Entdecke, wie Du mit Calls von der Marktentwicklung profitieren kannst! Erhalte Einblicke in die Chancen und Risiken von gedeckten (covered calls) und ungedeckten Optionen (naked calls) und finde heraus, wie Du Deine Anlagestrategie optimieren kannst.
Calls – Rendite dank Sinkflug
Im Allgemeinen kommen Calls immer dann zum Einsatz, wenn Trader davon ausgehen, dass die Kurse eines Basiswerts (z. B. Aktien, Rohstoffe oder Indizes) seitwärts laufen oder sinken.
Der Handel mit Calls ist ein Prämiengeschäft und gilt als defensive Strategie. Die Strategie fußt auf der Annahme, dass es für Käufer wirtschaftlich unattraktiv ist, eine Option zu ziehen, wenn der Kurs des Basiswerts unter dem Strike-Preis liegt. Stattdessen kann der Käufer den Basiswert günstiger direkt an der Börse kaufen – ohne Option.
Covered Calls
Bei covered calls, also gedeckten Verkaufsoptionen, besitzt der Verkäufer die Aktien des zugrundeliegenden Basiswerts (underlying). Genau genommen, hält er sie im Depot vor. Sie dienen als Absicherung für den Fall, dass die Kauf-Option vom Kontrahenten gezogen wird. Daher dürfen die Wertpapiere für die Dauer der gesamten Laufzeit nicht veräußert werden. Sie liegen wie ein Pfand im Depot des stillhaltenden Call-Inhabers.
Risiken von Covered Calls
Bei Covered Calls gibt es im Wesentlichen zwei Risiken. Erstens trägt der Inhaber des Calls das Kursänderungsrisiko des Basiswerts. Es könnte passieren, dass die Wertpapiere während der Laufzeit an Wert verlieren und die Prämie nicht reicht, um den Verlust zu decken. (Wie Du von solchen Marktbewegungen profitierst und nebenbei an Deiner finanziellen Freiheit arbeitest, erklärt Profi-Trader Andreas Bernstein übrigens in seinem neuesten Report.)
Zweitens könnte es passieren, dass das Gegenteil eintritt: Der Kurs des Basiswerts steigt über den Strike-Preis, der Käufer zieht die Option und der Verkäufer muss liefern. Warum ist das ein Problem? Der Käufer hätte mehr Geld damit verdient, wenn er keine Option am Markt angeboten hätte, sondern einzig und allein am Kursanstieg des underlyings partizipiert hätte.
Naked Calls
Bei naked calls bzw. ungedeckten Optionen ist der Trade nicht durch das Bezugsgut besichert. Der Verkäufer hält keine Aktien des Basiswerts in seinem Depot. Stattdessen nutzt er die Margin des Brokers und hinterlegt diese mit einer Sicherheitsleistung. Im Regelfall beträgt diese Sicherheit zwischen 10 und 20% des Ausübungswerts der Option.
Bleibt Kurs des Basiswerts für die Dauer der Laufzeit unterhalb des Strike-Preises, kann sich der Inhaber des Calls freuen. Er hat die Prämie kassiert und musste keine Wertpapiere im Depot hinterlegen. Dadurch hat er die Kosten minimiert und Rendite erzielt. Doch was geschieht im Ernstfall?
Risiken von naked calls
Das größte Problem bei der Platzierung eines naked calls ist sein asymmetrisches Risikoprofil. Während die Gewinne auf die eingesammelten Prämien beschränkt bleiben und die Kosten minimal ausfallen, ist der mögliche Verlust unbegrenzt.
Im Ernstfall vollzieht sich folgender Prozess: Der Käufer zieht die Option und löst die Leistungspflicht des verkaufenden Inhabers der Call-Option aus. Da der Verkäufer nur eine Margin von 10-20% hinterlegt hat, springt der Broker ein und liefert die Wertpapiere an den Käufer aus. Dem Inhaber des Calls erscheint nun eine verlustreiche Leerverkaufsposition in der Depotübersicht. Darüber hinaus muss der Verkäufer Leihgebühren für den gelieferten Basiswert an den Broker bezahlen.
Die Lage wird bedrohlich und spitzt sich zu, wenn das underlying weiter steigt. In diesem Fall weitet sich der Verlust immer weiter aus und die Leihgebühren steigen. Das Glattstellen der Position wird zusehends schwieriger und kann bis zu einem margin call führen.