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Porsche-IPO: Eine Unverschämtheit!

André Doerk / 20.09.22 / 14:00

Wer meinen verehrten Kollegen auf YouTube im SD Talk zugehört oder den Sonder-Report zum Porsche-Börsengang gelesen hat, der weiß, warum der IPO auf den ersten Blick vielversprechend ist. Ich habe jedoch eine andere Meinung zu dem Thema: Für mich ist das Porsche-Aktiendebüt eine Unverschämtheit, bei der die Aktionäre der Volkswagen AG (WKN: 766403) in die Röhre schauen.

Die Volkswagen AG ist nach generiertem Umsatz der weltweit größte Automobilhersteller. Zum Firmenimperium der Wolfsburger gehören Seat, Škoda und Audi sowie die Luxusmarken Bentley, Ducati, Lamborghini und Porsche. Im Frühjahr hatte VW angekündigt, bis Jahresende einen Teil der Porsche AG an die Börse zu bringen. Mit den daraus erlösten Mitteln will der Konzern einerseits Investitionen in E-Mobilität und Digitalisierung bezahlen und erhofft sich andererseits eine Wertsteigerung der ganzen Unternehmensgruppe.

Die Aktie ist günstig bewertet, aber...

Natürlich widerspreche ich meinen Kollegen nicht, dass die Porsche-Aktie zum Börsengang günstig bewertet ist. Vielmehr ist es genau das, was mich aufregt. Machen wir uns nichts vor: Die Aktie zeichnen zu wollen und tatsächlich auch zugeteilt zu bekommen, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Doch halt, das stimmt nicht ganz...

Denn die Großaktionärsfamilien Piëch und Porsche haben eine garantierte Zuteilung. Sie können über ihre börsennotierte Holding, die Porsche SE, garantiert 25% plus eine Aktie der stimmberechtigten Stammaktien der Porsche AG erwerben. Gemäß dem separat ausgehandelten Kaufvertrag muss die Porsche SE nur 7,5% Aufschlag auf den IPO-Preis der Vorzugsaktien zahlen. In meinen Augen verscherbelt die Volkswagen AG damit eine wertvolle Sperrminorität an die Holdinggesellschaft. Aktionärsschutz geht anders!

...die wirklichen Gewinner sind die Familien Piëch und Porsche!

Mit diesem Zug holen die Piechs und Porsches eine der begehrtesten Sportauto-Marken der Welt günstig ins Familien-Imperium zurück. Selbst ohne Sperrminorität wären die 7,5% Prämie ein schwacher Aufschlag. Zum Vergleich: Die VW-Stämme notieren derzeit fast 40% über den Vorzügen. Eine wertvolle Sperrminorität an Porsche sollte mindestens diesen Aufschlag wert sein.

Dass es überhaupt zu diesem unwürdigen Schauspiel kommen konnte, dürfte an den massiven personellen Verflechtungen zwischen Porsche, Volkswagen und den Besitzer-Familien liegen. Bei anderen Großaktionären wird es interessant: Bekommen diese etwa auch großzügige Zuteilungen und halten im Gegenzug die Füße still? Überraschen würde ein solcher Schachzug kaum.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die geplante Sonder-Dividende, bei der 49% des gesamten Verkaufserlöses ausgeschüttet werden sollen. Damit können sich nicht nur Kleinaktionäre, sondern auch das Land Niedersachsen in schwierigen Zeiten auf einen satten Geldregen freuen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Wer zeichnen kann, sollte trotzdem mitmachen

Wenn Sie bereits Volkswagen-Aktionär sind, dann sollten Sie sich genau anschauen, auf welcher Seite Sie beim IPO stehen. Detaillierte Ausführungen dazu würden hier den Rahmen sprengen. Sie finden aber alle möglichen Szenarien ausführlich bewertet in unserem kostenlosen Sonder-Report, den Sie hier anfordern können:

Wenn Sie zudem die Möglichkeit haben, Aktien im IPO zu zeichnen, sollten Sie diese Möglichkeit dennoch wahrnehmen. Wenn Sie Aktien zugeteilt bekommen, dann stehen Sie gemeinsam mit den Großaktionären auf der Gewinnerseite.

Porsche-Chatraum gestartet

In unserem kostenlosen Live Chat, in dem sich täglich über Tausend begeisterte Anleger austauschen, haben wir heute einen eigenen Chat-Raum für den Porsche-IPO gestartet. Hier kann munter gefragt und diskutiert werden! Wir freuen uns schon jetzt auf die Diskussionen bis zum IPO und natürlich auf den ersten Handelstag, den wir im Live Chat begleiten intensiv werden!

Porsche AG: Jetzt diskutieren!

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Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten Aktien des besprochenen Unternehmens Volkswagen AG und hat / haben eine Zeichnung in der Porsche AG aufgegeben. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

 

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