Egal ob Amazon, Alphabet oder Microsoft: jeder der drei Tech-Konzerne hat bereits einen Aktiensplit hinter sich. Was es mit dieser populären Kapitalmaßnahme auf sich hat und was Anleger dazu wissen müssen, klären wir im diesem Wissensbeitrag.
Definition: Was ist ein Stock Split?
Unter einem Aktiensplit, manchmal auch forward stock split genannt, werden die frei verkäuflichen Aktien eines Unternehmens vermehrt. Ziel der Vermehrung ist es, den Preis für eine Stückaktie an der Börse zu senken und den Kreis möglicher Investoren größer zu ziehen.
Im Gegensatz dazu werden bei einem Reverse Stock Split die im Umlauf befindlichen
Aktien eines Unternehmens zusammengelegt. Bei beiden Kapitalmaßnahmen bleibt das Grundkapital des Unternehmens identisch. Es findet also keine Verwässerung der Aktionäre statt.
Warum werden Aktien geteilt?
Der häufigste Grund für die Teilung von Aktien ist das hohe Kaufniveau eines Wertpapiers. Die eingangs erwähnten Tech-Konzerne sind gute Beispiele für die Problemlage. Die Anteilsscheine von Tesla, Amazon und Microsoft sind im Laufe ihrer Börsennotierung teuer geworden. So teuer, dass sich viele Anleger von einem Kauf zurückhielten und ihre Kaufentscheidung in die Zukunft aufschoben.
Um diese Wartehaltung zu vermeiden und schwere Aktien leichter zu machen, entstand in angelsächsisch geprägten Ländern die Idee des Aktiensplitts. Dass die Maßnahme (fast) so alt wie die Börse ist, belegt die stock split history prominenter Unternehmen wie Coca-Cola. Das Unternehmen wurde 1919 an der Börse gelistet und acht Jahre später erfolgte der erste Split. In den darauffolgenden Jahrzehnten gab es zehn weitere Aktiensplits.
Ähnlich sieht es mit Microsoft aus, dessen Aktienbestand seit 2003 neunmal gesplittet wurde. Ein Blick auf die Kursniveaus vor dem Split verdeutlicht, warum Managements sich dafür entscheiden, ihre Aktien zu teilen. Amazons höchster Aktienpreis lag 2020 bei 3.515,20 USD. Zum Vergleich: Heute kostet eine Aktie ca. 185 USD.
Ein einziger Anteilsschein von Alphabet kostete im Oktober 2021 2.960,92 USD.
Folgen eines Stock Splits
Besitzt ein Aktionär vor dem stock split 100 Aktien eines Unternehmens à 10 EUR, ergibt sich ein Wert von 1000 EUR. Beschließt der Vorstand auf der Hauptversammlung, dass alle im Umlauf befindlichen Aktien in einem Verhältnis von 1:10 geteilt werden, erhält derselbe Aktionär 1000 Aktien zu einem Wert 1 EUR. Am Gesamtwert seines Investments hat sich durch den Split nichts geändert.
Im Gegenteil: Die Geschichte amerikanischer Aktienteilungen zeigt eindrücklich, dass einzelne Unternehmen den S&P regelmäßig schlugen. Untersuchungen des Bank of America Research Investment Committee bestätigen das Phänomen.
Die Autoren der Studie haben errechnet, dass der Aktienkurs von Unternehmen zwölf Monate nach Bekanntgabe des Splits durchschnittlich um 25,4 % stieg. Das ist doppelt so viel wie die Perfomance des S&P 500 im gleichen Zeitraum. Oder anders ausgedrückt: Aus Sicht des Unternehmens und der Aktionäre gibt es gute Gründe für eine Aktienteilung.
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