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Trading lernen: Der Einstieg in den spekulativen Handel

Es ist ein zweischneidiges Schwert – die einen lieben es, die anderen halten rein gar nichts davon: Die Rede ist vom Trading. Wer das Ganze allerdings mit durchdachter Strategie angeht, kann durchaus erfolgreich werden. Doch aller Anfang ist bekanntlich schwer. Mit den richtigen Tipps an der Hand gelingt aber auch dies. Was gibt es zu Beginn also zu berücksichtigen? Wir verraten es Ihnen.

canva.com/p/kasto

Die absoluten Basics

Manchem mag dies nun als zu einfach erscheinen. Wer jedoch nach oben will, muss ganz unten anfangen. Dazu gehören nicht zuletzt die elementaren Fragen, an welchen Märkten man überhaupt partizipieren möchte. Sollte man mit Aktien traden, so wie es viele praktizieren? Oder sind Rohstoffe doch etwas lukrativer? Wie sieht es eigentlich mit ganzen Indizes oder gar Kryptowährungen aus?

All das sind Fragen, die bereits vor dem Entschluss, ins Trading einzusteigen, beantwortet sein sollten. Eine gewisse Entscheidungshilfe sind dabei gewiss diverse Erfahrungsberichte, an denen man sich durchaus orientieren kann. Worin bestehen beispielsweise die hauptsächlichen Herausforderungen und was sind die speziellen Gegebenheiten der jeweiligen Märkte? Wodurch unterscheidet sich das Trading mit Aktien von dem mit Derivaten konkret?

Wie Sie sehen, ist auch die Wichtigkeit der Basics keineswegs zu unterschätzen. Diese schon im Voraus geklärt zu haben, macht den Kopf für später frei. Und das ist im Trading definitiv einer der Grundvoraussetzungen.

Was sich für Einsteiger eignet und was nicht

Letztlich bleibt das natürlich immer eine persönliche Entscheidung und kann somit nicht vollumfänglich pauschalisiert werden. Gleichzeitig zeigen die Erfahrungen derjenigen, die bereits lange als Trader unterwegs sind, deutliche Übereinstimmungen bei der Wahl eines passenden “Anfängermarktes”.

So sei für Beginner Vorsicht vor allem bei Kryptowährungen und Devisen geboten. Letztere sind zwar besonders volatil und dadurch für Einsteiger auf den ersten Blick äußerst attraktiv. Vergessen werden darf hier aber nicht, dass die Kursausschläge teils enorm ausufern können und dies meist innerhalb kürzester Zeit geschieht. Insbesondere mental sind viele Anfänger darauf noch nicht vorbereitet.

Besser sind dagegen Indizes. Sie gehören zu den geeignetsten Underlyings für Beginner, was vor allem von der vergleichsweise hohen Risikostreuung rührt. Durch die Ansammlung vieler verschiedener Einzelwerte ist fast schon automatisch ein hoher Grad an Diversifikation erreicht.

Trading-Beginner sollten außerdem Acht darauf geben, einen möglichst breiten und liquiden Index zu wählen. Eine große Ähnlichkeit zu Indizes bilden natürlich ETFs, für die im Grunde genommen das Gleiche wie bereits aufgeführt gilt. 

Wie sieht es aber zum Beispiel mit diversen Rohstoffen aus? Ist das Trading für Einsteiger hier vorteilhaft oder sollte man zunächst lieber die Finger davon lassen? Die zweite Option ist die Vernünftigere. Zwar weisen die meisten Rohstoffe ebenfalls eine hohe Volatilität auf, was für das Trading unabdingbar ist.

Allerdings sind die Entwicklungen der Kurse sowie die Preisbildung gerade für Anfänger oftmals undurchschaubar. Man sollte sich demnach mindestens gut damit auskennen, wie beispielsweise der Preis für Rohöl entsteht und welchen Faktoren er dabei unterliegt. 

Weitere wichtige Voraussetzungen

Den passenden Markt beziehungsweise das richtige Instrument gefunden zu haben, ist bereits der erste Schritt zum Einstieg ins Trading. Doch jetzt geht es quasi erst richtig los. Dabei sind zusätzliche Fragen zu klären, dieses Mal vor allem zum angestrebten Zeithorizont sowie dem geplanten Stil. Eines ist sicher: Beginner haben die Qual der Wahl.

Was steht alles zur Auswahl?

Da das Trading-Universum als solches viel zu umfangreich wäre, sollen hier lediglich die gängigsten Arten kurz beschrieben werden. Unterschieden wird dabei einerseits in Handelsstile sowie in Zeitrahmen und Haltedauer andererseits. 

Swing Trading: Eine Position wird hier für gewöhnlich nur einige Tage bis maximal wenige Wochen lang gehalten, sodass diese Herangehensweise insgesamt als kurzfristig klassifiziert werden darf. Worum geht es hier aber konkret? Swing Trader versuchen hauptsächlich, die kurzfristigen Schwankungen der Aktienkurse über Nacht zu prognostizieren.

Der dabei zum Einsatz kommende Hebel ist im Vergleich zu anderen Strategien als relativ niedrig anzusehen. Dieser Handelsstil ist prädestiniert für all diejenigen, die gerne kurzfristige Preisbewegungen analysieren möchten. Allerdings sollte auch berücksichtigt werden, dass es beim Swing Trading einer ausgefeilten Risikomanagement-Strategie bedarf. 

Intraday-Handel: Er ist wohl am häufigsten anzutreffen und auch unter Anfängern besonders populär. Innerhalb eines einzigen Tages werden viele unterschiedliche Transaktionen getätigt. Vor Handelsschluss kommt es zur sogenannten Glättung der Positionen.

Folglich geht es vor allem darum, die richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu treffen, was viel Übung und Erfahrung erfordert. Daytrading sollte allerdings nur dann praktiziert werden, wenn täglich ausreichend Zeit zur Verfügung steht, um die jeweiligen Kursbewegungen zu verfolgen und auch zu analysieren.

Trendhandel: Genau genommen kann man hier kaum noch von Trading sprechen. Dafür ist dieser Stil zu langfristig. Er wird häufig auch von professionellen Fondsmanagern angewandt. Ziel ist es, einen möglichst starken Trend zu erkennen und anschließend ausschließlich in diese Richtung zu investieren. Nicht selten beträgt die Haltedauer bei dieser Herangehensweise mehrere Jahre.

Scalping: Allgemein ist dieser Stil als ein offensiver bekannt. Häufig wird hier in Intervallen von nur wenigen Sekunden gehandelt, was blitzschnelle Entscheidungen unabdingbar macht. Diese Tatsache ist es allerdings auch, die Scalping für Beginner eher unattraktiv erscheinen lässt. Ablenkungen sollten tunlichst vermieden werden. Stattdessen ist hundertprozentiger Fokus auf die Trades ratsam und kann letztlich auch zum erhofften Erfolg führen.

Was ist ein Demokonten?

Der Schritt ins Trading sollte nicht zu leichtfertig angegangen werden, auch wenn ihn viele kaum mehr erwarten können. Immerhin geht es um bares Geld, das zuvor in den meisten Fällen hart verdient werden musste.

Um sich ohne Risiko von Anfang an voll austoben zu können, bieten sich sogenannte Demokonten an. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um eine Art “Spielgeld” beziehungsweise um ein fiktives Konto, mit dem angehende Trader beliebig verfahren können. Ziel ist es, ein Gefühl für den Handel zu entwickeln, Strategien zu testen sowie Fehler zu reflektieren, ohne dabei eigenes Vermögen einbringen zu müssen. Selbstverständlich sind im Umkehrschluss auch die erzielten Gewinne oder Verluste nicht real.

Mittlerweile bietet fast jeder Broker ein solches Demokonto an, das normalerweise auch völlig kostenfrei genutzt werden kann. Übrigens besitzen nicht selten auch die Profis noch ein solches Konto, das dann dazu dient, mit neuen Herangehensweisen sozusagen erst einmal im Trockenen Optimierungspotenziale der bestehenden Strategien zu identifizieren und diese anschließend in der Praxis zu implementieren. 

Wie viel Kapital sollte man zu Beginn einbringen?

Auch das hängt in der Regel von einigen individuellen Umständen ab, sodass kaum ein fixer Wert genannt werden kann. Wie ist beispielsweise die individuelle Risikoneigung und wie hoch das Gesamtvermögen? Welchen Betrag könnte man im schlimmsten der denkbaren Fälle opfern und was möchte man durch das Trading eigentlich erreichen? An all dem und vielem mehr kann sich die Kontogröße schließlich orientieren.

Zudem hört man oft die Faustregel, dass genügend Geld vorhanden sein sollte, damit das Trading zum einen wirklich profitabel sein kann, zum anderen muss das Konto gerade für Beginner aber klein genug sein, um Angst beziehungsweise Panik vorzubeugen.

Erwähnenswert ist natürlich auch, dass dank der vorhandenen Hebel selbst mit vergleichsweise geringen Summen hohe Profite erzielt werden können. Der Einsatz der Leverage-Möglichkeiten mag aber gut durchdacht sein und sollte auf keinen Fall aus reiner Gier erfolgen. Immerhin wirken die Hebel bei Verlusten auch in die negative Richtung.

Auf die Mentalität kommt es an

Bekanntlich ist Trading nichts für schwache Nerven. Beim Blick auf die fortwährend schwankenden Kurse und die teils verwirrenden Zick-Zack-Linien ist das natürlich nicht verwunderlich. Emotional gesehen sollte man demnach sattelfest sein, um auch schlecht laufende Phasen gut überbrücken zu können.

Auf dem Weg zum Erfolg lauern aber scheinbar an jeder Ecke fiese Psychofallen, die einem Steine in den Weg legen. Ist man sich diesen bewusst, lassen sich gezielte Gegenmaßnahmen treffen.

Als am schwerwiegendsten gelten an der Börse gemeinhin die Emotionen. Sie sind es, die maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg eines Traders bestimmen. Nur wer Herr über seine eigenen Gefühle ist, weiß in jeder Situation angemessen zu reagieren. Aber was bereitet den Händlern in der Praxis eigentlich die größten Probleme?

grafische Darstellung (Chart): Das Auf und Ab des Tradings – Angst und Gier an der Börse

Trader müssen Tendenz widerstehen, bei Verlusten den Mut zu verlieren und bei Gewinnen übermütig zu werden. Grafik: Eigene Darstellung

Da wäre zum einen die Gier nach bereits realisierten Gewinnen. Bei vielen setzt im Anschluss an die ersten Erfolgserlebnisse die Meinung ein, Märkte zu den eigenen Gunsten bewegen zu können. Doch de facto ist dies an der Börse nunmal nicht machbar. Gesucht wird in diesen Fällen ausschließlich nach Dingen, die die eigenen Entscheidungen rechtfertigen. Gegensätzliches bleibt außen vor.

Schnell stellt sich der Gedanke ein, stets richtig zu liegen, was viele bereits in äußerst waghalsige Stellungen versetzt hat. Plötzlich wird mit Summen hantiert, die zuvor außer Frage gestanden hätten. Diese Übermütigkeit kann natürlich fatale finanzielle Folgen haben. Deshalb ist es speziell unter Tradern wichtig, sich an Erfolgen zwar zu erfreuen, insgesamt aber geerdet zu bleiben.

Im Gegenzug lassen sich manche Anfänger schon nach ein oder zwei Misserfolgen hängen. Dabei sollte es klar sein, dass nicht alles wie geplant funktionieren wird. Also nicht den Mut verlieren – Rückschläge gehören einfach dazu. Für Trader hat diese scheinbare Binsenweisheit besonders viel Gewicht. Erfolg werden am Ende nur diejenigen haben, die sich sprichwörtlich durchgebissen und hierbei nie das übergeordnete Ziel aus den Augen verloren haben.

Daneben existieren noch eine Reihe von Fachbegriffen aus der relativ jungen Disziplin der Börsenpsychologie. So spricht man beispielsweise von einer kognitiven Dissonanz, wenn nach einer Kaufentscheidung eine Art innerer Konflikt entsteht. Dies ist unter anderem dann der Fall, wenn der Trade nicht oder noch nicht den erhofften Erfolg mit sich bringt. Oftmals wird dann versucht, durch entsprechende Gründe die eigene Entscheidung zu rechtfertigen.

Auch vom sogenannten Sunk-Cost-Effekt ist nicht selten die Rede. Diese Psychofalle beschreibt den Zwang mancher Trader, eine bereits bestehende Verlustposition durch Nachkäufe weiter zu vergrößern beziehungsweise zu verbilligen. Der Gedanke dahinter ist so simpel wie falsch. Was bereits sehr tief gefallen ist, muss früher oder später auch wieder steigen. Das dem aber eben nicht so ist, hat die Praxis oft genug gezeigt. 

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass besonders Trading-Anfänger über eine hohe Disziplin verfügen müssen. Auf Profite sollte bescheiden, auf Verluste hingegen nicht desillusioniert reagiert werden. Hilfreich kann es ebenfalls sein, eine Art Tagebuch zu führen. Hier werden schließlich sämtliche Informationen zu den getätigten Transaktionen aufgeschrieben, die wiederum eine gute Orientierung für den weiteren Verlauf der eigenen Karriere sein können.

Mit welchen Kosten sollte man rechnen?

Klar, wer ins Trading einsteigt, erwartet sich davon in erster Linie einen netten Nebenverdienst. Manchmal soll der Handel an der Börse auch als Haupteinnahmequelle dienen. Um so weit allerdings zu kommen, braucht es zuerst die richtige Ausstattung. Und die kostet Geld. Aber wie viel muss man ungefähr investieren, um danach richtig loslegen zu können?

Zunächst einmal seien die allgemeinen Kostenblöcke genannt, denen ein echter Trader zu Beginn ins Auge fassen muss. Hierzu gehört vor allem eine professionelle Software, die den Handelsalltag erheblich erleichtern kann und soll. Zwar existieren auch eine ganze Reihe von kostenfreien Angeboten. Diese umfassen in der Regel allerdings nur die absoluten Grundfunktionen und eignen sich daher kaum, um tiefer in die Materie vorzudringen. Es empfiehlt sich, die unterschiedlichen Softwares im Vornherein ausgiebig zu testen und miteinander zu vergleichen. Meist sind die Anbieter so kulant und bieten eine etwa zweiwöchige kostenfreie Probephase an. 

Trading Platform P

Beispielhaftes Bild einer Handelsplattform mit Kursdaten und Charting-Tools Grafik: stock.adobe.com/SergeyBitos

Damit ist allerdings noch nicht alles bezahlt. Angehende Trader sollten sich auf zusätzliche Kosten gefasst machen. Diese entstehen etwa durch Lernmaterialien, entweder in Form von klassischen Büchern oder speziellen Seminaren und Webinaren. Natürlich ist hier darauf zu achten, wie vertrauenswürdig die jeweiligen Angebote sind. Leider tummeln sich speziell im Tradingbereich auch viele Scharlatane, die es in erster Linie auf das Geld der Teilnehmer abgesehen haben.

Zuletzt sei die nötige Hardware als wichtiger Teil der optimalen Ausstattung nicht zu vergessen. Ein Smartphone alleine wird kaum zum Erfolg führen. Gleichzeitig braucht es aber auch nicht zahlreiche Monitore, wie man es vom Börsenparkett gewohnt ist. Ein oder zwei leistungsfähige Computer sind normalerweise völlig ausreichend. Letztlich werden sich die Anfangsinvestitionen also auf eine niedrige vierstellige Summe belaufen. Dazu kommen spätere regelmäßige Kosten, etwa für bestehende Abonnements. 

Die Gebühren

Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Alltags von Tradern und sollten allein schon deshalb berücksichtigt werden, weil ihr Einfluss auf die letztliche Performance beziehungsweise die Rendite nicht unterschätzt werden darf. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichsten Gebühren, die es zu kennen gilt. Mit ein wenig Übung lassen sich diese Kosten allerdings minimieren und der eigene Profit dadurch maximieren. Am häufigsten werden folgende vier Gebühren vorzufinden sein.

Kommission: Sie werden bei manchen Brokern für die Ausführung einer Order fällig. Man unterteilt sie in feste und variable Kommissionen, wobei letztere anhand der Positionsgröße berechnet wird. Je umfangreicher der Trade, desto teurer wird es. Bei festen Kommissionen ist die Gebühr bereits im Vornherein festgelegt. 

Kontoführungsgebühren: Diese waren bis vor einigen Jahren noch Gang und Gäbe. Inzwischen werden sie beim Großteil der Broker allerdings nicht mehr erhoben. Wer derzeit noch Kontoführungsgebühren zahlen muss, sollte sich eventuell nach einem anderen Anbieter umsehen.

Depotgebühren: Für die Bereitstellung des Kontos muss man bei manchem Dienstleister nach wie vor bezahlen. Dabei gibt es verschiedene Modelle. Einige Broker verlangen einen monatlichen Fixpreis, zu dem schließlich die Gebühren der einzelnen Orders aufsummiert werden. Lohnend ist das vor allem dann, wenn ohnehin nur wenige Transaktionen ausgeführt werden. Andere Anbieter kalkulieren stattdessen mit einem etwas höheren Monatsbeitrag, bei dem allerdings alle Käufe und Verkäufe inklusive sind.

Inaktivitätsgebühren: Der Name lässt schon vermuten, worauf es hier ankommt. Führt ein Händler über einen bestimmten Zeitraum keine Trades aus, können dafür Kosten fällig werden. Wie oft Transaktionen abgeschlossen werden müssen, hängt stets von den Bedingungen der einzelnen Broker ab. Manche stellen die Gebühren schon nach wenigen Monaten in Rechnung, bei anderen wiederum hat man gar mehrere Jahre Zeit.

Wie lassen sich die Risiken im Rahmen halten?

Dass das Trading nicht immer ein ungefährliches Spiel ist, sollte mittlerweile deutlich geworden sein. Doch wer die richtigen Strategien an der Hand hat, kann potenzielle Verluste auf ein Minimum begrenzen, was ganz nebenbei natürlich einen äußerst positiven Effekt auf die Gesamtperformance hat. In der Praxis gibt es mehrere Herangehensweisen, die sich auch für Anfänger gut eignen.

Zunächst aber ein wenig allgemeines. Das umgangssprachliche Money Management kennt viele Facetten, die immer ein Stück weit mit den individuellen Umständen des Traders in Verbindung stehen. So kann jeder und jede das persönliche Risiko bereits dadurch senken, dass bestehende Positionen nicht oder nur wenig miteinander korrelieren. Das bedeutet, dass sich die jeweiligen Basiswerte nicht parallel in die gleiche Richtung entwickeln sollten. Auch muss darauf geachtet werden, dass innerhalb eines Marktes stets ausreichend Liquidität vorhanden ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch beim Verkauf faire Preise erzielt werden können.

Als am weitesten verbreitet gilt unter professionellen Händlern übrigens das Risiko pro Trade. Hierbei wird je Transaktion ein vorher festgelegter Prozentsatz des gesamten zur Verfügung stehenden Kapitals eingesetzt. Meist handelt es sich um ein Prozent. Besteht das Depot also beispielsweise aus 100.000 €, so sollten für jeden Kauf maximal 1.000 € auf einmal riskiert werden. Selbst wenn eine sogenannte Verlustserie einsetzt, die rein statistisch auch bei den besten Strategien vorkommen kann, würde sich das Defizit in einem überschaubaren Rahmen bewegen. Gerade Anfängern sei daher ans Herz gelegt, nicht zu viel auf eine einzelne Position zu wetten.

Ebenfalls häufig angewendet wird das Chance-Risiko-Verhältnis. Es beschreibt konkret die Relation zwischen dem erwarteten Kursanstieg einer Anlage sowie dem maximal möglichen Verlust bis zur Stopp-Loss-Grenze. Oftmals hört man davon, dass ein CRV mit einem Wert von zwei oder mehr als attraktiv gilt, während niedrigere Parameter gemeinhin als zu riskant einzuordnen sind. Ein exemplarisches CRV von zwei ergäbe sich zum Beispiel dann, wenn ein Trader bei 100 € einsteigt, von einem Anstieg auf 120 € ausgeht und den Stopp Loss gleichzeitig bei 90 € setzt. 

Nicht zu vergessen ist die Kennzahl R. Mit ihr lässt sich das Verhältnis des angestrebten Gewinns mit dem dabei eingegangenen Risiko klassifizieren. Das Prinzip dahinter ist schnell erläutert. Je geringer die Trefferquote eines Trades ist, desto höher muss im Gegenzug die Belohnung und somit auch die Kennziffer R sein. Der Erfolg einer Trading-Strategie lässt sich damit übrigens auch gut berechnen. Je höher nämlich das Produkt aus dem Faktor R und der Trefferquote, desto besser beziehungsweise profitabler ist auch die Strategie.

Was versteht man unter Social Trading?

Eine andere Möglichkeit, erst einmal behutsam in das doch recht ungewöhnliche Terrain des Börsenhandels einzusteigen, bildet sicherlich das sogenannte Social Trading. Letzteres hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebt und ist mittlerweile kaum mehr wegzudenken. Grundsätzlich lässt sich das Phänomen damit beschreiben, dass der Börsenhandel mit den Vorzügen der sozialen Netzwerke verbunden wird.

Die Nutzer einer Community können sich also über verschiedene Investments austauschen und einander kopieren. Ein Anleger fungiert dabei meist als Signal- oder Ideengeber, während der Rest die getätigten Transaktionen einfach imitiert. Selbstverständlich ist dabei auf die Erfahrung und Seriosität des vorangehenden Traders zu achten.

Bid und Ask im Orderbuch verstehen

Das Orderbuch ist das Innenleben der Börse, wo man die Preisbildung eines Assets live miterleben kann. Dabei gibt es fünf Begriffe, deren Bedeutung und Zusammenhang verstanden werden muss.

Bid ist der sogenannte Geldkurs oder Gebotspreis. Dabei handelt es sich um den höchsten Preis, bei dem ein Käufer ein Handelsinstrument zu einem bestimmten Zeitpunkt kaufen will. 

Ask: So bezeichnen Händler den Briefkurs oder Angebotspreis. Es ist der niedrigsten Kurs, bei dem ein Verkäufer ein Handelsinstrument zu einem bestimmten Zeitpunkt verkaufen will. 

Limit Order: Hierbei weist der Trader seinem Broker an, eine Transaktion zu einem für ihn besseren Preis als dem aktuellen auszuführen. Beim Verkauf wird also ein Mindestpreis festgelegt, und beim Kauf ein Höchstpreis, den man maximal bereits ist zu zahlen.

Market Order: Hierbei geht es um eine Handlungsanweisung, die ein Trader seinem Broker erteilt, um eine Transaktion zum verfügbaren Marktpreis auszuführen. Der Börsenmakler arbeitet alle Aufträge dieser Art ab, und wenn es keine Ordern mehr auf Bid- und Ask-Seite gibt, muss sich eine Preisänderung ergeben. Dieser Mechanismus führt erst dazu, dass die Limit Ordern bedient werden können.

Im Gegensatz zur Market Order hat der Anleger bei der Limit Order mehr Sicherheit und Kontrolle über die Preise. Doch wenn sich der Marktpreis nicht in die gewünschte Richtung bewegt, kann die Order verfallen und wird entsprechend nicht ausgeführt.

Orderbuch: Darin werden alle Kauf- und Verkaufsaufträge (Ordern) eines Handelsplatzes erfasst, die noch nicht ausgeführt wurden. Das heißt: Limit Ordern werden so lange im Orderbuch geführt, bis der Kurs des Handelsinstruments den festgelegten Mindest- bzw. Höchstpreis erreicht oder der Auftrag seine Gültigkeit verliert.

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