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HENSOLDT: Deshalb sind die Anleger enttäuscht

Simon Ruić / 01.04.22 / 12:58

Kurzmeldung: Der Großaktionär KKR schickte die Hensoldt-Aktie (WKN: HAG000) heute mit seinem Ausstieg auf Talfahrt: Der Rüstungstitel sackte bis zum Mittag um -4% auf 25,45 € ab. Händler erwarten zwar einen positiven Effekt auf die Handelbarkeit der Anteilsscheine; letztlich überwog jedoch die Enttäuschung. Das Unternehmen hätte den übrigen Aktionären auf Anhieb einen Vorteil verschaffen können.

Hensoldt AG

Am heutigen Freitag ist nun der Großaktionär KKR bei Hensoldt ausgestiegen und hat damit einen Kursrutsch der Aktie verursacht. Das Papier des Rüstungskonzerns ist am Vormittag um knapp -4% auf 25,45 € eingebrochen.

Über ein Konsortium aus Citigroup, Bank of America und Deutsche Bank bietet die KKR seine 8,8 Millionen Anteile zum Preis von 24,50 € an, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Xetra-Schlusskurs lag am Vortag bei 26,50 €.

Händler erwarten nun einen positiven Einfluss auf die Liquidität der Aktie, da sich durch die Transaktion der Anteil der frei handelbaren Aktien um etwa die Hälfte erhöht. Die Markterwartung, dass Hensoldt bald in den SDAX zurückkehren könnte, wurde damit nochmal gestärkt.

Letztlich überwog bei den Börsianern jedoch die Enttäuschung darüber, dass der Radartechnik-Spezialist die Anteile der Beteiligungsgesellschaft nicht selbst übernommen hat. Ein Aktienrückkauf hätte den übrigen Aktionären auf Anhieb einen Vorteil verschafft.

Deutlich verbesserte Aussichten

2017 hatte KKR Hensoldt, die ehemalige Radarsparte von Airbus, vollständig übernommen. Im September 2020 hatte der US-Finanzinvestor das Unternehmen dann an die Börse gebracht und zog sich seither schrittweise zurück. Mit einem Anteil von 8,3% war die Gesellschaft zuletzt nur noch der drittgrößte Aktionär nach dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo und der Bundesrepublik Deutschland, die jeweils gut ein Viertel der Hensoldt-Aktien halten.

Erst vor wenigen Tagen hatte das Rüstungspapier sein Rekordhoch bei knapp über 30 € erreicht. Ende Februar ist der Kurs schlagartig angestiegen, als die Bundesregierung angesichts der russischen Ukraine-Invasion seine Verteidigungsausgaben dramatisch erhöhte.

Kurz vor Kriegsbeginn hatte das Hensoldt-Management für das laufenden Jahr ein Umsatzplus von 15% angekündigt. Das operative Ergebnis (EBITDA) sollte um 9 bis 15% steigen. Angesichts des neuen deutschen Super-Militärbudgets und potenzieller Milliardenaufträge aus ganz Europa und den USA dürften die kurz- und mittelfristigen Prognosen jedoch nun deutlich üppiger ausfallen.

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