In diesem Beitrag aus unserer Trading-Techniken-Reihe nehmen wir eine zeitlich variable Strategie unter die Lupe, die darauf abzielt, auf der Welle eines bestehenden Trends zu reiten: dem Momentum Trading. Du erfährst kurz und knapp, was diese Technik auszeichnet und welche Chancen sie bietet.
Was ist ein Momentum?
Ursprünglich aus dem Lateinischen stammend, bezeichnet der Begriff Momentum die „Dauer einer Bewegung“. Mit dieser sprachlichen Herleitung ist ein wesentliches Element bereits erklärt, von dem Anleger und Investoren beim Momentum Trading profitieren: der Trägheit eines Trends.
Was bedeutet das? Die einmal eingeschlagene Richtung einer Entwicklung bleibt so lange bestehen, bis entweder die Käufer- oder die Verkäuferseite am Markt die Oberhand gewinnt. Die Folge: Das Momentum löst sich auf.
Bei der Betrachtung eines Charts geht es also vor allem darum zu erkennen, wann ein Momentum einsetzt und zu antizipieren, für wie lange es hält. Die Grundlage dieser Analyse sind verschiedene rahmende Faktoren und prognostischen Kennzahlen.
Rahmende Faktoren
Zu den zwei wichtigsten Kennzahlen zählen das Volumen und die Volatilität. Beim Volumen achten Trader darauf, dass der Handel von Assets auf liquiden Märkten stattfindet. Liquide bedeutet, dass an einem Börsenplatz eine ausreichend große Zahl von Käufern und Verkäufern miteinander handeln. Dies ermöglicht die schnelle Eröffnung und Schließung von Positionen.
Der zweite Faktor, die Volatilität, garantiert, dass der Markt dynamisch ist. In stabilen und seitwärts laufenden Marktphasen fehlen typischerweise die notwendigen Voraussetzungen für die Entstehung eines Momentums. Erst wenn es zu größeren Preisschwankungen kommt, können sich Bewegungen in eine Richtung verfestigen.
Oszillatoren als Entscheidungshilfen
In einem zweiten Schritt ziehen Momentum Trader Oszillatoren heran, um ihre Entscheidungen zu treffen. Mit Oszillatoren sind charttechnische Indikatoren gemeint, die zwischen einer oberen und einer unteren Begrenzung hin und her pendeln.
Sie machen das Zusammenspiel von Parametern wie Volumen und Volatilität als Kennzahlbereich darstellbar. Dazu zählt u.a. der Relative Strength Indicator, der bereits an früherer Stelle in den Newslettern besprochen wurde.
Zur Erinnerung: Der Relative Strength Indicator misst die Volatilität einer Assetklasse in einem Zeitraum von 14 Tagen und gibt Auskunft darüber, wann kurz-, mittel- oder langfristige Übertreibungen im Kursverlauf eines Wertes erkennbar sind. Diese Übertreibungen können als Hinweis für eine bevorstehende Trendwende herangezogen werden.
Die Signale, die der RSI liefert, liegen in einem Bereich zwischen 0 und 100. Werte, die unter 70 liegen, gelten als überkauft. Alle Werte unter 30 klassifiziert man als überverkauft. In der konkreten Anwendung für das Momentum Trading suchen Anleger nach Einbrüchen zwischen den Preisniveaus, um die Richtung eines Trends zu bestätigen und einzusteigen.
Fazit
Das Momentum Trading ist eine konzentrationsfordernde, zeitaufwendige und spezialisierte Trading-Technik, um an der Börse hohe Gewinne zu erzielen. Allerdings ist sie fehleranfällig, bedarf genauer Marktkenntnis und ist meistens nur für kurzfristig ausgerichtete Anleger geeignet. Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel, bei dem ein Momentum sich über mehrere Wochen oder Monate halten kann.
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