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Copy-Trading: Als Anfänger an der Börse durchstarten? Die Chancen und Risiken

Für Börseneinsteiger klingt das verheißungsvoll: die Strategien erfahrener Trader direkt kopieren und so ohne umfangreiche Kenntnisse Überrenditen erzielen. Was das Copy-Trading auszeichnet, wer davon profitiert und welche Risiken es birgt, ist Thema des dieses Beitrags.

stock.adobe.com/tashechka

Was ist Copy Trading?

Fangen wir auf der definitorischen Seite an: Beim Copy Trading ahmen Einzelpersonen die Trades als erfolgreich eingeschätzter Händler eins zu eins nach. Dies gelingt heutzutage mithilfe automatisierter Handelssysteme und ermöglicht unerfahrenen Anlegern den geführten Einstieg an der Börse.

Die Mehrzahl der Copy Trades vollzieht sich auf besonders liquiden Märkten. Dazu zählen Devisenmärkte (Währungspaare), Large-Cap Aktien und Rohstoffe.

Evolution des Copy Trading

Die Geburtsstunde des technisch gestützten Kopierhandels begann mit der Verbreitung des Internets. Was heute banal erscheint, glich Ende der 1990er Jahre einer kleinen Revolution: Mithilfe von Emails konnten Trader in Newslettern ihre Käufe und Verkäufe zum Kopieren versenden.

Doch die händische und zeitverzögerte Eingabe neuer Positionen war nur ein Zwischenschritt in dieser Evolution. Um 2005 wurde sie durch algorithmische Handelssysteme abgelöst. Der Unterschied? Signalgeber und Follower wurden über eine gemeinsame technische Plattform zusammengeführt. Händler konnten ihre Strategien hosten und ihre Handelskonten synchronisieren.

Signalgeber, Follower und die FCA

Im Copy Trading steht die Beziehung von zwei Gruppen von Menschen im Vordergrund: den kopierten Signalanbietern bzw. Leaders und den kopierenden Signalfolgern bzw. Followern. Eine dritte Gruppe sind die Copy Trade-Dienstleister, die beide Gruppen zusammenführen.

Die kopierten Positionen werden von dem gefolgten Händler automatisiert eröffnet und verwaltet. Gleichzeitig ist für die Follower die gesamte Transakstionshistorie in Echtzeit und en Detail nachvollziehbar.

Obwohl Signalfolger die volle Kontrolle über kopierte Trades behalten und diese eigenständig verwalten können, kontrollieren die Signalgeber indirekt einen Teil des Kapitals. In dieser treuhänderischen Funktion gleichen sie einem Portfoliomanager. Dieser Umstand hat dazu geführt, dass die britische Finanzaufsicht, die Financial Conduct Authority (FCA), 2015 beschloss, Copy Trade Broker als Portfolio- und Investment-Manager zu klassifizieren.

Chancen und Risiken

Das Chance-Risiko-Profil beim Copy Trading unterliegt Deutschland einigen Besonderheiten: Erstens gibt es keine standardisierten Kontrollen. Weder die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) noch die Copy Trade Broker regulieren die Leader. Das heißt, jeder Nutzer kann ohne Eignungsprüfung und Sachkunde ein Profil als Signalgeber anlegen und in wenigen Schritten loslegen

Zweitens haben erste Umfragen ergeben, dass die Risikobereitschaft beim Copy Trading tendenziell steigt. Beim Kopieren von Trades neigen Anleger dazu dem Signalgeber ihr volles Vertrauen zu schenken und größere Risiken einzugehen, als sie es allein täten.

Für das Chance-Risiko-Profil bedeuten diese Besonderheiten, dass man im besten Fall auf unentdeckte Autodidakten und Vollzeitprofis an der Börse stoßen kann. Gleichzeitig führt die fehlende Regulierung dazu, dass viel Verlustpotenzial in den Portfolios unerfahrener und risikoaffiner Signalgeber droht.

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