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Vodafone-Aktie: Warum Anleger enttäuscht sind

Frank Giarra / 18.03.24 / 15:26

Enttäuschte Anleger trennen sich zum Wochenauftakt von der Vodafone-Aktie (WKN: A1XA83), die um mehr als -3% auf 0,80 € nachgibt. Auslöser dürfte unter anderem die Mitteilung des Unternehmens sein, ab 2025 die Dividende zu halbieren. Aber ist das vielleicht gar keine so schlechte Nachricht, wie man auf den ersten Blick meinen könnte?

Canva

ℹ️ Vodafone vorgestellt

  • Die Vodafone Group ist ein international tätiges britisches Telekommunikationsunternehmen, das sich seit geraumer Zeit im Umbruch befindet.
  • Die Konzernzentrale befindet sich in London. Offizieller Sitz des Unternehmens ist Newbury.
  • An der Börse ist der Konzern aktuell mit rund 21,6 Milliarden € bewertet.

Italien-Tochter ist verkauft

Vor kurzem haben wir erst in diesem Artikel beleuchtet, dass eine bevorstehende Veräußerung des Italien-Geschäfts den Kurs der Vodafone-Aktie beflügelt und die Frage aufgeworfen, wie lange dieser Rückenwind wohl anhalten wird. Keine zwei Wochen ist der Bericht alt, da kennen wir schon die Antwort. Kaum ist die Italien-Transaktion über die Bühne gebracht, geht es für den Titel wieder in den Keller.

Auslöser ist diese Mitteilung der Briten über den Vollzug des Deals. Vodafone erhält für den Verkauf seiner Italien-Tochter an Swisscomm wie erwartet und berichtet 8 Milliarden €. Die Briten kündigten zudem die Fusion von Vodafone UK mit Three UK von Hutchison an. Damit konzentriert sich der Konzern künftig auf seinen größten Markt Deutschland sowie auf andere kleinere europäische Länder und Afrika.

In diesem Zusammenhang nimmt der Chef von Vodafone Deutschland, Philippe Rogge, seinen Hut und verlässt Vodafone. Sein Nachfolger wird Ahmed Essam in einer neuen Funktion als Executive Chairman Vodafone Deutschland und Chief Executive European Markets.

Konzernchefin Margherita Della Valle kommentierte die Entwicklungen wie folgt:

Heute kündige ich den dritten und letzten Schritt bei der Neugestaltung unserer europäischen Aktivitäten an. Künftig werden unsere Unternehmen in wachsenden Telekommunikationsmärkten tätig sein – in denen wir starke Positionen halten – und so ein vorhersehbares, stärkeres Wachstum erzielen können.

Dividende halbiert, aber Aktienrückkauf

Doch die anfängliche Freude der Anleger über den Verkauf währte nur kurz, denn inzwischen ist ihnen anscheinend klargeworden, was Vodafone außerdem beschlossen hat: Die Dividende von bislang 0,09 € je Aktie wird ab dem Geschäftsjahr 2025 auf 0,045 € je Aktie halbiert. Damit sinkt die Dividendenrendite beim aktuellen Kurs von 0,80 € auf 5,6% – was immer noch sehr ordentlich ist, aber eben nicht mehr zweistellig.

Auf der anderen Seite hat der Telekommunikationsriese beschlossen, 4 Milliarden € an Kapital über Aktienrückkäufe an seine Anteilseigner zurückzugeben, wobei der Verschuldungsgrad auf 2,25x bis 2,75x festgelegt worden ist.

Das sagen die Analysten

Von 14 Analysten empfehlen laut der Plattform MarcetScreener aktuell sechs die Vodafone-Aktie zum Kauf und einer rät zum Aufstocken. Das mittlere Kursziel liegt bei 1,11 €, das wäre ein Potenzial von rund +39%. Fünf Marktbeobachter stufen das Papier auf „Halten“, zwei empfehlen zu reduzieren.

Direkt nach dem bestätigten Verkauf der Italien-Tochter hat die Schweizer Großbank UBS ihre Einstufung für Vodafone auf „Buy“ mit einem Kursziel von 98 Pence (umgerechnet 1,15 €) belassen. Interessant ist die in diesem Zusammenhang die Anmerkung von Analyst Polo Tang, wesentlich bleibe für die Anleger, dass dem britischen Telekommunikationsanbieter die Wende im Deutschland-Geschäft gelinge.

CFO kauft fleißig

Bemerkenswert ist aus meiner Sicht eine Meldung von Montag, derzufolge Vodafones Chief Financial Officer Luka Mucic am Freitag 2,5 Millionen Aktien zu umgerechnet je 0,8144 € für insgesamt fast 2 Millionen € gekauft hat. Angesichts dieser Summe darf man wohl von Überzeugung für das eigene Unternehmen sprechen.

Ich bleibe daher bei meiner Aussage, dass Anleger, die sich geduldig zeigen, auf mittlere bis lange Sicht dafür belohnt werden dürften. Zu einer Kaufempfehlung kann ich mich allerdings nicht durchringen, weil der geschäftliche Erfolg von Vodafone im so wichtigen Markt Deutschland meiner Meinung nach auf zu wackeligen Füßen steht.

Zudem ist die Dividendenrendite ab 2025 zwar ordentlich, jedoch kein unbedingter Kaufgrund mehr.

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