Die Plug-Power-Aktie (WKN: A1JA81) klettert am Dienstag knapp +1,5% auf 14,45 US$, nachdem das Unternehmen einen neuen Großauftrag für die Lieferung von Wasserstoffverflüssigern bekanntgegeben hat. Die Nachfrage nach den H2-Verflüssigungssystemen hat zuletzt rapide zugenommen, nachdem die Nordamerikaner die Technologie erst im vergangenen Jahr durch Zukauf erworben haben. Sind die beliebten Verflüssiger der Schlüssel dafür, dass Plug seine forschen Ziele für 2023 erreicht, um seinen Aktienkurs wieder in alte Höhen zu bugsieren?
Plug Power ist ein US-amerikanischer Entwickler von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen und dazugehörigen Plug-and-Play-Lösungen. Die Firma aus Latham in der Nähe von New York wurde 1997 als Joint Venture zwischen DTE Energy und Mechanical Technology gegründet. Sie gilt als technologischer Spitzenreiter und ist beliebt bei Anlegern wegen ihren Kooperationen mit Amazon und Walmart.
Neuer Auftrag für H2-Verflüssiger
Die miserablen Q3-Finanzzahlen, die Plug Power vor zwei Monaten vorgelegt hat, haben die Investoren damals erstaunlich cool zur Kenntnis genommen. Grund dafür waren offensichtlich die offensive Prognose für das Schlussquartal sowie ein deutlich gestiegener Auftragsbestand, der zahlreiche neue Bestellungen für proprietäre Wasserstoff-Verflüssigungssysteme enthielt.
Am Dienstag hat das Unternehmen nun einen weiteren Großauftrag zur Lieferung von H2-Verflüssigern gemeldet. Der nordamerikanische Clean-Tech-Player TC Energy hat demnach zwei 30-Tonnen-pro-Tag-Systeme bestellt, die Plug im zweiten bis dritten Quartal 2024 ausliefern will.
Die Anlagen werden den Angaben nach an TC-Energy-Standorten in Nordamerika eingesetzt, die zurzeit noch nicht in Betrieb sind. Finanzielle Details des Auftrags wurden bislang nicht bekanntgegeben.
Plug-CEO Andy Marsh kommentiert den Deal:
Dieses Geschäft bestätigt unsere Investition in die Verflüssigungskapazitäten von Plug als Teil unserer Vision, eine durchgängige grüne Wasserstofflösung zu schaffen. Wir teilen das Engagement von TC Energy für die Bereitstellung nachhaltiger und sicherer Energie und freuen uns darauf, gemeinsam das Wachstum des Wasserstoffmarktes zu beschleunigen.
Kaum Erfahrung mit der neuen Technologie
Käufer dieser Systeme versprechen sich, mit dem verflüssigten Wasserstoff Kosten einzusparen. Der Grund: Flüssiges H2 hat eine höhere Energiedichte als gasförmiges, wodurch es leichter zu transportieren und in schwer zu dekarbonisierenden Sektoren einzusetzen ist.
Die Verflüssiger von Plug Power nutzen einen Wasserstoff-Kältekreislauf und bringen Firmenangaben nach eines der bisher energieeffizientesten Designs auf den Markt. Die Kernkompetenz dafür hat das US-Unternehmen erst im vergangenen Jahr durch die Übernahme von Joule Processing erworben.
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht
In wenigen Wochen dürfen klar sein, ob Plug Power mithilfe eines starken Schlussspurts noch irgendwie das untere Ende seiner bereits revidierten Jahresziele erreichen wird. Ich gehe davon aus, dass Anlegern erneut eine Enttäuschung droht. In den letzten zwölf Monaten hat es sich CEO Marsh schließlich zur Gewohnheit gemacht, Versprechen zu brechen und Prognosen zu verwässern.
Das ist auch der Grund dafür, warum ich die für 2023 angepeilten 1,4 Milliarden US$ Umsatz und die geplante kostendeckende Betriebsmarge ebenfalls für unrealistisch halte.
Entsprechend verspüre ich derzeit keine Eile, in Plug-Power-Aktien zu investieren. Bei anderen Wasserstoff-Playern wie etwa Nel ASA ist die Situation ähnlich.
Aktuell gibt es bessere Rohstoff- und Energie-Aktien
Wer nach Rohstoff- und Energie-Investments Ausschau hält, die sofort üppige Kapital- und Dividendenrenditen abwerfen, sollte das Thema Wasserstoff noch ruhen lassen und stattdessen konventionelle Energie-Produzenten betrachten, die von der aktuellen Energiepreisexplosion stark profitieren. Die Namen und Details der Top-Aktien in diesem Bereich erfahren Anleger Woche für Woche mit einem Abonnement des exklusiven Premium-Produkts Goldherz PLUS+.
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