Bitcoin Wallet: So erstellst Du sie

Kryptowährungen erfreuen sich seit Jahren bei Privatanlegern immer größerer Beliebtheit. Doch die sichere Verwahrung von Kryptowährungen ist für viele von ihnen ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei spielen die sogenannten „Wallets“ eine ganz entscheidende Rolle bei Transaktionen mit Bitcoins und anderen Kryptos. In diesem an Kryptoanfänger gerichteten Ratgeber erfährst Du alles Wissenswerte rund um Bitcoin Wallets und lernst, wie Du deine Kryptowährungsbestände am einfachsten und gleichzeitig am sichersten verwahren kannst.

stock.adobe.com/NorLife

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Bitcoin Wallet ist eine Art digitale Geldbörse, die dir das Senden, Empfangen und die Verwaltung von Bitcoins ermöglicht.
  • Zur Durchführung von Bitcoin-Transaktionen benötigst du einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel.
  • Bei Bitcoin Wallets wird auf Basis des Sicherheitsgrades und der Verbindung zum Internet zwischen Cold und Hot Wallets unterschieden.
  • Die bekanntesten Anbieter von Hardware Wallets sind Ledger und Trezor.
  • Bei der Auswahl eines Wallet-Anbieters solltest du auf Kriterien wie Sicherheit, Reputation, Kompatibilität, Funktionalität und Back-up Funktionen achten.
  • Zur Wiederherstellung einer Wallet benötigst du eine Recovery Seed.
  • Der Verlust deines privaten Schlüssels oder der Recovery Seed kann zum Verlust deiner Bitcoin-Bestände führen („Not your keys, not your coins“).

Was ist eine Bitcoin Wallet?

Eine Kryptowährungs-Wallet im Allgemeinen und eine Bitcoin Wallet im Speziellen ist eine digitale Geldbörse, die es dir ermöglicht, Bitcoins zu empfangen, zu senden und den Zugriff auf deine Bitcoins in der Blockchain zu verwalten. Du darfst dir eine Bitcoin Wallet nicht als physische Geldbörse im herkömmlichen Sinn vorstellen. Sie enthält nämlich nicht deine Bitcoins selbst, sondern ist vielmehr eine digitale Schnittstelle, die über deine kryptografischen Schlüssel den Zugriff auf deine Bitcoin-Bestände erlaubt.

Deine Bitcoins existieren lediglich als Datensätze auf der dezentralen Blockchain. Um darauf zugreifen zu können, benötigst du zwei Schlüssel.

Der erste ist der öffentliche Schlüssel (Public Key). Er ist vergleichbar mit einer klassischen Kontonummer. Du kannst ihn jeder Person mitteilen, die dir Bitcoins senden will.

Entscheidend ist der zweite, private Schlüssel (Private Key). Er ist eine Art geheimes Passwort, vergleichbar mit einer PIN. Mit dem privaten Schlüssel beweist du, dass du der rechtmäßige Eigentümer der Bitcoins bis. Du benötigst ihn, um Transaktionen zu signieren und Bitcoins auszugeben. Wer den privaten Schlüssel besitzt, besitzt auch die damit verknüpften Bitcoins. Auf Englisch wird häufig der Satz „Not your keys, not your coins“ verwenden, um diese Besonderheit der Bitcoin-Verwahrung zu beschreiben.

Welche Arten von Bitcoin Wallets gibt es?

Es gibt grundsätzlich zwei Hauptkategorien von Bitcoin Wallets, die sich primär durch ihren Sicherheitsgrad und ihre Verbindung zum Internet unterscheiden. Diese sind Cold Wallets und Hot Wallets. Innerhalb dieser beiden Kategorien gibt es verschiedene Unterformate.

Cold Wallets

Cold Wallets sind die sicherste Methode, Bitcoins zu verwahren. Ihr Name leitet sich von ihrer Eigenschaft ab, dass der private Schlüssel offline und sicher gespeichert ist. Cold Bitcoin Wallets eignen sich deshalb ideal für die langfristige Verwahrung großer Bitcoin-Mengen.

Hardware Wallets

Unter Hardware Wallets werden dedizierte physische Geräte verstanden, die einen gesicherten Chip besitzen, der den privaten Schlüssel speichert. Ihr Aussehen ähnelt oft dem von USB-Sticks.

Der Schlüssel verlässt niemals die Hardware Wallet, selbst wenn sie an einem durch ein Virus infizierten Computer angeschlossen wird. Da der Schlüssel demnach immer offline ist, bietet eine Hardware Bitcoin Wallet maximale Sicherheit und Schutz vor Hackern, Malware und Diebstahl. Der Nachteil dieses Wallet-Goldstandards sind die im Vergleich zu anderen Wallet-Arten höheren Kosten. Die beiden bekanntesten Anbieter von Hardware Wallets sind die Firmen Ledger und Trezor.

Paper Wallets

Paper Wallets sind, wenn mal so will, die Vorgänger der Hardware Wallets. Wie der Name bereits zum Ausdruck bringt, werden bei ihnen die privaten und öffentlichen Schlüssel ausgedruckt, oft in Form von QR-Codes, und sicher aufbewahrt.

Der Vorteil einer Paper Bitcoin Wallet ist, dass keine Hackergefahr besteht, solange das Papier sicher gelagert wird. Der Nachteil ist jedoch die hohe Gefahr durch Verlust oder physische Zerstörung (Feuer, Wasser). Zudem ist das Einspielen der Schlüssel komplizierter als bei einer Hardware Wallet.

Hot Wallets

Im Gegensatz zu Cold Wallets sind Hot Wallets mit dem Internet verbunden. Das macht sie praktischer für den täglichen Gebrauch und schnelle Bitcoin-Transaktionen, aber die Kehrseite der Medaille ist, dass die Speicherung der Kryptowährung dadurch größeren Risiken ausgesetzt ist.

Mobile Wallets

Bei Mobile Bitcoin Wallets handelt es sich um Apps, die auf Smartphones installiert werden. Ihre Vorteile sind die hohe Bequemlichkeit und Mobilität. Mobile Wallets eignen sich hervorragend für den täglichen Gebrauch, da sie das Senden und Empfangen von Bitcoins unterwegs ermöglichen.

Der Hauptnachteil von Mobile Bitcoin Wallets ist, dass das Mobilgerät verlorengehen oder gehackt werden kann. In diesen Fällen können die Bitcoin-Bestände in unberechtigte Hände geraten. Die beiden bekanntesten Mobile Bitcoin Wallets sind BlueWallet und Samourai Wallet.

Desktop Wallets

Was Mobile Wallets für Smartphones sind, sind Desktop Wallets für klassische Desktop-Computer. Sie geben dir eine bequeme Kontrolle über deine Bitcoin-Schlüssel und eignen sich deshalb gut für den täglichen Handel mit der Kryptowährung.

Wie Mobile Bitcoin Wallets leiden aber auch Desktop Bitcoin Wallets unter dem Nachteil, dass sie durch Malware angreifbar sind. Bekannte Namen für Anbieter von Desktop Wallets sind Electrum und Exodus.

Custodial Wallets

Die einfachste und bequemste Art, deine Bitcoin-Bestände zu verwahren, ist direkt bei deinem Online-Broker oder deiner Kryptowährungsbörse. Die Börse bzw. der Broker kontrolliert deine Schlüssel und du musst dich um nichts weiter kümmern.

Der große Nachteil solch einer Custodial Bitcoin Wallet ist allerdings, dass sie gehackt werden kann, was in der Vergangenheit bereits geschehen ist. Wenn Unbefugte die Kontrolle über deine Bitcoin-Schlüssel übernehmen, sind deine Guthaben massiv gefährdet.

Um ihren Kunden mehr Sicherheit und Schutz zu geben, verwahren immer mehr Broker und Kryptobörsen ihre Kryptoguthaben auf separaten Cold Wallets. Durch die Trennung vom Internet sind diese Wallets nicht zu knacken.

Zwischenfazit zu Bitcoin Wallets

Bei der Verwahrung deiner Bitcoins musst du Schutz und Sicherheit auf der einen Seite gegen Einfachheit und Bequemlichkeit auf der anderen abwägen. Wenn für dich der Schutz deiner Bitcoin-Bestände im Vordergrund steht, solltest du dich für eine Cold Wallet entscheiden. Spielt jedoch die Einfachheit des Bitcoin-Tradings für dich die größere Rolle, ist eine Hot Wallet die bessere Wahl.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass bei größeren Bitcoin-Vermögen immer der Sicherheit Priorität eingeräumt werden sollte. Wenn du demnach über einen größeren Bestand an Bitcoins verfügst, solltest du diesen immer in einer Cold Wallet verwahren - ganz egal, wie häufig du deine Bitcoins gebrauchst.

Wie funktioniert eine Bitcoin Wallet?

Eine Bitcoin-Transaktion ist ein recht komplexer, mehrstufiger kryptografischer Prozess, der sicherstellt, dass du über ausreichend Bitcoins verfügst und die Bitcoins vom Sender zum Empfänger übertragen werden können, ohne dass eine zentrale Bank als Schnittstelle bzw. Intermediär benötigt wird. Der Transationsvorgang beinhaltet drei Hauptschritte: Erstellung, Signatur und Validierung.

1. Die Erstellung der Transaktion

Eine Bitcoin Wallet kennt im Gegensatz zu einem klassischen Bankkonto keinen Kontostand. Die Kryptowährung arbeitet stattdessen mit sogenannten „UTXOs“. Die Abkürzung steht für „Unspent Transaction Outputs“. Darunter werden einzelne „Bitcoin-Stückchen“ verstanden, die dir gehören. Eine Transaktion verbraucht immer bestehende UTXOs beim Sender und erzeugt neue UTXOs beim Empfänger.

Mithilfe deiner Wallet-Software kannst du eine Transaktion erstellen. Die beiden Hauptteile solch einer Bitcoin-Transaktion sind der Input und der Output. Mit dem Input weist du nach, dass du über ausreichend Bitcoins verfügst, um die Transaktion überhaupt durchführen zu können. Der Input verweist dabei auf eine oder mehrere vorherige Transaktionen, bei denen du Bitcoins (UTXOs) erhalten hast. Die Summe dieser Inputs muss immer gleich oder größer sein als der zu sendende Bitcoin-Betrag zuzüglich der Transaktionsgebühr.

Im Output wird die Zieladresse und der Bitcoin-Betrag definiert. Die Zieladresse ist der Public Key des Empfängers. Der Differenzbetrag zwischen Input und Output ist die Gebühr, die an den Miner bzw. Validator der Transaktion geht.

2. Signatur der Transaktion

Um zu beweisen, dass die Bitcoin-Transaktion vom rechtmäßigen Eigentümer stammt, muss sie autorisiert werden. Dazu wendet die Wallet eine kryptografische Hash-Funktion (SHA-256) auf die gesamten Transaktionsdaten an.

Der Sender signiert den erzeugten Hash mithilfe seines privaten Schlüssels und des Elliptic Curve Digital Signature Algorithm (ECDSA). Dabei handelt es sich um einen hochmodernen, kryptografischen Algorithmus, der für die Erstellung und Verifizierung digitaler Signaturen verwendet wird. Die digital signierte Transaktion wird an das Bitcoin-Netzwerk gesendet, aber der private Schlüssel selbst bleibt geheim.

3. Validierung der Transaktion

Nachdem die Transaktion an das Netzwerk gesendet wurde, wird sie von den Minern oder Validatoren bearbeitet. Miner überprüfen zuerst, ob die Signatur gültig ist und ob die angegebenen Inputs (UTXOs) tatsächlich existieren und noch nicht ausgegeben wurden.

Die gültige Transaktion wird zusammen mit Tausenden anderer Transaktionen in einem Block gesammelt. Das Netzwerk einigt sich über das Mining-Verfahren (PoW) auf die Gültigkeit des Blocks. Sobald der Block verifiziert und zur Kette hinzugefügt wurde, gilt die Transaktion als bestätigt.

Mit jedem weiteren Block steigt die Sicherheit einer Transaktion. Drei Bestätigungen gelten als sicher genug mit kleinere Beträge. Industriestandard für höhere Bitcoin-Beträge sind sechs Bestätigungen. Damit wird eine Transaktion nahezu unumkehrbar und der Empfänger kann über die Bitcoins verfügen.

Wie erstellt man eine Bitcoin Wallet?

Die Erstellung einer Bitcoin Wallet ist der Prozess der Generierung deiner privaten Schlüssel und der Sicherung ihrer Wiederherstellungsphrase (Recovery Seed). Da es zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Wallets gibt, wird hier der allgemeine Prozess für die Erstellung einer Hot Wallet und einer Cold Wallet beschrieben.

Erstellung einer Hot Wallet

1. Wallet-App auswählen und installieren

Für die Erstellung einer Desktop oder Mobile Wallet musst du dich zuerst für eine Wallet-App entscheiden. Hierbei hast du die Qual der Wahl aus verschiedenen Anbietern. Es empfiehlt sich, dich für einen seriösen Anbieter mit vielen Nutzern und gutem Ruf zu entscheiden. Die jeweilige Wallet-App kannst du dir über die App Stores von Apple oder Google herunterladen.

2. Wallet erstellen

Zur Installation deiner Wallet öffnest du die App und wählst die Option „Neue Wallet erstellen“. Dazu musst du ein starkes Passwort oder eine PIN festlegen, um die App auf deinem Gerät zu sichern. Dies schützt übrigens nur die App, nicht aber die Bitcoin-Schlüssel selbst.

3. Recovery Seed notieren

Die Recovery Seed (Wiederherstellungsphrase) ist von entscheidender Bedeutung für die Sicherung und Wiederherstellung deiner Bitcoin Wallet. Sie darf niemals anderen Personen zugänglich gemacht werden, da sie dein einziger Backup-Mechanismus für deine Wallet ist.

Zur Generierung einer Recovery See zeigt dir die App eine Liste von 12 oder 24 Wörtern an. Diese Wörter musst du dir in der richtigen Reihenfolge notieren. Sichere diese Wiederherstellungsphrase ausschließlich auf Papier und bewahre sie an einem sicheren Ort auf. Speichere die Recovery Send niemals in digitaler Form, auch nicht als Foto bzw. Screenshot.

4. Wallet nutzen

Nun ist deine Hot Bitcoin Wallet eingerichtet und du kannst darüber deine Bitcoins verwalten.

Erstellung einer Cold Wallet

1. Wallet vorbereiten

Da es sich bei einer Cold Wallet um ein physisches Gerät handelt, musst du dir im ersten Schritt eine Wallet anschaffen. Für ein Höchstmaß an Sicherheit solltest du die Wallet direkt beim Hersteller deiner Wahl kaufen. Kaufe eine Hardware Wallet niemals gebraucht oder bei einem nicht vertrauenswürdigen Händler. Nach dem Kauf schließt du die Wallet an deinem Computer an und installierst die zugehörige Software des Herstellers.

2. PIN und Schlüssel generieren

Vor der Nutzung der Wallet musst du eine PIN einrichten, um das Gerät vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Die Wallet generiert nun intern und offline deine privaten Schlüssel und die Recovery Seed.

3. Recovery Seed notieren

Die 12 oder 24 Wörter der Recovery Seed werden ausschließlich auf dem Display der Hardware Wallet angezeigt. Diese Wörter musst du dir auf einem Blatt Papier notieren, dass du im Anschluss an einem sicheren Ort verwahrst. Zur Verifizierung der Recovery Seed musst du die Phase noch einmal über die Wallet eingeben.

4. Wallet nutzen

Nun ist deine Cold Bitcoin Wallet eingerichtet und du kannst darüber deine Bitcoins verwalten.

stock.adobe.com/MOTOKO_Stock

Welche Anbieter von Wallets gibt es?

Der Markt für Hardware Wallets wird von zwei europäischen Unternehmen angeführt, und zwar Ledger aus Frankreich und Trezor aus Tschechien.

Ledger ist der populärste Hersteller von Cold Wallets weltweit und bietet Kunden eine breite Produktpalette an. Die Ledger Nano S Plus Wallet ist das Standardmodell für Einsteiger in die Bitcoin- und Kryptowelt. Das Premiummodell Ledger Nano X richtet sich hingegen an Kryptoprofis.

Trezor brachte einst die erste kommerziell verfügbare Hardware Wallet auf den Markt und genießt bis heute ein hohes Ansehen in der Krypto-Community. Der tschechische Wallet-Hersteller legt großen Wert auf Open-Source-Software, um eine transparente Überprüfung des Codes durch Dritte zu ermöglichen. Das Trezor Model One ist das Basisgerät für Einsteiger. Kryptoprofis werden eher zum fortschrittlichen Model T greifen.

Weitere nennenswerte Anbieter von Hardware Wallets sind Coldcard aus Kanada, BitBox aus der Schweiz und KeepKey aus den USA.

Worauf sollte man bei der Auswahl einer Hardware Wallet achten?

Die Auswahl der richtigen Hardware Wallet ist eine sehr wichtige Entscheidung, da sie über die Sicherheit deiner gesamten Bitcoin- und Altcoin-Bestände entscheidet. Bei der Auswahl einer Hardware Wallet solltest du deshalb auf mehrere sicherheitsrelevante, technische und praktische Kriterien achten. Vielen Wallet-Modelle sehen ähnlich aus, unterscheiden sich aber stark in ihrer Sicherheitsarchitektur und Bedienung.

Sicherheit und Reputation

Die Sicherheit und die Reputation des Herstellers sind zweifellos die beiden Kernkriterien bei der Auswahl einer Hardware Wallet. Du solltest deshalb nur ein Gerät eines etablierten Herstellers mit einer hohen Reputation und einer nachweislich guten Erfolgsbilanz auswählen (wie eines der im letzten Abschnitt genannten Unternehmen). Seriöse Wallet-Anbieter sind bereits länger auf dem Markt etabliert, kommunizieren Sicherheitsprobleme offen und transparent, führen regelmäßige Firmware-Updates durch und lassen ihren Code zum Teil von unabhängigen Stellen auditieren.

In puncto Sicherheitsarchitektur gehen die Wallet-Hersteller unterschiedliche Wege. Während manche auf eine spezielle, manipulationssichere Chiparchitektur sehen (wie z. B. Ledger), bauen andere auf eine transparente und öffentlich auditierte Open-Source-Architektur (wie z. B. Trezor). Beide Ansätze sind sicher, adressieren aber unterschiedliche Kundenpräferenzen.

Ein wichtiger Hinweis in Bezug auf die Sicherheit einer Wallet ist die Auswahl der Bezugsquelle. Kaufe eine Hardware Wallet immer direkt beim Hersteller oder bei einem namhaften autorisierten Händler, um sicherzustellen, dass das Gerät nicht manipuliert wurde.

Kompatibilität

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl einer Hardware Wallet ist die Frage, welche Kryptowährungen von ihr unterstützt werden. Die Geräte der marktführenden Hersteller unterstützen neben dem Bitcoin alle größeren Altcoins. Wenn du jedoch sehr seltene Kryptowährungen verwahren willst, solltest du dich im Vorfeld informieren, ob sie von deiner präferierten Hardware Wallet unterstützt werden.

Hinsichtlich der Kompatibilität stehst du vor der Grundsatzentscheidung, ob du dir eine Bitcoin-only oder eine Multi-Coin Wallet anschaffen willst. Eine Bitcoin-only Wallet hat den Vorteil, das sie weniger fehleranfällig ist und damit eine höhere Sicherheit bietet. Multi-Coin Wallets sind zwar komfortabler, wenn du auch in Altcoins investieren willst, bieten aber eine größere Angriffsfläche. Falls du beabsichtigst, ausschließlich in Bitcoin zu investieren und noch dazu langfristig viel Geld in der Kryptowährung Nummer 1 anlegen möchtest, empfiehlt sich deshalb die Anschaffung einer Bitcoin-only Hardware Wallet.

Funktionalität

Hinsichtlich der Funktionalität einer Wallet stehen zwei Fragestellungen im Vordergrund. Erstens: Wie gut funktioniert das Gerät mit der dazugehörigen Desktop- oder Mobile-App? Und zweitens: Bietet die Wallet eine nahtlose und sichere Integration mit der MetaMask- oder anderen DApp-Schnittstellen? Diese Fragestellung ist vor allem dann wichtig, wenn du planst, deine Bitcoins und sonstigen Kryptowährungen aktiv in Staking oder DeFi-Protokollen zu nutzen.

Benutzerfreundlichkeit und Design

Eine gute Hardware Wallet verfügt idealerweise über einen klaren Bildschirm, auf dem du alle Transaktionsdetails (wie die Empfängeradresse und den Betrag) überprüfen kannst, bevor du die Transaktion bestätigst. Zudem ist es ein wichtiges Sicherheitsmerkmal einer Wallet, dass du eine Transaktion physisch auf dem Gerät durch einen Tastendruck bestätigen kannst.

Falls du deine Hardware Wallet häufig unterwegs nutzen willst, sollte auch der Faktor der Mobilität eine zentrale Rolle spiele. Einige Modelle, wie bspw. die Ledger Nano X, bieten Bluetooth für die einfache Nutzung mit mobilen Geräten.

Wiederherstellungs- und Backup-Funktionen

Nicht zuletzt ist auch die Einfachheit der Wiederherstellung einer Bitcoin Wallet ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Kauf. Eine Wallet sollte unbedingt den BIP-39-Standard verwenden, damit du deine Recovery Seed problemlos auf einem Gerät eines anderen Herstellers wiederherstellen kannst.

Für zusätzliche Sicherheit ist es ratsam, eine Wallet zu wählen, die eine Passphrase (eine Art unsichtbares 25. Wort) unterstützt. Diese ist optional und schützt selbst dann, wenn deine Recovery Seed mit 24 Wörtern gestohlen wurde.

Expertenwissen: Tipps und Tricks zur sicheren Verwahrung deiner Bitcoins

In diesem Ratgeber hast du viel über die Verwahrung deiner Kryptobestände in einer Bitcoin Wallet gelernt. Im abschließenden Abschnitt findest du noch einmal eine Zusammenfassung der wichtigsten Tipps und Tricks zur Sicherung deiner Bitcoins. Sie helfen dir, typische Anfängerfehler bei der Verwahrung deiner Bitcoins zu vermeiden.

Nutze eine Hardware Wallet

Mit einer Hardware Wallet besitzt du das Maximum an Sicherheit hinsichtlich der Verwahrung deiner Bitcoins und Altcoins. Vor allem, wenn du größere Beträge in Kryptowährungen investieren willst, solltest du niemals auf eine Hardware Wallet verzichten.

Kaufe bei seriösen Anbietern

Kaufe deine Wallet immer beim Hersteller selbst oder bei einem vertrauenswürdigen Händler. Der Kauf eines gebrauchten Geräts oder bei einem unseriösen Online-Shop sind absolute No-gos. Du könntest damit in den Besitz einer manipulierten Wallet geraten.

Bewahre deine Recovery Seed gut auf

Der Verlust deiner Recovery Seed ist der katastrophalste Fehler, der dir als Kryptowährungsbesitzer passieren kann. In diesem Fall bist du nicht mehr in der Lage, deine Wallet wiederherzustellen.

Mache deshalb niemals eine digitale Kopie deiner Seed. Das bedeutet, dass du sie nicht als Foto, Screenshot oder sonst wie digital speicherst - auch nicht in der Cloud, in einem Passwort-Manager, einer Kurznachricht oder einer E-Mail.

Notiere dir die Recovery Seed ausschließlich auf Papier und bewahre es an einem gegen Feuer und Wasser geschützten Ort auf, selbstverständlich getrennt von deiner Hardware Wallet. Idealerweise legst du zur Sicherheit zwei oder drei Kopien deiner Seed an.

Verwende eine Passphrase

Eine Passphrase hebt die Sicherheit deiner Bitcoin Wallet auf ein noch höheres Niveau. Selbst wenn deine Recovery Seed gestohlen wird, sind die Diebe nicht in der Lage, auf deine Bitcoins zuzugreifen, wenn ihnen das 25. Wort fehlt. Lerne deine Passphrase am besten auswendig oder speichere sie an einem anderen Ort als deine Recovery Seed auf.

Gehe nie auf Phishing ein

Zahlreiche Phishing-Versuche zielen darauf ab, dass Bitcoin-Besitzer ihre Seed Phrase verraten oder einen Link anklicken, um ihre Wallet zu „reparieren“. Gehe niemals auf solche Phishing-Mails ein. Seriöse Börsen und Broker fragen dich niemals nach deiner Seed Phrase.

Halte deine Wallet-Software aktuell

Seriöse Wallet-Anbieter geben regelmäßig Firmware-Updates heraus, und ihre Hardware Wallets und die zugehörige Desktop-/Mobile-Apps auf dem neuesten (Sicherheits-)Stand zu halten. Führe diese Updates immer durch, um von aktuellen Sicherheitspatches zu profitieren.

Prüfe deine Geräte auf Malware

Halte deinen Computer bzw. dein Smartphone frei von Malware und Viren. Solltest du den Eindruck gewinnen, dass dein Gerät nicht ordnungsgemäß funktioniert, führe keine Bitcoin-Transaktion durch.