oder Smart Contracts. Der bekannteste Vertreter einer Plattform-Coin ist Ether (Ethereum). Aber auch die Kryptowährungen Cardano, Solana und Polkadot gehören zu dieser Kategorie. 

Stablecoins 

Stablecoins sind speziell darauf ausgelegt, einen stabilen Wert zu behalten. Sie sind in der Regel an den Wert einer Fiat-Währung wie den US-Dollar gekoppelt. Die beiden derzeit wichtigsten Stablecoins sind Tether und USD Coin. 

Utility-Tokens 

 Diese Kryptos haben eine spezifische Funktion innerhalb eines Ökosystems, z.B. als Zahlungsmittel in einem Spiel oder als Zugang zu Plattformen oder Dienstleistungen. Beispiele für Utility-Tokens sind Basic Attention, Chainlink, Decentraland und The Sandbox. 

Exchange-Tokens 

Diese Tokens werden von Kryptobörsen herausgegeben und innerhalb ihrer Plattform verwendet, etwa für Rabatte, Gebührenzahlungen oder Staking. Sie erhöhen die Funktionalität einer Börse und sorgen für eine stärkere Nutzerbindung. Beispiele dieser Kategorie sind Binance Coin und Cronos. 

Meme-Coins 

Diese Kryptowährungen entstehen oft ohne ernsthafte technische Grundlage und werden durch Social Media-Kampagnen oder die Unterstützung von Prominenten populär. Beste Beispiel für Meme-Coins sind Dogecoin und Shiba Inu. 

Wie hat sich der Markt für Kryptowährungen entwickelt?

Der Markt für Kryptowährungen hat sich seit seiner Entstehung von einer Nischentechnologie zu einem globalen Finanzphänomen entwickelt. Diese Entwicklung war geprägt von Phasen explosionsartigen Wachstums, tiefgreifenden Korrekturen und ständiger technologischer Innovation. 

Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Entwicklungsphasen: 

Die Anfänge: Geburt und Entdeckung (2009 – 2015) 

Eine Person (oder Gruppe) unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ veröffentlicht im Jahr 2009 das Bitcoin-Whitepaper, in dem die Grundlagen einer Kryptowährung erläutert werden. Die Technologie der dezentralen Blockchain wird ins Leben gerufen und der (erste) Genesis-Block geschürft. Damit beginnt die praktische Umsetzung des theoretischen Kryptowährungskonzepts. 

In den drei darauffolgenden Jahren etabliert sich Bitcoin langsam als Tauschmittel und zieht erste Enthusiasten an. 2010 ereignet sich der „Bitcoin Pizza Day“. An diesem Tag findet zum ersten Mal eine Kauftransaktion durch Bezahlung mit Bitcoin statt, und zwar zwei Pizzen im Gegenwert von 10.000 BTC. Im Jahr 2013 erlebt Bitcoin seinen ersten großen Kurs-Boom und -Bust. Der Bitcoin-Kurs erreicht erstmals dreistellige US$-Werte und stürzt dann wieder ab. 

Im Zeitraum von 2013 bis 2015 entstehen erste Altcoins (Alternativen zu Bitcoin) und Handelsplattformen. Der Kryptomarkt ist jedoch noch sehr klein. 

2015 markiert der Start von Ethereum einen technologischen Wendepunkt. Die Einführung von Smart Contracts und dezentralen Anwendungen erweitert die Möglichkeiten der Blockchain weit über reines digitales Geld hinaus. 

Der ICO-Hype und die erste Blase (2016 – 2018)

2017 ist das Jahr des "Initial Coin Offering" (ICO)-Booms. Tausende neuer Kryptowährungen werden emittiert, oft ohne funktionierendes Produkt. Die gesamte Marktkapitalisierung schießt in die Höhe, der Bitcoin-Kurs klettert auf fast 20.000 US$. 

Im darauffolgenden Jahr platzt die Blase. Der Kryptowährungsmarkt stürzt massiv ab, weshalb diese Phase auch als „Kryptowinter“ bezeichnet wird. Viele neue Coins sterben, aber etablierte Projekte nutzen die Zeit für die Weiterentwicklung ihrer Technologie. 

Konsolidierung und Innovation (2019 – 2020) 

2019 verschiebt sich der Fokus von ICOs auf funktionierende dezentrale Finanzsysteme (DeFi). Plattformen wie Compound und Uniswap entstehen, die Kredite und Börsendienste ohne Banken ermöglichen. 

Ein Jahr später führen die Covid-19-Pandemie und die lockere Geldpolitik der Zentralbanken zu einem Zustrom von Kapital in den Kryptowährungsmarkt. Große Unternehmen wie MicroStrategy beginnen, Bitcoin in ihre Bilanzen aufzunehmen. 

Der Mainstream-Durchbruch und die NFT-Welle (2021 – 2022)

Im Jahr 2021 kommen Kryptowährungen im Mainstream der Finanzprodukte an. Bitcoin und Ethereum erreichen neue historische Höchststände. In diesem Jahr explodiert auch der Markt für NFTs (Non-Fungible Tokens), angeführt von digitalen Kunstwerken und Sammlerstücken. 

2022 folgt ein erneuter Kryptowinter. Ausgelöst durch Zinserhöhungen und das Versagen mehrerer großer Akteure (Terra Luna, Celsius, FTX-Kollaps), verliert der Markt einen Großteil seiner Marktkapitalisierung. Dies führt zu einer verstärkten Forderung nach Regulierung. 

Reife und Institutionelle Akzeptanz (2023 – heute)

2023 zeigt der Kryptomarkt Anzeichen der Reife. Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer verschiebt sich von spekulativen Altcoins hin zu Bitcoin und Ethereum. 

Ein signifikanter Meilenstein in der Entwicklung des Kryptomarktes ist die US-Zulassung von Bitcoin-Spot-ETF, der institutionellen Investoren einen einfacheren Zugang zum Markt ermöglicht und Milliarden von Dollar an Kapital anzieht. Seitdem wird die Marktentwicklung von der Debatte um eine klare Regulierung in den USA und Europa bestimmt. 

Wie viele Kryptowährungen existieren?

Es gibt keine genauen Zahlen hinsichtlich der Frage, wie viele Kryptowährungen existieren. Jeden Tag entstehen neue digitale Währungen und andere verschwinden aufgrund einer zu geringen Nutzung. Die Antwort auf diese Frage hängt folglich davon ab, ob man alle jemals erstellten digitalen Währungen zählt oder nur aktive Coins. 

Schätzungen großer Kryptodatenbanken zufolge wurden bis heute über 2,5 Millionen Kryptowährungen geschaffen. Die überwiegende Mehrheit der virtuellen Währungen war jedoch erfolglos, denn nur knapp über 10.000 Kryptos sind tatsächlich aktiv. Das bedeutet, dass sie auf Kryptowährungsbörsen mit einem nennenswerten Volumen gehandelt werden. 

Obwohl die Zahl aktiver Kryptowährungen sehr hoch ist, ist auch die Konzentration im Kryptowährungsmarkt extrem hoch. Das bedeutet, dass gemessen an der Marktkapitalisierung nur einige wenige Kryptos den Markt dominieren, allen voran der Bitcoin mit einem Marktanteil von 57,7%. Ethereum ist mit einem Anteil von 12,9% die zweitwichtigste Kryptowährung. Vier weitere Kryptos (Tether, Ripple, Binance Coin und Solana) spielen mit Marktanteilen zwischen 3 und 5% eine untergeordnete Rolle. Die sechs größten Kryptowährungen der Welt kommen zusammen auf einen dominanten Marktanteil von rund 86%. 

Die wichtigsten Kryptowährungen im Kurzportrait

Bitcoin: Das Gold des digitalen Zeitalters 

An Bitcoin (BTC) führt im Universum der Kryptowährungen bis heute kein Weg vorbei. Die 2009 von einer unbekannten Person oder Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto eingeführte digitale Währung ist nicht nur die älteste Kryptowährung der Welt, sondern auch die mit Abstand wichtigste und zugleich bekannteste. Der Anteil des Bitcoins am gesamten Kryptowährungsmarkt liegt gegenwärtig bei über 55 Prozent. 

Im Gegensatz zu vielen anderen digitalen Währungen, die eher einen spekulativen Charakter haben oder für Nischenanwendungen eingesetzt werden, spielt der Bitcoin auch als Zahlungsmittel und als Anlageprodukt eine inzwischen herausragende Rolle. Pro Tag werden aktuell über eine halbe Million Transaktionen über die wichtige Kryptowährung der Welt abgewickelt. 

Die Beliebtheit des Bitcoins bei institutionellen und privaten Anlegern liegt an den drei gewichtigen Vorteilen, die die digitale Währung im Vergleich zu anderen Kryptos besitzt. Zum Ersten ist der Bitcoin aufgrund seiner hohen Marktkapitalisierung eine der stabilsten digitalen Währungen und leidet nicht unter so starken Kursschwankungen wie andere Kryptos. Zum Zweiten bietet der Bitcoin aufgrund seiner auf 21 Millionen Coins beschränkten Ausgabemenge einen recht guten Inflationsschutz. Beim Bitcoin besteht keine Möglichkeit, den Wert durch die Schaffung zusätzlicher Geldeinheiten zu vermindern. Aufgrund dieser vorteilhaften Eigenschaft bezeichnen viele Experten den Bitcoin als „digitales Gold“. Und zum Dritten gehen Experten davon aus, dass die regelmäßige Halbierung der Ausgaberate von Bitcoins den Kurs der Kryptowährung langfristig steigen lassen wird. 

Ethereum: Mehr als nur eine Kryptowährung

Bei Ethereum handelt es sich um eine dezentrale, quelloffene Blockchain-Plattform, die 2015 vom kanadisch-russischen Softwareentwickler Vitalik Buterin und anderen Mitgründern gestartet wurde. Das Besondere an Ethereum ist seine Funktionalität als programmierbare Blockchain. Während Bitcoin in erster Linie als digitales Zahlungsmittel dient, ermöglicht Ethereum sowohl die Ausführung von Smart Contracts (intelligenten Verträgen) als auch die Entwicklung von dApps (dezentralen Anwendungen). Man kann sich Ethereum demnach wie einen riesengroßen globalen und dezentralen Computer vorstellen, auf dem Programme laufen, ohne von einer zentralen Autorität kontrolliert zu werden. 

Smart Contracts sind selbstausführende Verträge, bei denen die Bedingungen der Vereinbarung direkt in den Code geschrieben sind. Sie werden automatisch ausgeführt, wenn die vordefinierten Bedingungen erfüllt sind, ohne dass ein Dritter (wie eine Bank oder ein Anwalt) erforderlich ist. Dies macht Vertragsprozesse wesentlicher schneller, sicherer und transparenter. 

Die Technologie der Smart Contracts ermöglicht ein breites Spektrum an Anwendungen, von dezentralen Finanzdienstleistungen (DeFi) wie Krediten, Versicherungen und Sparprodukten über Non-Fungible Tokens (NFTs), also einzigartige digitale Vermögenswerte wie Kunst oder Sammlerstücke, bis hin zu dApps wie Computerspielen, bei denen die Spieler Eigentümer ihrer In-Game-Assets sind. 

Die Ethereum-Blockchain verfügt über eine eigene Kryptowährung namens „Ether“ (ETH), die zur Bezahlung bestimmter Aktivitäten im Ethereum-Netzwerk, wie beispielsweise von Smart Contracts, dient. Mit einem Marktanteil von 13 % an allen Kryptowährungen ist Ether zwar erheblich kleiner als Bitcoin, aber trotzdem die Nummer 2 unter den digitalen Währungen. 

Tether: Der Anker im volatilen Kryptomarkt

Tether (USDT) ist der weltweit bekannteste und am meisten genutzte Stablecoin. Wie zuvor erwähnt, handelt es sich dabei um eine spezielle Form von Kryptowährung, bei der der Wert der digitalen Währung an den einer Fiat-Währung gekoppelt ist. Bei Tether ist die Ankerwährung der US-Dollar. 1 USDT entspricht damit 1 US-Dollar. 

Die Hauptfunktion der 2014 eingeführten Kryptowährung besteht darin, Stabilität in den volatilen Kryptomarkt zu bringen. Händler und Investoren nutzen USDT, um Gewinne zu sichern, ohne in Dollar-Fiatgeld wechseln zu müssen. Tether ermöglicht schnelle Transaktionen über Blockchains, ohne den starken Kursschwankungen klassischer Kryptowährungen ausgesetzt zu sein. 

Tether gibt es auf mehreren Blockchains, darunter Ethereum, Tron und Solana. Hinter dem Stablecoin steht das Unternehmen Tether Limited, das angibt, den Wert aller im Umlauf befindlichen USDT mit Reserven (z.B. Bargeld und Staatsanleihen) zu decken. Die fehlende Transparenz über die genaue Zusammensetzung dieser Reserven hat in der Vergangenheit jedoch zu Bedenken geführt, dass USDT nicht vollständig gedeckt sei. Trotz der anhaltenden Debatten hat sich Tether zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Kryptowirtschaft entwickelt. 

Ripple: Die Brücke zwischen Krypto und traditionellen Banken

Ripple (XRP) ist eine digitale Kryptowährung und Teil des Zahlungsnetzwerks RippleNet, das vom Unternehmen Ripple Labs Inc. entwickelt wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen Kryptowährungen verfolgt Ripple nicht das Ziel, ein dezentrales Zahlungsmittel für die breite Masse zu sein. Stattdessen richtet es sich vor allem an Banken und Finanzinstitute, um internationale Zahlungen schneller, günstiger und effizienter abzuwickeln. 

Die Kryptowährung XRP dient im Ripple-System als Brückenwährung, um den Transfer zwischen verschiedenen Fiat-Währungen zu erleichtern. Transaktionen mit XRP sind innerhalb von Sekunden abgeschlossen und verursachen nur minimale Gebühren – ein deutlicher Vorteil gegenüber traditionellen Überweisungswegen wie SWIFT. Die Technologie dient als Brücke zwischen verschiedenen Währungen und als Liquidität für grenzüberschreitende Transaktionen. 

Technisch basiert Ripple nicht auf einer klassischen Blockchain, sondern auf einem eigenen Konsensprotokoll, bei dem bestätigte Validiererknoten Transaktionen verifizieren. Diese Struktur wird häufig als zentralisierter als bei anderen Kryptowährungen kritisiert, erlaubt aber gleichzeitig eine hohe Skalierbarkeit und Geschwindigkeit. 

Ripple Labs ist seit 2020 in einen langwierigen Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) verwickelt. Die SEC wirft dem Unternehmen vor, XRP als nicht registriertes Wertpapier verkauft zu haben. Dieser Konflikt hat die Entwicklung des Unternehmens und den Kurs von XRP stark beeinflusst. Trotz der rechtlichen Unsicherheiten hat sich Ripple eine starke Position in der Finanzwelt aufgebaut und gilt als eine der wenigen Kryptowährungen, die eine direkte Zusammenarbeit mit traditionellen Finanzinstituten anstreben und bereits in die Praxis umgesetzt haben. 

Binance Coin: Das Herzstück des Binance-Ökosystems

Binance Coin (BNB) ist die native Kryptowährung der Binance-Plattform, einer der weltweit größten Kryptobörsen. BNB wurde ursprünglich 2017 im Rahmen eines Initial Coin Offering ausgegeben und diente zunächst vor allem dazu, Handelsgebühren auf Binance zu reduzieren, wenn man sie in BNB bezahlt. Neben verringerte Gebühren bietet Binance Coin Nutzern der Binance-Plattform weitere Vorteile, wie beispielsweise einen bevorzugten Zugang zu Initial Exchange Offerings, also den Erstausgaben neuer Kryptowährungen. 

Seitdem hat sich BNB weit über diesen ursprünglichen Zweck hinaus entwickelt. Es ist heute ein zentrales Element des Binance-Ökosystems, das neben der Handelsplattform auch dezentrale Finanzanwendungen, NFTs, Staking-Dienste und mehr umfasst. Mit der Einführung der eigenen Blockchain (der BNB Chain) wurde BNB zu einer vielseitigen Plattform für Smart Contracts, Transaktionsgebühren und dApps. 

Ein wichtiger Aspekt von BNB ist der sogenannte "Token Burn": Binance vernichtet regelmäßig (quartalsweise) einen Teil der im Umlauf befindlichen BNB, um das Angebot zu verknappen und so den Wert langfristig zu stützen. Dieses deflationäre Modell macht BNB auch aus Anlegerperspektive interessant. 

Solana: Die High-Speed Blockchain

Solana (SOL) ist eine hochleistungsfähige Blockchain-Plattform, die speziell für skalierbare, schnelle und kostengünstige dezentrale Anwendungen entwickelt wurde. Sie wurde 2020 vom Team der Solana Labs ins Leben gerufen und gilt seitdem als einer der technologisch fortschrittlichsten Konkurrenten von Ethereum. 

Das, was Solana von anderen Blockchains unterscheidet, ist die innovative Kombination aus dem traditionellen Proof-of-Stake-Konsensmechanismus und einem neuen Konzept namens Proof of History (PoH). PoH fungiert als eine Art globaler, dezentraler Zeitstempel. Es erstellt einen historischen Datensatz, der beweist, wann ein Ereignis zu einem bestimmten Zeitpunkt stattgefunden hat. Dadurch müssen die Validatoren des Netzwerks nicht mehr miteinander kommunizieren, um eine gemeinsame Zeit zu finden, was die Verarbeitungsgeschwindigkeit drastisch erhöht. Die Solana Blockchain ermöglicht eine Transaktionsgeschwindigkeit von mehr als 65.000 Transaktionen pro Sekunde. Das macht die Plattform besonders attraktiv für Anwendungen im Bereich DeFi, Gaming, NFTs und Web3. 

Die native Kryptowährung SOL wird verwendet, um Transaktionsgebühren zu bezahlen, Netzwerkteilnehmer zu belohnen (Staking) und bei Governance-Fragen mitzuentscheiden. Solana gehört mittlerweile zu den führenden Blockchains und ist besonders bei Nutzern und Entwicklern beliebt, die Wert auf Geschwindigkeit, Effizienz und niedrige Kosten legen. 

USD Coin: Der verlässliche Stablecoin

USD Coin (USDC) ist ein Stablecoin, der im Verhältnis 1:1 an den US-Dollar gekoppelt ist. Er wurde 2018 von Centre gegründet, einem Konsortium aus dem Finanztechnologieunternehmen Circle und der Kryptobörse Coinbase. USDC gilt als einer der am stärksten regulierten und transparentesten Stablecoins auf dem Kryptomarkt. Der Stablecoin ist auf mehreren Blockchains verfügbar, u.a. auf Ethereum, Solana, Polygon und Avalanche. 

Das Hauptmerkmal von USDC ist sein Fokus auf Transparenz und Sicherheit. Im Gegensatz zu anderen Stablecoins, bei denen die Zusammensetzung der Reserven oft intransparent ist, werden die Reserven, die jede USDC-Coin decken, monatlich von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft überprüft und in Berichten veröffentlicht. Diese Berichte bestätigen, dass die Reserven in sicheren Vermögenswerten wie Bargeld und kurzfristigen US-Staatsanleihen gehalten werden. 

Im Gegensatz zu vielen anderen Kryptowährungen zielt USDC nicht auf Kursgewinne oder Spekulation ab, sondern bietet Stabilität und Verlässlichkeit im volatilen Kryptomarkt. Er wird häufig von Tradern, Investoren, Unternehmen und DeFi-Anwendungen verwendet – etwa für internationale Geldtransfers, zur Absicherung gegen Kursschwankungen oder zur Nutzung in DeFi-Anwendungen. 

Der Fokus auf Transparenz und die Unterstützung durch große und regulierte Unternehmen wie Circle und Coinbase haben USDC das Vertrauen von Anlegern und Unternehmen eingebracht. USDC hat sich neben Tether als einer der wichtigsten Stablecoins etabliert und spielt eine zentrale Rolle in der globalen Kryptowirtschaft. 

Dogecoin: Die Meme-Währung mit Herz

Dogecoin (DOGE) ist eine dezentrale Kryptowährung, die 2013 von den Software-Ingenieuren Billy Markus und Jackson Palmer als Witz und Parodie auf den Hype um Kryptowährungen geschaffen wurde. Als Maskottchen dient der populäre Shiba Inu-Hund aus dem Internet-Meme "Doge". Trotz seiner humorvollen Anfänge hat sich Dogecoin über die Jahre zu einer der bekanntesten und größten Kryptowährungen der Welt entwickelt. 

Obwohl der Ursprung scherzhafter Natur war, basiert Dogecoin technisch auf Litecoin und bietet schnelle Transaktionen sowie niedrige Gebühren. Diese Eigenschaften haben dazu geführt, dass DOGE früh für Mikrozahlungen, Trinkgelder und wohltätige Zwecke verwendet wurde – besonders innerhalb von Online-Communities wie Reddit und Twitter. 

Dogecoin wird nicht wie Bitcoin durch ein begrenztes Angebot verknappt. Stattdessen ist das Angebot inflationär, was bedeutet, dass jedes Jahr neue DOGE geschaffen werden. Das macht die Kryptowährung weniger attraktiv als Wertaufbewahrungsmittel, aber umso geeigneter für den alltäglichen digitalen Zahlungsverkehr. 

Ein weiterer wichtiger Faktor für den Aufstieg von Dogecoin war die Unterstützung durch prominente Persönlichkeiten, insbesondere durch Elon Musk. Seine Tweets und öffentlichen Kommentare über Dogecoin führten zu massiven Kursanstiegen und brachten die Währung in den Mainstream. Musk bezeichnete Dogecoin als „Kryptowährung des Volkes“. 

Dogecoin ist wahrscheinlich das beste Beispiel eines Kryptos, der nicht aus technologischen Gründen erfolgreich ist, sondern aufgrund der Stärke seiner Fan-Community und seines viralen Charakters. Die digitale Währung ist heute eine Mischung aus Internet-Phänomen, Kultwährung und realem Zahlungsmittel. 

TRON: Die Blockchain für dezentrale Unterhaltung

TRON ist eine dezentrale Blockchain-Plattform, die sich auf die Schaffung eines freien, globalen digitalen Unterhaltungssystems konzentriert. Das Ziel ist es, Content-Erstellern eine direkte Verbindung zu ihrem Publikum zu ermöglichen, indem Zwischenhändler wie Streaming-Dienste oder App-Stores umgangen werden. 

Gegründet wurde TRON 2017 vom chinesischen Unternehmer Justin Sun. Die native Kryptowährung des Netzwerks ist TRX. TRON wurde ursprünglich auf Ethereum entwickelt, wechselte aber 2018 auf eine eigene Blockchain. Das Netzwerk ist auf hohe Skalierbarkeit, niedrige Gebühren und schnelle Transaktionen ausgelegt und eignet sich daher besonders für dApps, DeFi-Projekte, Gaming-Anwendungen und Content-Plattformen. 

Ein zentrales Ziel von TRON ist es, Mittelsmänner wie Streamingdienste oder App-Stores zu umgehen und so eine direktere Verbindung zwischen Inhaltserstellern und Nutzern zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang übernahm TRON im Jahr 2018 auch BitTorrent, eines der größten dezentralen Dateifreigabenetzwerke der Welt. 

Obwohl TRON aufgrund seiner zentralisierten Natur und seiner umstrittenen Führung oft kritisiert wird, hat sich die Plattform zu einem wichtigen Akteur im Bereich der dezentralen Unterhaltung und des digitalen Marketings entwickelt. Besonders stark etabliert hat sich die Kryptowährung im asiatischen Raum. 

Cardano: Die wissenschaftliche Blockchain

Cardano (ADA) ist eine innovative Blockchain-Plattform, die besonderen Wert auf wissenschaftliche Fundierung, Nachhaltigkeit und Skalierbarkeit legt. Sie wurde 2017 von Charles Hoskinson, einem Mitbegründer von Ethereum, ins Leben gerufen und wird von der Organisation Input Output (IOHK) entwickelt. 

Was Cardano besonders macht, ist der wissenschaftlich-forschungsbasierte Ansatz. Neue Funktionen und Protokolle werden vor ihrer Implementierung von Wissenschaftlern peer-reviewed. Diese Herangehensweise soll langfristig ein stabiles, sicheres und hochgradig skalierbares Netzwerk schaffen – ideal für Smart Contracts, dezentrale Anwendungen und digitale Identitätssysteme. 

Cardano nutzt den energieeffizienten Proof-of-Stake-Konsensmechanismus "Ouroboros", der als einer der ersten wissenschaftlich überprüften PoS-Algorithmen gilt. Dadurch ist Cardano deutlich umweltfreundlicher als Proof-of-Work-basierte Netzwerke wie Bitcoin. 

Cardano ist besonders stark im Bildungs- und Entwicklungssektor aktiv, vor allem in Schwellenländern. Mit seinem langfristig orientierten, akademischen Entwicklungsansatz hat sich Cardano als ernsthafter Ethereum-Konkurrent etabliert – mit einer wachsenden Community und einer klaren Vision für ein dezentralisiertes, gerechtes Finanzsystem. 

Wie und wo kann man Kryptowährungen kaufen?

Der Kauf von und der Handel mit Kryptowährungen ist heutzutage einfacher denn je. Aufgrund der in den letzten Jahren stark gestiegenen Beliebtheit digitaler Währungen sind zahlreiche Kryptobörsen und sonstigen Handelsplattformen entstanden, auf denen man Kryptowährungen kaufen, tauschen und verkaufen kann. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Sicherheit, Kosten und Benutzerfreundlichkeit. Im Wesentlichen lassen sich vier Arten von Kryptoplattformen unterscheiden.

Zentralisierte Kryptobörsen 

Dabei handelt es sich um Handelsplattformen, die auf das Trading von Kryptowährungen spezialisiert sind. Zentralisierte Börsen ähneln traditionellen Börsen, an denen man Kryptowährungen kaufen, verkaufen und lagern kann. 

Ihre Vorteile sind die große Auswahl an handelbaren Kryptos, die hohe Liquidität und die Benutzerfreundlichkeit, die auch Anfängern den Kryptohandel möglich macht. Der Hauptnachteil zentralisierter Kryptobörsen ist, dass man die Kontrolle über seine Coins abgibt. Sollte eine Börse gehackt werden, besteht das Risiko des Totalverlustes der eigenen Kryptobestände. 

Die bekanntesten Beispiele für zentralisierte Kryptobörsen sind Coinbase, Binance, Kraken und Bitpanda. 

Dezentrale Kryptobörsen

Im Unterschied zu zentralen Kryptobörsen sind dezentrale Börsen Handelsplattformen, die ohne eine zentrale Autorität funktionieren. Sie tauschen Kryptowährungen direkt zwischen den Nutzern aus. 

Der Hauptvorteil dezentraler Kryptobörsen ist, dass Eigentümer die volle Kontrolle über ihre Coins behalten. Es gibt keine zentrale Institution, die gehackt oder reguliert werden kann. Der Nachteil ist jedoch, dass sie komplexer in der Handhabung sind und ein technisches Vorwissen über Blockchain-Transaktionen erfordern. 

Die bekanntesten Beispiele für dezentrale Börse sind Uniswap und Pancakeswap. 

Online-Broker 

Online-Broker ermöglichen bereits seit Jahrzehnten Privatanlegern den Handel mit Aktien, Anleihen und sonstigen Finanzinstrumenten über Börsen. Fast alle Online-Broker bieten ihren Kunden inzwischen auch den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen an. 

Der wesentliche Vorteil von Online-Brokern ist, dass sie Anlegern, die bereits in andere Finanzprodukte investieren, den Schritt in die Kryptowelt sehr bequem machen. Die Integration von Kryptowährungen in ein bestehendes Anlageportfolio ist über Online-Broker denkbar einfach. Der Hauptnachteil des Kryptohandels über Online-Broker ist, dass das Angebot an Coins und Dienstleistungen meist wesentlich kleiner ist als bei zentralisierten Kryptobörsen. 

Bekannte Beispiele für Online-Broker, die den Handel mit Kryptos ermöglichen, sind eToro und Robinhood. 

Bitcoin-Automaten 

In vielen Städten der Welt gibt es inzwischen Bitcoin-Automaten (Crypto-ATMs), an denen man mit Bargeld oder Karte Bitcoin und andere Kryptowährungen kaufen und in die Wallet transferieren lassen kann. 

Welche Alternativen gibt es zum Kauf von Kryptowährungen? 

Viele Anleger schrecken aus unterschiedlichen Gründen vor einem direkten Kauf einer Kryptowährung zurück. Um trotzdem in Kryptos zu investieren, stehen dir verschiedene Investment-Alternativen zur Verfügung. 

Krypto-ETFs und ETPs 

Exchange-traded Funds (ETFs) und Exchange-traded Products (ETPs) haben sich in den letzten Jahren zu einer der beliebtesten Anlageform entwickelt. ETFs und ETPs geben dir die Möglichkeit, an der Wertentwicklung von Kryptowährungen zu partizipieren, ohne direkt in sie zu investieren. 

Der große Vorteil dieser Produkte ist, dass man sie in sehr großer Zahl über traditionelle Online-Broker kaufen kann. Zudem bieten sie die Sicherheit eines regulierten Finanzprodukts, ohne sich um die Aufbewahrung der Coins in einer Wallet kümmern zu müssen. 

Der Nachteil von Krypto-ETFs und ETPs zu einem direkten Investment in eine Kryptowährung ist, dass beim Kauf, Halten und Verkauf oft höhere Kosten entstehen. 

Aktien von Kryptounternehmen 

Anleger, die gar nicht in Kryptowährungen investieren wollen, können über einen Umweg in den Kryptomarkt investieren, und zwar über Aktien von Kryptounternehmen. Dabei handelt es sich um Unternehmen, deren Geschäftsmodell direkt oder indirekt mit Kryptowährungen verbunden ist. Sehr häufig sind die Aktienkurse dieser Kryptounternehmen sehr stark an die Wertentwicklung von Bitcoin und anderen Kryptos gekoppelt. 

Bestes Beispiel eines Kryptounternehmens ist Coinbase, die größte börsennotierte Kryptobörse. Ebenfalls zu den Kryptounternehmen zählen Bitcoin-Minter wie Riot Platforms oder Marathon Digital, die große Rechenzentren zum Schürfen von Bitcoins betreiben. Und auch Unternehmen mit großen Bitcoin-Beständen, wie beispielsweise MicroStrategy zählen zu den Kryptounternehmen. 

Kryptoderivate 

Eine dritte alternative Möglichkeit, in Kryptowährungen zu investieren, sind Derivate. Sie geben dir die Chance, auf Kursbewegungen von Kryptos nach oben oder nach unten zu spekulieren, ohne die Währungen selbst zu besitzen. 

Der Handel mit Kryptoderivaten bietet dir aufgrund der Hebelwirkung sehr große Gewinnchancen. Aber auch das Verlustrisiko ist bei Derivaten sehr hoch, weshalb sich das Trading nur für erfahrene Anleger eignet. 

Was sind besonders aussichtsreiche Kryptowährungen? 

Der Kryptomarkt ist extrem volatil und dynamisch. Wie zuvor dargestellt, kommen und gehen Kryptowährungen in hoher Geschwindigkeit. Der Grad technologischer Innovation ist in der Kryptowelt so hoch wie in kaum einer anderen Branche. Das macht es sehr schwer, besonders aussichtsreiche Kryptowährungen im Voraus zu identifizieren. 

Bei der Beurteilung dieser Frage, solltest du deshalb immer die Funktion einer Kryptowährung im gesamten Kryptökosystem hinterfragen. Langfristig haben nur diejenigen Coins eine Erfolgschance, die einen konkreten Nutzen bringen bzw. konkrete Probleme lösen. 

Hier fünf Beispiele von Kryptowährungen, die von vielen Kryptoexperten als aussichtsreich gesehen werden, und welche Argumente für ihr Potenzial sprechen: 

Bitcoin: Ist und bleibt die klare Nummer 1 auf dem Kryptomarkt. Der Bitcoin ist seit vielen Jahren etabliert und weltweit anerkannt. Aufgrund seiner Angebotslimitierung spielt der Bitcon nicht nur als weit verbreitetes Zahlungsmittel eine Rolle, sondern auch als Wertspeicher (Stichwort „digitales Gold“). 

Ethereum: Hat sich als führende Plattform für Smart Contracts und dezentrale Anwendungen etabliert. Viele Entwickler bauen auf Ethereum, was der Blockchain einen großen Ökosystemvorteil gibt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung in Richtung Skalierbarkeit und Energieeffizienz stärkt die Position als Fundament des gesamten DeFi-Ökosystems. 

Solana: Ist bekannt für seine Kombination aus ultraschnellen Transaktionszeiten und niedrigen Kosten. Es hat sich als ernsthafter Konkurrent von Ethereum bei Anwendungen im Gaming- und NFT-Bereich etabliert, die hohe Leistung erfordern. 

Cardano: Basiert auf einem wissenschaftlichen Peer-Review-Ansatz. Viele sehen in seiner Methodik das Potenzial für langfristige Stabilität und sichere, skalierbare Implementierungen. 

Polygon: Ist eine Layer-2-Lösung für Ethereum. Sie verbessert die Skalierbarkeit der Blockchain, indem sie Transaktionen schneller und günstiger außerhalb der Haupt-Blockchain verarbeitet und sie dann gebündelt zurückschickt. 

Tipps und Tricks zum Investieren in Kryptowährungen 

Investitionen in Kryptowährungen sind hochvolatil und risikoreich, können aber auch hohe Renditen bringen. Wenn du vorhast, in die Kryptowelt einzusteigen, solltest du dir die folgenden Tipps und Tricks zu Herzen nehmen: 

Verstehe, worin du investierst 

Dieser Tipp gilt für das Investieren an der Börse im Allgemeinen, für die komplexe Welt der Kryptowährungen jedoch im Besonderen. Bevor du Geld in Bitcoin & Co. investierst, solltest du die der Kryptowährung zugrunde liegende Technologie und ihren Nutzen verstehen. Nur wenn du ein Verständnis dafür entwickelt hast, kannst du die mit der Währung verbundenen Risiken richtig einschätzen. 

Investiere nur, was du bereit bist zu verlieren 

Kryptowährungen sind hochvolatil. Kursschwankungen von über 10% pro Tag sind bei Kryptos keine Seltenheit. Setze deshalb niemals Geld ein, das du kurzfristig benötigst. Zudem musst du im schlimmsten Fall damit rechnen, bei Kryptowährungen deinen gesamten Kapitaleinsatz zu verlieren. 

Behalte deine Emotionen im Griff

Die oft hohen Kursschwankungen von Kryptowährungen lösen bei vielen Anlegern schädliche Emotionen aus. Diese reichen von Fear of Missing Out (zu spätes Investieren bei steigenden Kursen) bis zu Panikverkäufen (bei stark fallenden Kursen). Um diese Emotionen im Zaum zu halten, solltest du dir eine klare Investmentstrategie zurechtlegen. 

Denke langfristig 

Viele erfolgreiche Kryptoinvestoren kaufen Coins und halten sie über viele Jahre. Der Bitcoin ist das beste Beispiel dafür, dass du mit einem langfristigen Investitionsansatz sehr viel Geld mit Kryptowährungen verdienen kannst. Kurzfristige Kursschwankungen solltest du besser aussitzen und nicht für Spekulationen nutzen. 

Lege nicht alle Eier in einen Korb 

Auch dies ist eine allgemeine Börsenweisheit. Statt alles in einen Coin zu investieren, solltest du dein Kapital über mehrere Kryptowährungen streuen. Idealerweise hältst du eine Mischung aus den beiden Big Playern Bitcoin und Ethereum, einigen mittelgroßen Coins wie Solana und Cardano und einigen kleineren Altcoins. Durch diese Diversifikation schützt du dich vor zu großen Kursverlusten einer einzelnen Kryptowährung. 

Traue keine Hypes und Scams 

Viele neue Kryptowährungen werden auf Websites und in Social Media Kanälen mit Superlativen beworben. Meist handelt es sich dabei um völlig unrealistische Versprechen. Lasse die Finger von Projekten, bei deinen es kein Whitepaper, keine vernünftige Technologie und kein erfahrenes Team gibt. Wenn es zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch. 

Verwahre deine Coins sicher 

Zu guter Letzt noch ein wichtiger Tipp in Sachen Sicherheit. Die sichere Verwahrung deiner Coins ist das A und O beim Investieren in Kryptowährungen. Nutze deshalb idealerweise eine diebstahl- und manipulationssichere Hardware-Wallet für größere Beträge. Dies ist die sicherste Aufbewahrungsmethode, da deine privaten Schlüssel offline gespeichert werden und vor Hacks geschützt sind.