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CureVac-Aktie: Hilft hier nur noch ein Wunder?

Frank Giarra / 16.01.24 / 9:31

Neues Jahr, altes Elend? Zumindest hat die CureVac-Aktie (WKN: A2P71U) den Start in 2024 ordentlich verpatzt, denn Anlieger blicken schon wieder auf einen Wertverlust von -7,4%. Vergangenen Freitag gelang dem Papier allerdings ein satter +7%-Kurssprung. Gibt es für Anleger jetzt berechtigte Hoffnungen auf bessere Zeiten?

CureVac

ℹ️ CureVac vorgestellt

CureVac N.V. mit operativer Zentrale in Tübingen erforscht und entwickelt Arzneimittel auf der Grundlage des Botenmoleküls mRNA. Im vergangenen Sommer musste der Wirkstoffhersteller den Zulassungsantrag für seinen ersten Corona-Impfstoff aufgrund schwacher Studienergebnisse zurückziehen. Derzeit arbeitet das Unternehmen zusammen mit dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) an einem verbesserten Corona-Vakzin. Der Börsenwert beträgt 868,82 Millionen US$.

Ein regelrechtes Kurs-Desaster

Die Hoffnung stirbt zuletzt – diese Floskel wollten wir eigentlich nicht bemühen, sie passt aber zur CureVac-Aktie wie die Faust aufs Auge. Denn Anleger erleben mit ihr seit langer Zeit ein regelrechtes Desaster. Vom einstigen Highflyer während der Corona-Krise mit Kursen jenseits der 100 US$-Marke ist praktisch nichts mehr übrig geblieben.

Allein im vergangenen Jahr verlor die Aktie -53% an Wert. Selbst die Rallye im Biotech-Sektor im November und Dezember hat sie komplett verpasst und dümpelt derzeit bei 3,88 US$ herum.

Gute Phase-2-Daten mit Covid-Impfstoff

Aber die Börse blickt bekanntlich nicht in die Vergangenheit, sondern spielt die Zukunft. Wie sieht es da für die Tübinger aus? Anfang Januar haben sie mit der Mitteilung aufhorchen lassen, der in Zusammenarbeit mit Pharma-Riese GlaxoSmithKline (GSK) entwickelte Covid-19-Impfstoff habe in Phase 2 laut vorläufigen Daten positive Resultate gezeigt. Dies liefere „eine starke Validierung der proprietären Technologieplattform“.

Laut Firmenangaben hätten alle drei getesteten Dosisstufen aussagekräftige Immunantworten und günstige Reaktogenitätsprofile geliefert.

Dr. Myriam Mendila, Chief Development Officer, kommentierte:

Diese positiven Phase-2-Daten bestätigen weiterhin stark die Wettbewerbsfähigkeit unserer proprietären mRNA-Technologieplattform und unseres mRNA-Rückgrats der zweiten Generation im Vergleich zu einem lizenzierten mRNA-basierten Impfstoff.

Forschung wettbewerbsfähig?

Die ständige Betonung des Unternehmens, dass seine Produkte wettbewerbsfähig seien, ist natürlich der Tatsache geschuldet, dass CureVac mit seinem Covid-Impfstoff der ersten Generation krachend gescheitert war. Umso misstrauischer blicken Investoren darauf, ob die zweite Generation der mRNA-Wirkstoffe besser abschneidet. Bekanntlich sind die mRNA-Platzhirsche Pfizer/BioNTech und Moderna bereits weit enteilt und verdienen Milliarden mit ihren Impfstoffen.

Mit den Daten der Phase 2 des Covid-Kandidaten wollen die Tübinger nun zügig eine zulassungsrelevante Phase-3-Studie starten. Zugleich läuft eine Phase 1-/2-Studie zur saisonalen Grippe, bei der 2024 neue Daten erwartet werden. Schließlich forscht CureVac noch kräftig im Bereich der Onkologie und setzt hier insbesondere Hoffnungen auf seinen RNA Printer, den man als „End-to-End-Lösung für die integrierte und automatisierte Herstellung von mRNA-Impfstoffen und -Therapeutika in GMP-Qualität“ bezeichnet.

Analysten optimistisch

Die derzeit von neun Analysten gecoverte Aktie wird weiterhin freundlich beurteilt. Jeweils drei von ihnen stufen auf „Strong Buy“ und „Buy“, keiner empfiehlt den Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 13,94 US$.

Besonders optimistisch zeigt sich die Schweizer Großbank UBS mit einem Kursziel von 18 US$. Begründung von Analystin Eliana Merle: Der langfristige Wert der mRNA-Plattform spiegele sich in den derzeitigen Kursen nicht wider.

Es spricht nichts für ein Investment

Charttechnisch befindet sich die Aktie in einem langanhaltenden Abwärtstrend. Aktuell notiert sie nur knapp über ihrem 52-Wochen-Tief, das bei 3,41 US$ liegt. Aufwärtstendenzen sind (noch) nicht zu erkennen.

Aus meiner Sicht gibt es aktuell nichts, aber auch gar nichts, was für ein Investment in die CureVac-Aktie spricht. Fakt ist, dass im aktuellen Börsenwert von 868 Millionen US$ bei einem Kassenstand von 464 Millionen € Ende September 2023 und keinen zugelassenen Produkten mit Umsätzen unfassbar viel Fantasie eingepreist ist – obwohl die Tübinger mit ihren Forschungen bislang noch keine greifbaren Ergebnisse geliefert haben.

Somit ist es fraglich, um nicht zu sagen unsicher, ob aus der Pipeline der Biotech-Schmiede mit den meisten Medikamentenkandidaten im frühen Stadium jemals Wertsteigerungen zu erwarten sind.

Sicher ist dagegen, dass die Forschung von CureVac viel Geld verschlingt – wie bei allen Biotech-Unternehmen – und somit über kurz oder lang neue Kapitalmaßnahmen zu erwarten sind, bei denen sich die Tübinger Geld beschaffen müssen.

Fazit: Die Aktie ist trotz des Kursdesasters seit 2022 immer noch drastisch überbewertet. Meiner Meinung nach kann es mit dem Papier nur weiter in den Keller gehen, sofern kein Wunder geschieht.

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