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Margin-Trading – was ist das?

Wer sich eine Weile mit Börse beschäftigt hat, ist automatisch auch über den Begriff „Margin“ gestolpert. Es handelt sich dabei in der Regel um eine Sicherheitsleistung, die von Anlegern bei bestimmten Wertpapier-Geschäften an die Bank oder den Broker zu stellen sind. In diesem Wissensbeitrag erfährst Du, wo mit Margin gehandelt wird, welche Arten es gibt, wie sie berechnet wird und was genau ein Margin-Call ist.

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Abgrenzung zum Spot-Trading

Im Online-Trading werden grundsätzlich zwei Strategien unterschieden: das Spot- und das Margin-Trading. Beim Spot-Trading handeln Trader ausschließlich mit ihrem eigenen Kapital und setzen keine Hebel ein.

Im Unterschied dazu leihen sich Trader beim Margin-Trading Geld von ihrem jeweiligen Broker, um größere Positionen zu eröffnen und mehr Kapital zu bewegen. Der geliehene Betrag wird im Englischen als „leverage“ (Hebel) bezeichnet. Um den finanziellen Hebel abzusichern, verlangen Broker die Hinterlegung einer Sicherheitsleistung: die Margin.

Wie berechnet sich die Margin?

Bei den meisten Brokern können Trader Hebel von 1:10, 1:20, 1:30, 1:50 oder 1:100 nutzen, um eine Handelsposition zu initiieren. Das Reizvolle: Mit einem Hebel von 1:20 können Trader Positionen eröffnen, die den zwanzigfachen Wert ihres Einsatzes betragen.

Im selben Maße wie Trader mithilfe eines Hebels ihre Kapitalbasis multiplizieren, orientiert sich die Höhe der zu hinterlegenden Margin an dem gewählten Hebel. Was heißt das konkret? Investiert ein Trader 1.000 Euro mit einem zwanzigfachen Hebel, muss er beim Broker eine Sicherheit von 50 Euro hinterlegen. Bei 10.000 Euro sind es 500 Euro. Um die Margin zu errechnen, muss der Wert der Trading Position durch den Leverage dividiert werden, also in unserem Beispiel: 1000: 20 = 50.

Je größer der eingesetzte Hebel ist, desto kleiner fällt die zu bezahlende Margin aus. Aber Achtung: Kleinste Kursveränderungen lösen bei großen Hebeln heftige Ausschläge in beide Richtungen aus.

Wo wird mit Margin gehandelt?

Margin-Trading ist mit allen derivativen Finanzinstrumenten möglich. Dazu zählen Optionsscheine, Differenzkontrakte (CFDs), Terminkontrakte (Futures) oder Währungen (Forex). Beim Forex Trading mit Margin ist zu beachten, dass der Hebel nicht nur sinnvoll, sondern notwendig ist. Warum? Die Volatilität ist sehr gering und die Liquidität sehr hoch. Daher bieten viele Broker einen Hebel von 1:500 an.

Welche Arten von Margin gibt es?

Initial Margin: Unter der initial margin („Eröffnungsmarge“) versteht man den Mindestbetrag, der benötigt wird, um eine Position zu eröffnen. Bei Finanzderivaten ist dieser Betrag in der Regel höher, um etwaige Glattstellungskosten abzudecken.

Maintenance Margin: Mit der maintenance margin („Erhaltungsmarge“) bezeichnet man den Betrag, der notwendig ist, um eine Position offen zu halten. Sie greift, wenn die Initial Margin teilweise oder vollständig aufgezehrt wurde.

Variation Margin: Mit der variation margin bezeichnet man den täglichen Ausgleich eines Portfolios aufgrund von Kursschankungen. Fällt der Wert eines Portfolios, erhöht sich die zu leistende Margin um denselben Betrag des Verlusts. Ist der Wertverlust so groß, dass die Maintenance Margin unterschritten wird, erhält der Anleger einen Margin Call.

Was ist ein Margin-Call?

Broker scannen regelmäßig die Portfolios ihrer Anleger auf mögliche Ausfallrisiken. Erkennt ein Broker, dass ein Trader durch Verluste in eine Schieflage geraten ist, kann er einen sogenannten Margin Call veranlassen. Was bedeutet das? Er fordert die fehlende Sicherheit (Margin) ein. Bei Nichterfüllung kommt es zu einem Stop-Out. Das heißt, die Position wird glattgestellt.

Ein Beispiel zur Illustration: Ein Anleger investiert 10.000 USD mit einem zwanzigfachen Hebel, um auf einen fallenden Euro und einen steigenden Dollar zu spekulieren. Für diese Transaktion hinterlegt er eine Sicherheit von 500 USD. Sein Kalkül geht nicht auf. Der Dollar fällt und er verliert 200 USD. Damit ist seine Sicherheit 200 USD unter den Mindestbetrag von 500 USD für diesen Trade gefallen. Um die Handelsposition offen zu halten („to maintain“), muss er die fehlenden 200 USD nachschießen. Ansonsten kommt es zur besagten Zwangsschließung des Trades.

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