Dead-Cat-Bounce erklärt – 1x1 der Charttechnik

Wer den Edelmetall-Sektor Anfang 2023 beobachtet hat, dürfte beim Gold auf ein interessantes Phänomen gestoßen sein: Das begehrte Edelmetall erholte sich im Intraday-Trading und stoppte einen mehrwöchigen Abwärtstrend aus. Der Preis für eine Feinunze stabilisierte sich bei 1837,50 US$ und ging mit einem leichten Plus aus dem Handel, während die amerikanische Leitwährung um 0,3% an Kaufkraft einbüßte. Warum Finanzhändler im Anschluss von einem Dead-Cat-Bounce gesprochen haben und was das für die weitere Entwicklung des zugrundeliegenden Assets bedeutet, erfährst Du in diesem kurzen Wissensbeitrag.

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Die Furcht vor einer Rezession an den Finanzmärkten hatte dem Edelmetall einen unerwarteten Schub verliehen und die wochenlange Korrektur unterbrochen. Diese temporäre, aber nicht nachhaltige Erholung bezeichnet man im Börsenjargon als Dead-Cat-Bounce (engl. Hüpfer/Sprung einer toten Katze).

Die martialische Metapher geht auf ein englisches Sprichwort zurück: „Even a dead cat will bounce if it is dropped from high enough!” Zu Deutsch übersetzt, heißt es: “Selbst eine tote Katze wird aufspringen, wenn sie aus ausreichend großer Höhe fallen gelassen wird“. Typisch für einen Dead-Cat-Bounce ist die kurze Dauer der Trendumkehr. Nach dem Wiederaufbäumen geht es wieder auf Talfahrt. In diesem Fall spricht der Dead-Cat-Bounce kurzfristig für eine anhaltende Schwäche der Gold- Futures.

Entstehung des Begriffs

Die früheste Verwendung des Sprichworts ist für das Jahr 1985 dokumentiert und geht auf das Konto der beiden Journalisten Chris Sherwell und Wong Sulong. In einem Leitartikel der Financial Times bezeichneten sie die kurzweilige Erholung der Aktienmärkte von Malaysia und Singapur als einen „dead cat bounce“. Beide Börsen waren nach einer schweren Rezession eingebrochen und erholten sich erst Jahre später.

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