Langjährige Börsianer kennen das: Ein Unternehmen übertrifft mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten deutlich, aber der verhaltene Ausblick schickt die Aktie kurzzeitig auf Achterbahnfahrt. Warum Finanzhändler das ein „bullish engulfing“ nennen und es genau bedeutet, erfährst Du in diesem Wissensbeitrag.
Aus charttechnischer Perspektive ist die beschriebene Konstellation hochinteressant, wenn dabei ein Muster entsteht, das im Englischen als „bullish engulfing“ bezeichnet wird. Im Deutschen könnte man den Begriff am ehesten mit „bullische Vertiefung“ oder „bullische Versinkung“ übersetzen.
Um die Bedeutung dieser Formation zu verstehen, muss der Candlestick-Chart herangezogen werden. Bei einer bullischen Vertiefung bildet sich eine kurze schwarze Kerze, der eine weiße Kerze folgt. Entscheidend ist, dass der weiße Kerzenkörper nach beiden Seiten länger ist als der zuvor entstandene schwarze Kerzenkörper.
Charttechniker und Trader deuten diese Formation als Hinweis für eine positive Trendumkehr einer Aktie oder eines Edelmetalls. Bildet sich eine bullische Vertiefung in einem Leitindex wie dem S&P 500 hat dies Signalwirkung: Die Bullen haben den Bären das Zepter aus der Hand gerissen und die Vorherrschaft im Aktienmarkt zurückerlangt.
Wichtig: Das Gegenteil zum „bullish engulfing“ ist das „bearish engulfing“. Charakteristisch für die bärische Vertiefung ist die negative Trendumkehr einer Aktie oder eines Indizes. Beide Formationen gelten als starke Trendwendesignale bei der Analyse von Candlestick-Charts.