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Vodafone-Aktie: Das bremst sie weiter aus

Frank Giarra / 13.02.24 / 9:54

Die Vodafone-Aktie (WKN: A1XA83) gibt seit Ende Januar wieder das Bild ab, das Anleger schon lange verärgert: Sie taumelt in die Tiefe. Trotz des positiven Börsenumfelds steht für 2024 bei einem Kurs von 0,77 € schon wieder ein Minus von 6,4% auf der Kurstafel. Die Aktie legt zwar am Dienstag leicht zu, aber warum kommt sie einfach nicht wirklich vom Fleck?

stock.adobe.com/Ralf

ℹ️ Vodafone vorgestellt

  • Die Vodafone Group ist ein international tätiges britisches Telekommunikationsunternehmen, das sich seit geraumer Zeit im Umbruch befindet.
  • Die Konzernzentrale befindet sich in London. Offizieller Sitz des Unternehmens ist Newbury.
  • An der Börse ist der Konzern aktuell mit rund 20,55 Milliarden € bewertet.

Lang anhaltender Abwärtstrend

Die Vodafone-Aktie befindet sich seit genau zwei Jahren in einem Abwärtstrend, in dessen Zuge sich der Kurs mehr als halbiert hat. Da tröstet es Anleger letztlich wenig, dass der britische Konzern eine stattliche Dividende ausschüttet mit einer Dividendenrendite von aktuell über 12%.

Aktuell notiert das Papier nur noch knapp über seinem 52-Wochen-Tief bei 0,75 €. Man muss wohl kein Prophet sein, um vorherzusehen, dass dieses in Kürze unterschritten werden dürfte.

Alles hätte schlagartig besser werden können, wenn der Telekom-Riese vor einer Woche gute Geschäftszahlen präsentiert hätte. Hat er aber nicht, jedenfalls nicht aus Sicht der Investoren, die sich vergrätzt zeigen und die Aktie wieder in den Keller schicken.

Schwache Zahlen vergrätzen Investoren

Die Ergebnisse des dritten Quartals weisen einen Konzernumsatz von 11,372 Milliarden € aus. Das sind 2,3% weniger als im Vorjahreszeitraum, wobei der Konzern hier auf ein organisches Wachstum von 4,2% verweist. Auch bei den vielbeachteten Serviceumsätzen sieht es nicht besser aus. Hier standen 9,383 Milliarden € zu Buche, im Vorjahr waren es 9,52 Milliarden €.

Immerhin hat es Vodafone geschafft, sich in seinem wichtigsten Markt zu stabilisieren: Der Serviceumsatz in Deutschland legte gegenüber dem Vorjahr leicht von 2,882 auf 2,892 Milliarden € zu. Allerdings wächst das Geschäft in Großbritannien wesentlich besser – Deutschland bleibt also für die Briten ein Sorgenkind.

Konzern-Chefin Margherita Della Valle kommentierte die Ergebnisse so:

Wir haben in den ersten neun Monaten des Jahres gute strategische Fortschritte gemacht, die Kundenzufriedenheit verbessert und drei Quartale in Folge ein Umsatzwachstum im Servicebereich in Europa verzeichnet.

Laut Della Valle kämen die angekündigten Transaktionen in Großbritannien und Spanien gut voran und in Italien befinde man sich „in aktiven Gesprächen“. In Italien war eine Fusion mit Iliad bekanntlich geplatzt. Außerdem seien strategische Partnerschaften mit Microsoft und Accenture gestartet worden, um die Transformation des Konzerns zu beschleunigen.

Immerhin wurde der Ausblick auf das Gesamtjahr beibehalten. Vodafone erwartet weiterhin ein bereinigtes EBITDA (EBITDAaL) von 13,3 Milliarden € und einen bereinigten Free Cashflow von 3,3 Milliarden €.

Das sagen Analysten

Die Investmentbank JPMorgan hat ihre Einstufung für die Vodafone-Aktie nach den Zahlen auf „Neutral“ belassen, jedoch das Kursziel von 88 Pence auf 80 Pence, also umgerechnet 0,94 €, stark gesenkt. Analyst Akhil Dattani rechnet aufgrund der anhaltenden Probleme des Konzerns mit einer drastischen Dividendenkürzung, hält aber dann andererseits Aktienrückkäufe für möglich.

Die Schweizer Großbank UBS zeigt sich erheblich optimistischer. Sie empfiehlt „Buy“ und propagiert auch ein höheres Kursziel von 98 Pence (1,15 €). Allerdings wurde auch dieses leicht von zuvor 100 Pence gesenkt.

Ein zähes Ringen

Charttechnisch ist die Aktie weiter in ihrem lang anhaltenden Abwärtstrend gefangen. Sollte das 52-Wochen-Tief bei 0,75 € unterschritten werden, dürfte sich die Talfahrt fortsetzen.

Leider ist aus meiner Sicht vor einer Woche nicht das passiert, was ich gerne gesehen hätte: Geschäftszahlen, die einen nachhaltigen Trendwechsel zumindest andeuten. Leichte Fortschritte sind zwar erkennbar, doch auf mich wirken die Bemühungen um eine Restrukturierung zäh wie ein Kaugummi.

Ich glaube, dass es sehr viel länger dauern wird, vor allem im wichtigen Markt Deutschland dem Wettbewerber Deutsche Telekom wieder Marktanteile abzujagen, als vielen Anlegern lieb sein dürfte. Wer die Aktie hält oder kaufen will, muss sich wohl oder übel auf ein zähes Ringen einstellen.

Die Aktie gefällt immerhin mit einer starken Dividende, und aktuell gibt es keine offiziellen Verlautbarungen, dass diese gefährdet sein könnte. Wirklich überraschen könnte eine (drastische) Kürzung aber wohl niemanden, manche würden sie sogar als hilfreich begrüßen.

Aktie günstig, aber...

Mein Fazit: Obwohl die Aktie fundamental mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 2 günstig ist und die Dividende stattlich ist, habe ich persönlich mich inzwischen von meinen Anteilen getrennt. Meiner Meinung nach gibt es bessere Dividendentitel, etwa im exklusiven Rohstoff Anleger Club.

Wer bei der Vodafone-Aktie an Bord ist oder kommen will, muss vor allem eins mitbringen: Geduld. Meine war schlicht aufgebraucht.

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