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CureVac-Aktie: Das brächte ein enormes Aufwärtspotenzial

Simon Ruić / 12.04.22 / 10:00

Nachdem CureVac (WKN: A2P71U) die schwachen Studiendaten seines ersten Corona-Impfstoffs im vergangenen Sommer veröffentlichte, ist die Aktie des Wirkstoffentwicklers rund 90% in den Keller gerauscht. Vor gerade einmal zwei Wochen haben die Tübinger die erste klinische Studie mit ihrem neuen Covid-Vakzin gestartet, da hat das Unternehmen auch schon den ersten Liefervertrag eingetütet. Unter bestimmten Voraussetzungen hätte die überlegene mRNA-Technologie von CureVac exzellente Marktaussichten und die Aktie damit ein enormes Aufwärtspotenzial.

CureVac mit Zentrale in Tübingen erforscht und entwickelt Arzneimittel auf der Grundlage des Botenmoleküls mRNA. Im vergangenen Sommer musste der Wirkstoffhersteller den Zulassungsantrag für seinen ersten Corona-Impfstoff aufgrund schwacher Studienergebnisse zurückziehen. Derzeit arbeitet das Unternehmen zusammen mit dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) an einem verbesserten Corona-Vakzin. CureVac ist an der Nasdaq-Börse notiert mit einer Marktkapitalisierung von rund 3,5 Milliarden US$.

Neuer Vertrag mit Bundesregierung

CureVac hat nun mit der Bundesregierung einen Vertrag zur Produktion von Corona-Impfstoffen geschlossen. Der Bund erhält damit Zugang zu CureVac Produktionskapazität, um 80 Millionen Impfdosen schnell zur Verfügung stellen zu können, sagte eine Unternehmenssprecherin am späten Mittwoch.

Zunächst ist eine zweijährige Qualifizierungsphase zur Vorbereitung der Produktion geplant. Anschließend werde die Bundesregierung bis 2029 jährlich eine Gebühr für die Bereitstellung der Produktionskapazitäten zahlen. Eine Summe nannte CureVac auf Anfrage jedoch nicht. Mit dem Vertrag solle das Risiko potenzieller Lieferengpässe in einer Pandemiesituation vermindert werden, hieß es.

Ermutigende Ergebnisse in präklinischer Studie

Die neue Vereinbarung lässt sich durchaus als weiteren Vertrauensbeweis der Bundesregierung deuten, die sich im Juni 2020 mit 300 Millionen € zu etwa 23% an CureVac beteiligt hat. Vor zwei Wochen erst starteten die Tübinger die erste klinische Studie mit ihrem verbesserten Covid-Impfstoff namens CV2CoV.

Im November 2021 hatte der Wirkstoffhersteller im renommierten Fachmagazin Nature bereits eine präklinische Studie veröffentlicht, deren Resultate durchaus ermutigend sind: Der neue Wirkstoff entfaltete bei den untersuchten Cynomolgus-Affen im Vergleich zum ersten Impfstoff eine frühere und stärkere Immunantwort. Mehr noch: Nur 12g CV2CoV riefen bei den Tieren einen vergleichbaren Antikörperspiegel hervor wie eine 30g-Standarddosis eines zugelassenen mRNA-Vakzins.

Die bessere mRNA-Technologie?

Die mRNA-Technologie von CureVac unterscheidet sich wesentlich von der in den längst zugelassenen Impfstoffen von BioNTech und Moderna. So benutzen die Tübinger eine Form des Botenmoleküls, die der menschlichen viel ähnlicher ist.

Diese hat einige äußerst vielversprechende Vorteile aufzuweisen: Zum einen kann das CureVac-Mittel bis zu 90 Tagen gelagert werden – und das bei Kühlschranktemperaturen. Zum Vergleich: Beim BioNTech-Serum genehmigt die europäischen Arzneimittelbehörde EMA maximal zwei Wochen bei höchstens -15 Grad Celsius. Zum anderen deuteten sämtliche Studien bislang an, dass der Wirkstoff der Tübinger bei niedrigeren Dosierungen wirksam ist, was eine Impfung günstiger macht und geringere Nebenwirkungen verursacht.

BioNTech und Moderna bleiben hingegen bislang eine Antwort schuldig, warum sie trotz der Vorteile der natürlichen mRNA-Form eine modifizierte Variante verwenden. Fakt ist: Pharmakonzerne denken sehr renditeorientiert und versuchen daher Produkte mit möglichst vielen Patenten auf den Markt zu bringen.

Kaum Anlegervertrauen – Chance?

Läuft bei der Dosisfindungsstudie für CV2CoV alles glatt, könnte die Phase-2/3-Studie noch in diesem Jahr starten. Da CureVac diesmal nicht allein operiert, sondern mit GSK einen starken Partner an der Seite hat, dürfte es mit der anschließenden Massenproduktion ebenfalls schnell gehen. Sollten die Vakzine wie andere Medikamente bald nicht mehr vom Staat verteilt, sondern über den freien Markt gehandelt werden, hätte der Wirkstoff der Tübinger aufgrund seiner technologischen Überlegenheit exzellente Aussichten.

Seit Bekanntgabe der schwachen Wirksamkeit des ersten CureVac-Impfstoffs ist die Aktie des Unternehmens zum rund 90% abgestürzt. Positive Studienergebnisse versprechen auf dem aktuellen Kursniveau ein enormes Aufwärtspotenzial.

Aber: Verzögerungen und andere Schwierigkeiten haben das Unternehmen im Corona-Impfstoffrennen schon mehrfach zurückgeworfen und viel Vertrauen bei Anlegern gekostet. Nur risikoerprobten Anlegern empfehle ich daher ein Engagement – und auch nur mit einem sehr kleinen Teil des Anlageportfolios.

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