Futures-Handel: So funktionieren die Derivate-Riesen

Futures sind mehr als nur Finanzprodukte – sie sind Schlüssel zur Zukunft der Märkte. Entdecke, wie diese Terminkontrakte funktionieren, was sie von Optionen abgrenzt und warum sie für Deine Anlagestrategie wichtig sein könnten. Tauche ein in die Welt der Futures!

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Was sind Futures?

Mit Futures werden standardisierte, unbedingte Terminkontrakte bezeichnet, die an der Derivatebörse gehandelt werden. Im Englischen spricht man von einem „Futures Contracts“. Das englische Wort für Zukunft ist hierbei wörtlich zu verstehen: Das vertraglich festgelegte Geschäft über den Kauf und Verkauf von Basiswerten bezieht sich auf einen beliebigen Zeitpunkt in der Zukunft und wird dort abgewickelt.  

Demgegenüber stehen Optionen, die als bedingte Termingeschäfte an derselben Derivatebörse gehandelt werden. Worin besteht der entscheidende Unterschied zwischen beiden Finanzprodukten? Kurz gesagt: in den Rechten und Pflichten.  

Rechte und Pflichten

Beim Kauf eines Futures verpflichten sich die Kontrahenten darauf, dass der Vertrag zum festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft eingelöst wird. Im Unterschied zu einer Option, bei der der Inhaber der Forderung das Recht besitzt, sie zu ziehen, muss der Käufer eines Futures den verhandelten Wert abnehmen (long) und der Verkäufer liefern (short). Es besteht eine beidseitige Verpflichtung der Vertragsparteien. 

Bei Optionsscheinen ist das Gegenteil der Fall und nur eine Partei steht in der Leistungspflicht: die stillhaltende Seite. Der Käufer eines Optionsscheins kann seine Forderung wertlos verfallen lassen. Sein maximaler Verlust bei Nichteinlösung: die bereits bezahlte Optionsprämie und das eingesetzte Kapital. 

 Wichtige Ausnahme: Ungedeckte Optionen, sogenannte naked options können theoretisch zu einem unbegrenzten Verlust führen. Allerdings handelt es sich nicht um eine Nachschusspflicht wie bei Futures.  

Basiswerte und Preisbildung

Futures und Optionen beziehen sich als Derivate immer auf einen Basiswert. Während Optionen ausschließlich auf Aktien, Indizes, ETFs und andere Futures gehandelt werden, können Inhaber von Futures zusätzlich auf physische Rohstoffe wie Gold, Weizen oder Erdöl spekulieren.  

Auch die Preisbildung unterscheidet sich grundlegend. Während sich bei Optionen der Preis aus einem inneren Wert und dem Zeitwert zusammensetzt, errechnen sich Futures aus drei Elementen: dem Spotpreis, der Cost of Carry und der Verfügbarkeitsprämie 

Beim Spotpreis (engl. „spot rate“) handelt es sich um den aktuellen Marktpreis des Basiswerts, der ursprünglich „on the spot“, also an Ort und Stelle bezahlt wurde. Mit der Cost of Carry werden die Haltekosten umschrieben, die dem Eigentümer des Basiswerts bis zum vereinbarten Liefertermin entstehen. Darunter fasst man z. B. die Kosten für die Lagerung, den Transport, die Versicherung usw.  

Davon abgezogen wird die Verfügbarkeitsprämie („convenience yield“). Sie ist der geldwerte Vorteil, der für den Eigentümer des Basispreises (z. B. Gold, Weizen, Erdöl) entsteht, solange sich die Ware in seinem Besitz befindet.  

Wann kommen Futures zur Anwendung?

In der Realwirtschaft spielen Futures eine wichtige Rolle, um Preise für wichtige Rohstoffe und Wirtschaftsgüter in der Zukunft abzusichern. Warum? Durch die beidseitige Verpflichtung der Kontrahenten.  

Ein kurzes Beispiel zur Illustration: Verarbeitet eine Großbäckerei jährlich 6000 Tonnen Weizen zu Brot, ist sie abhängig von den Schwankungen des Weizenpreises am Weltmarkt. Um unberechenbare Ausschläge nach oben zu vermeiden, sichert sich mithilfe von Future Contracts Preise in der Zukunft.  

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