Wenn es um eine Liste unterschiedlicher Labels am Anleihemarkt geht, darf dieser Ausdruck nicht fehlen: Rising Stars. Als neu aufsteigende Sterne am Anleihemarkt nehmen sie einen besonderen Platz im Portfolio von Investoren ein.
Was sind Rising Stars?
Auch wenn es der Name suggeriert, beschreiben rising stars keinen kometenhaften Aufstieg einzelner Unternehmen oder Staaten. Nichtsdestotrotz handelt es sich um Anleihen, die den Schrottbereich verlassen und ein Investment Grade erhalten haben.
Übersetzt man dies in die Bewertungen und Kategorien der großen Rating-Agenturen, vollzieht bei rising stars der Übergang von BBB- zu BBB und höher (Standard & Poor’s). Bei Moodys liegt die Schwelle bei Baa3, die Emittenten knacken müssen, um ein Investment Grade zu erhalten.
Fundamental betrachtet bedeutet das Upgrade eine deutliche Verbesserung des Kreditprofils des emittierenden Unternehmens bzw. Staates.
Ursprünge von Rising Stars
Um die ganze Sache zu verkomplizieren, gibt es noch eine zweite Ebene bei der Betrachtung von Rising Stars. Einerseits handelt es sich um Unternehmen, die sich ein belastbares Kreditprofil über Jahre und Jahrzehnte hinweg aufgebaut haben. Gelingt ihnen der Turnaround beim Schuldenabbau und dem Nachkommen finanzieller Verpflichtungen, steigen sie in den Investment Grade (zurück) auf.
Andererseits handelt es sich bei Rising Stars um junge Unternehmen am Kapitalmarkt, die noch keine belastbare Kredithistorie aufgebaut haben.
Ein Beispiel dafür könnte ein explorierendes Erdöl-Unternehmen sein, das bei seinen Bohrungen auf signifikante, förderbare Kohlenwasserstoffvorkommen stößt. Mithilfe eines Joint-Venture-Partners oder großzügiger Unterstützung institutioneller Investoren könnte der kleine Explorer in die Produktion gehen. Um sich für die Operationalisierung Kapital zu beschaffen, entscheidet der fiktive Finanzvorstand des Unternehmens Anleihen auszugeben.
Da der kleine Explorer bisher in der Verlustzone operierte und keinerlei Kreditwürdigkeit aufbauen konnte, muss der Finanzvorstand Anleihen mit hoher Verzinsung (high yield) emittieren. Das heißt, sie werden als junk bonds am Anleihenmarkt gehandelt und gelten als spekulativ.
In unserem Beispiel leistet das Management-Team hervorragende Arbeit und kann mit seinen Assets in die Produktion gehen. Weitere Erfolge zementieren die Profitabilität des Unternehmens und ziehen schnell große Aufmerksamkeit weiterer Investoren auf sich. Die großen Rating-Agenturen bestätigen die Entwicklung und honorieren den ehemaligen Explorer mit einem Upgrade. Sein Status ist nunmehr der eines Rising Stars und die Anleihen steigen in den Investment Grade-Bereich auf – allerdings immer unter Beobachtung.
Kurz: Einem Rising Star wird eine prosperierende Zukunft in Aussicht gestellt, die durch ein positives Rating bestätigt wird. Allerdings braucht es Zeit, unternehmerische Performance und finanzielle Disziplin, bis ein solcher Stern die höchsten Stufen der Bewertungsskala für seine Anleihen erklimmen kann.
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