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MorphoSys Chart, News, FAQs

MorphoSys Aktie – News, Kurs, Chart, Profil


NameISIN / WKNSymbolHeimatbörseMorphoSys IRMorphoSys News
MorphoSysDE0006632003 / 663200XETR:MORFrankfurt (Xetra)hier klickenhier klicken
Name
MorphoSys
ISIN / WKN
DE0006632003 / 663200
Symbol
XETR:MOR
Heimatbörse
Frankfurt (Xetra)
MorphoSys IR
MorphoSys News
 

MorphoSys - Profil

Die MorphoSys AG ist ein im Jahr 1992 gegründetes Biopharma-Unternehmen mit Hauptsitz in Planegg bei München. Die Gesellschaft verfügt über verschiedene Antikörper-, Peptid- sowie Protein-Technologien, die es zur Erforschung und Entwicklung von eigenen sowie verpartnerter Medikamente einsetzt. Im Zentrum steht dabei die Antikörper-Datenbank HuCAL (für: Human Combinatorial Antibody Library), in der inzwischen mehr als zehn Milliarden vollständig menschlicher Antikörper gespeichert sind.

Laut eigenen Angaben hat die Gesellschaft aktuell mehr als 100 verschiedene Medikamente zur Behandlung diverser Krankheiten in seiner Pipeline. Bei MorphoSys selbst steht jedoch der Bereich Onkologie, also die Behandlung verschiedener Krebsarten, im Vordergrund. So hat man das Medikament Monjuvi (Tafasitamab (MOR208)) zur Behandlung von Blutkrebs bereits zur Marktreife geführt, also die FDA-Zulassung erhalten. In den USA kooperiert man bei der Vermarktung von Monjuvi mit dem Biotechunternehmen InCyte.

Erstes marktreifes Medikament: Tremfya (Guselkumab) gegen Schuppenflechte...

Das erste deutsche Biotechunternehmen, das ein Medikament zur Marktreife führte, war seinerzeit Medigene mit seiner Genitalwarzensalbe Veregen. Ein besonders großer geschäftlicher Erfolg war dies jedoch nicht. MorphoSys hat hier deutlich länger gebraucht, dann aber 2017 die FDA-Zulassung für Tremfya (Guselkumab) erhalten. Bei Tremfya handelt es sich um ein Medikament zur Behandlung von Schuppenflechte, dass man in Partnerschaft mit der Johnson & Johnson-Tochter Janssen Pharmaceuticals entwickelt hat.

Dadurch, dass man das Medikament an Janssen Pharmaceuticals verpartnert hatte, erhält man hier jedoch nur eine Umsatzbeteiligung, sogenannte Tantiemen. Die genaue Höhe hiervon kennt man leider nicht, da die beiden Partner Stillschweigen vereinbart haben. Aus Branchenkreisen weiß man jedoch, dass die Umsatzbeteiligung im mittleren einstelligen Prozentbereich, also vermutlich zwischen vier und fünf Prozent liegen dürfte. Tremfya hat dabei das Potenzial zum Blockbuster (= Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar!).

Kurzfristiges Risiko: Kompletter Wechsel im Topmanagement!

MorphoSys wurde 1992 gegründet und ging 1999 an die Börse (Neuer Markt). Nach dem Ende des Neuen Marktes sah es zunächst mau aus, denn das damalige Geschäftsmodell (Entwicklung eigener Medikamente) wäre nicht tragfähig gewesen. Daher stellte der Mitgründer und CEO das Geschäftsmodell um und suchte Partner aus der Pharmabranche zur Entwicklung von Medikamenten. Ein entsprechender Kooperationsvertrag über zehn Jahre mit der Schweizer Novartis sicherte schließlich den Fortbestand der Gesellschaft ab.

Denn aus dieser Kooperation hätte MorphoSys über zehn Jahre bis zu einer Milliarde Euro erhalten können, was auch nahezu vollständig gelang. Nach der Rettung sowie Stärkung des Unternehmens kehrte man jedoch zu den ursprünglichen Ideen zurück und nutzte die Gelder aus dem Partnergeschäft zum Aufbau einer eigenen Medikamentenpipeline. Heute steht man so auf zwei Beinen und gilt – zusammen mit der Hamburger Evotec – als wohl bestes deutsches Biotechunternehmen (das eine ähnliche Geschichte hat!).

Genau hier drin liegt jedoch derzeit das Risiko der Aktie. Denn zuletzt haben sich sowohl der Mitgründer und langjähriger Vorstandschef Dr. Simon Moroney (in den wohlverdienten Ruhestand) als auch der langjährige Finanzchef (CFO) Jens Holstein verabschiedet. Ersetzt wurden sie durch Jean-Paul Kress (CEO) sowie Sung Lee (CFO). Diese beiden müssen sich nun erst das Vertrauen der Investoren, das ihre Vorgänger hatten, erarbeiten. Vielleicht auch deshalb gab man zuletzt eine sehr konservative Prognose für 2021 ab...

Timeline

1992 – Gründung der MorphoSys AG, unter anderem durch Dr. Simon Moroney und Andreas Plückthun
1999 – Börsengang am Neuen Markt unter Führung der Deutschen Bank
2000 – Ein „Börsenguru“ nennt in der „3SAT Börse“ als Kursziel für die Aktie 1.000 Euro. Dies erschien seinerzeit jedoch, im Peer Group-Vergleich zum Konkurrenten Medarex, durchaus angemessen. Am Montag nach der Sendung steigt die Aktie auf ein bis heute nie mehr wiedergesehenes Allzeithoch von 444,44 Euro (splitbereinigt: 148,15 Euro)
Ab 2001 – Nach Ende des Neuen Marktes ist das Unternehmen in der Existenz bedroht, so dass CEO Dr. Simon Moroney das Geschäftsmodell umstellt. Insbesondere ein langfristiger Kooperationsvertrag mit Novartis sichert das Unternehmen (finanziell) ab
2007 – 2009 – MorphoSys hat in der Finanzkrise keinerlei Probleme, die Aktie schlägt sich daher vergleichsweise gut
2017 – MorphoSys erhält die FDA-Zulassung für Tremfya (Guselkumab) gegen Schuppenflechte. Inzwischen wurde der Anwendungsbereich von Tremfya bereits mehrfach ausgeweitet, so dass das Medikament ein Blockbuster-Kandidat geworden ist
2020 – Nach erfolgreicher FDA-Zulassung des unternehmenseigenen Blutkrebsmedikaments Monjuvi (Tafasitamab (MOR208)) verabschiedet sich zunächst der Mitgründer und langjährige CEO Dr. Simon Moroney in den Ruhestand. Kurz darauf folgt auch der langjährige CFO Jens Holstein und verlässt MorphoSys, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen
2021 – MorphoSys meldet tolle Geschäftszahlen für 2020, gibt aber zugleich einen sehr konservativen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2021 ab, woraufhin die Aktie kurzfristig stärker unter Abgabedruck gerät

FAQs

Was ist das Geschäftsmodell des Unternehmens?Ursprünglich wollte MorphoSys, aufbauend auf HuCAL, eigene Medikamente entwickeln. Dies ist jedoch ein sehr kapitalintensives und riskantes Geschäft. Daher hat man das Geschäftsmodell frühzeitig umgestellt und agiert heute einerseits als (Forschungs)Partner für die Pharma-Industrie sowie darüber hinaus immer noch als Medikamentenentwickler.
Wie ist die Eigentümerstruktur bei MorphoSys?Unternehmensinsider halten nur kleine Aktienpositionen, wenngleich das Management zum Teil mit entsprechenden Aktienoptionen bezahlt wird. Die Aktien befinden sich daher nahezu vollständig im sogenannten Free Float. Einige institutionelle Investoren wie Baillie Gifford (knapp fünf Prozent), Flossbach von Storch oder selbst der norwegische Staatsfonds (via Norges Bank) halten größere Aktienpakete.
Wann gibt es die Dividende bei MorphoSys?Als Biopharma-Unternehmen, das auch eigene Medikamente entwickelt, braucht MorphoSys stets viel Geld. Dies hat man sich in den letzten Jahren zum großen Teil auch bei US-Investoren besorgt; man ist über entsprechende ADRs auch an der Nasdaq gelistet. Daher bleibt in der Regel gar kein Geld, um Dividenden auszuschütten. Dies sollte auch noch einige Zeit lang so bleiben.