Digital vs. Barrier: Wie exotische Optionsscheine die Börsenwelt verändern

Im Dschungel der Hebelprodukte zählen Optionsscheine zu den tradtionellen Termingeschäften an der Börse. Allerdings gibt es auch Exotika und Ausnahmen. Welche dies im Kontext von Optionsscheinen sind und was sie außergewöhnlich macht, ist Thema des heutigen Wissensbeitrags.

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X wie exotisch

Zu den außergewöhnlichen und seltener frequentierten Investitionsmöglichkeiten an der Börse zählen sogenannte exotic warrants. Im Unterschied zu Standardoptionen fällt diese Gruppe von Optionsscheinen durch Abweichungen beim Optionsrecht auf. Dazu kommen Zusatzbedingungen, die den Inhalt der Option teilweise erheblich verändern. Was das konkret bedeutet, wird nachfolgend an zwei Beispielen erläutert.

Nice to know: Exotische Optionsscheine erkennt man am „X“ im Kurznamen englischsprachiger Aktientitel.

Barrier-Optionsscheine

Bei Barrier-Optionen wird eine Ober- und Untergrenze definiert. Die sogenannten „knock-in“ und „knock-out“-Barrieren fungieren als Schwellen, die den Kurs der erworbenen Option einrahmen. Da die Ausgestaltung sehr unterschiedlich sein kann, ist die Beschaffung detaillierter Optionen ein Muss für jeden Anleger.

Beispielsweise gibt es Calls und Puts mit Knock-out und Knock-in-Barrieren. Für Anleger bedeutet diese Ausgestaltung ein höheres Verlustrisiko und begrenzte Gewinnchancen gegenüber Standardoptionen. Der entscheidende Vorteil: Die Preise für Barrier-Optionen sind deutlich niedriger. Diesen Einkaufsvorteil nutzen in der Regel Investoren, die eine sehr genaue Vorstellung vom möglichen Kursverlauf des zugrundeliegenden Basiswerts haben.

Wichtig: Barrieren beziehen sich immer auf Referenzkurse, die sich an Börsen bilden oder im außerbörslichen Handel zustande kommen.

Digital-Optionsscheine

Bei Digital-Optionsscheinen wird dem Käufer das Recht verbrieft, einen festen Betrag zu erhalten, sobald er die Option veräußert. Einzige Voraussetzung:  Der Kurs des Basiswerts muss den vereinbarten Basispreis unter- oder überschreiten. Wie groß die Abweichung zwischen dem Basiswert und dem Basispreis ist, hat keinen Einfluss auf die Höhe der Auszahlung. Der einmal vereinbarte Betrag bleibt gleich.

Digital-Optionsscheine kommen immer dann zum Einsatz, wenn Kursprognosen des Basiswerts zum Zeitpunkt der Fälligkeit als unverlässlich gelten und Analysten im Nebel stochern. Darüber hinaus müssen die Kaufkosten für Standardoptionen als zu hoch eingestuft werden, um den Erwerb einer Digital-Option als sinnvolle Alternative zu etablieren.

Entscheidender Nachteil: Für die Absicherung des Prognoserisikos ist das Ertragspotenzial von Digital-Optionen von vorneherein begrenzt.

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