Suchergebnisse
Alle Ergebnisse anzeigen

KGV von Aktien: Was Anleger wissen müssen

Die wahrscheinlich meistbeachtete Kennzahl für die Analyse einer Aktie ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), im Englischen: Price-Earnings Ratio (P/E). Investoren schließen damit auf das Kurspotential eines Wertpapiers. Wie ist das KGV richtig zu berechnen und anzuwenden?

stock.adobe.com/MQ-Illustrations

Die betriebswirtschaftliche Kennzahl KGV stellt den Börsenkurs und den Gewinn je Aktie gegenüber. Sie kann nicht nur für einzelne Aktien, sondern auch für ganze Wirtschaftszweige oder Aktienmärkte errechnet werden.

Das KGV gibt an, in wie vielen Jahren ein Unternehmen bzw. ein Wirtschaftszweig – bei konstanten Gewinnen – den Wert seiner Aktien als Gewinn erwirtschaften wird. Anders formuliert: In wie vielen Jahren erhält der Anleger den Wert, den er für die Aktie bezahlt hat?

Wie Anleger das KGV berechnen

Um das KGV zu berechnen, müssen Anleger eine simple Formel anwenden:

KGV = Aktueller Aktienkurs / Gewinne pro Aktie (EPS)

Häufig ist der Begriff Vorwärts-KGV zu hören, weil für die Berechnung in der Regel zukünftige, prognostizierte Gewinne herangezogen werden. Vergangene Überschüsse (Rückwärts-KGV) dienen mehr dem historischen Vergleich.

Ein Zahlenbeispiel: Bei einem Unternehmen mit Aktienkurs 100 € und prognostizierte EPS von 25 € errechnet sich ein KGV von 4. Das bedeutet, dass das Unternehmen den heutigen Wert seiner Aktie in 4 Jahren erwirtschaften wird.

Was ist ein gutes KGV?

Leider lässt es sich nicht pauschal sagen, was ein gutes KGV für eine Aktie oder einen Wirtschaftszweig ist.

Mit einem niedrigen KGV gilt eine Aktie üblicherweise zwar als günstig. Ein hohes KGV muss jedoch nicht notwendigerweise auf eine teure Bewertung hindeuten. Im Fall von Wachstumsunternehmen etwa sind aufgrund ihrer Zukunftschancen auch mit relativ hohen KGV-Werten Kurspotenziale möglich.

Es macht also Sinn, das KGV im Branchenkontext zu betrachten. IT-Firmen weisen in der Regel schließlich eine deutlich höhere Wachstumsdynamik auf als etwa ein Stahlproduzent oder ein Autohersteller.

Dafür vergleicht man das KGV eines Unternehmens mit dem Referenzwert der Branche. Liegt das KGV der zu analysierenden Aktie unter dem Branchen-KGV, ist sie unterbewertet. Liegt das KGV darüber, ist sie überbewertet.

Jetzt Sonder-Report kostenlos herunterladen 

  • Lerne worauf es bei der Anlageentscheidung ankommt und welche Faktoren wichtig sind
  • Finde heraus, was bei Deinem individuellen Dividendenportfolio zu beachten ist
  • Erfahre alles über die 7 Goldenen Regeln, für maximale Erträge und Zinsen

Hiermit melde ich mich zum kostenlosen Newsletter von sharedeals.de an. Ich kann den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Herausgeber: bull markets media GmbH | Datenschutzhinweis

KGV immer zusammen mit anderen Kennzahlen nutzen

Auch wenn das KGV im Vergleich mit einem Branchenschnitt durchaus aussagekräftig ist, sollten Anleger es wie bei allen Kennzahlen nie als alleiniges Kriterium für eine Investmententscheidung nutzen.

Jedes Unternehmen hat seine besonderen Eigenschaften und spezielle Situationen. Kommt ein Unternehmen etwa aus einer Restrukturierung, könnte das KGV auf einen unverhältnismäßig hohen Wert gestiegen sein, obwohl damit zu rechnen ist, dass die Gewinne des Unternehmens in den Folgejahren steigen werden.

Für ein aussagefähiges Gesamturteil bei Investmententscheidungen sind daher weitere Finanzkennzahlen einzubeziehen.

💬 Aktienbewertungen: Jetzt diskutieren und informieren!

Hochwertige Diskussionen und echte Informationsvorsprünge: Profitiere ebenso wie Tausende andere Anleger von unserem einzigartigen Live Chat, dem Börsen-Forum der neuen Generation.

 

Weitere Börsenlexikon-Artikel lesen

Wandelanleihen: Was ist das? Funktionsweise einfach erklärt

Sie sind ein beliebtes Instrument, um bei größeren Finanzierungsvorhaben Investoren zu attraktiven Konditionen ins Boot zu holen: Wandelanleihen – auch Wandelschuldverschreibungen, Wandelobligationen oder convertible bonds genannt. Wie funktionieren die typischerweise von Aktiengesellschaften emittierten Schuldverschreibungen und welche Vorteile bieten sie für...

Elliott-Wellen: Massenpsychologie in der Technischen Analyse

Wer das 1x1 der Charttechnik lernen will, wird schnell auf diesen Klassiker aus dem Gebiet der Trendprognose treffen: die Elliott-Wellen. In diesem Wissensbeitrag erfährst du kurz und knapp, was diese Börsentheorie ausmacht, die vor knapp 100 Jahren von dem US-Amerikaner...

Relative Volatility Index (RVI) erklärt – 1x1 der Charttechnik

Die meisten Trader kennen den mit RSI abgekürzten Relative-Stärke-Index – aber RVI? Dabei handelt es sich um den Relative Volatility Index, der die Marktstärke eines Indizes misst und letztlich auch auf dem RSI basiert. In diesem Beitrag erfährst Du in...

Relative Strength Index (RSI) erklärt – 1x1 der Charttechnik

Das Kürzel RSI ist im Bereich Chartanalyse allgegenwärtig. Es steht für Relative Strength Indicator – eine Kennzahl, die 1978 von dem amerikanischen Maschinenbau-Ingenieur und Immobilienunternehmer John Welles Wilder Jr. (1935-2021) entwickelt wurde. In diesem Beitrag erfährst du kurz und knapp,...

Twiggs Volatility erklärt – 1x1 der Charttechnik

Wer sich mit Charttechnik und der Messung von Volatilität etwas auskennt, dem ist auch der Name Twiggs ein Begriff. Die Twiggs Volatility ist ein Indikator, der nach seinem Erfinder, dem südafrikanischen Wirtschaftsprüfer, Investmentbanker und Unternehmer Colin Twiggs (*1958) benannt ist....

Chaikin Volatilität erklärt – 1x1 der Charttechnik

Es gibt nicht viele Börsianer, nach denen ein Volatilitätsindikator benannt wurde. Zu diesem erlesenen Kreis gehört der US-amerikanische Aktienanalyst, Börsenmakler und Unternehmer Marc Chaikin. In diesem kurzen Wissensbeitrag erfährst Du, wie der Chaikin Volatility-Indikator funktioniert und interpretiert wird.

Donchian Channel erklärt – 1x1 der Charttechnik

Der Donchian Channel ist ein Volatilitätsindikator und wurde nach dem amerikanischen Finanzmarktanalysten, Investor und frühen Pionier der Chartanalyse und des Future-Handels, Richard Davoud Donchian (1905-1993), benannt. In diesem knapp Beitrag erfährst du alles Wesentliche dazu, wie der Donchian Channel funktioniert...

Keltner Channel erklärt – 1x1 der Charttechnik

Keltner Channel-Indikator ist ein prognostisches Verfahren der technischen Chartanalyse und gehört die die Kategorie der Volatilitätsindikatoren. In diesem Erklärstück erfährst Du kurz und knapp, wie die Kennzahl berechnet und interpretiert wird.

Was ist ein Angel Investor und wie können Start-ups davon profitieren?

Viele großartige Unternehmen mit hervorragenden und innovativen Geschäftsideen scheitern aufgrund finanzieller Hürden bereits in ihrer Anfangsphase. Sobald das eigene Kapital oder geliehenes Geld von Familie und Freunden nicht mehr ausreicht, werden viele Ideen nicht weiterverfolgt. An dieser Stelle helfen oft...

„Angstbarometer“ VIX erklärt – 1x1 der Charttechnik

In diesem Wissensbeitrag geht es um den US-amerikanischen Volatilitätsindex, kurz VIX genannt. Der VIX ist ein prognostischer Index, der die zukünftige Schwankungsbreite des S&P 500 in Echtzeit berechnet und monatlich veröffentlicht wird. Der Index war die erste Benchmark seiner Art...

Bollinger-Bänder erklärt – 1x1 der Charttechnik

Im Trading gibt es verschiedene Indikatoren, mit denen Investoren Volatilität leichter erkennen, systematisieren und für sich nutzen können. Mit diesem Beitrag zum Thema Volatilitätsindikatoren werfen wir einen ersten Blick auf die Bollinger-Bänder.

Was ist Range-Trading?

Es gibt an der Börse fast so viele unterschiedliche Strategien wie Wertanlagen, die sich allerdings in eine überschaubare Zahl von übergeordneten Kategorien zuordnen lassen. Eine wichtige Kategorie ist das Range-Trading. Was es damit auf sich hat und wie es genau...

Was ist Margin-Trading?

Wer sich eine Weile mit Börse beschäftigt hat, ist automatisch auch über den Begriff „Margin“ gestolpert. Es handelt sich dabei in der Regel um eine Sicherheitsleistung, die von Anlegern bei bestimmten Wertpapier-Geschäften an die Bank oder den Broker zu stellen...

Was ist ein CFD?

Wer an den Finanzmärkten mit gehebelten Einsätzen spekulieren will, muss sich nicht selten mit hochkomplexen Derivaten auseinandersetzen. Eine leicht verständliche Alternative, die großes Trading mit kleinem Geld ermöglicht, ist der Handel mit CFDs. Dieser Wissensbeitrag erklärt Dir kurz und knapp...

Steigende und fallende Dreiecke erklärt – 1x1 der Charttechnik

Dreiecke zählen zu den markantesten und den am meisten beobachteten Mustern in der Chartanalyse, um eine Trendfolge vorherzusagen. Die Kunst besteht wie so oft darin, sie zu erkennen. In diesem Wissensbeitrag erfährst Du, wie es geht.

Was ist Arbitrage-Trading?

Viele Anleger haben den Begriff Arbitrage schon gehört, aber nicht genau verstanden, was es damit auf sich hat. In diesem Wissensbeitrag erfährst Du, was Arbitrage im Trading genau ist, welche Formen es gibt, und auf welche Weisen Trader es einsetzen.

Schulter-Kopf-Schulter-Formation erklärt – 1x1 der Charttechnik

Der Begriff „Schulter-Kopf-Schulter-Formation“ stammt aus der Technischen Analyse und soll Tradern Auskunft darüber geben, wie sich der Kurs einer Aktie künftig entwickelt. In diesem kurzen Wissensbeitrag erfährst Du, wie Finanzmarkthändler das Phänomen identifizieren und welche Rückschlüsse sie daraus ziehen.

Bullish Engulfing erklärt – 1x1 der Charttechnik

Langjährige Börsianer kennen das: Ein Unternehmen übertrifft mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten deutlich, aber der verhaltene Ausblick schickt die Aktie kurzzeitig auf Achterbahnfahrt. Warum Finanzhändler das ein „bullish engulfing“ nennen und es genau bedeutet, erfährst Du in diesem...

Dead-Cat-Bounce erklärt – 1x1 der Charttechnik

Wer den Edelmetall-Sektor Anfang 2023 beobachtet hat, dürfte beim Gold auf ein interessantes Phänomen gestoßen sein: Das begehrte Edelmetall erholte sich im Intraday-Trading und stoppte einen mehrwöchigen Abwärtstrend aus. Der Preis für eine Feinunze stabilisierte sich bei 1837,50 US$ und...

Das Goldene Kreuz erklärt – 1x1 der Charttechnik

Es klingt verheißungsvoll und löst bei Tradern Hoffnung und Euphorie aus: das Goldene Kreuz. S&P 500 erschien es im Frühjahr 2023, nachdem Jerome Powell, Präsident der amerikanischen Zentralbank, das Tempo aus den Zinserhöhungen herausnahm. Aber um welches Phänomen handelt es...