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Tilray-Aktie: Einsteigen nach Cannabis-Rallye?

Simon Ruić / 28.03.22 / 11:53

Bei Tilray (A2JQSC) und anderen Cannabis-Aktien haben ein Gesetz zur Unterstützung der Medical-Marihuana-Forschung und die Aussicht auf eine landesweite Legalisierung der Substanz in den USA vergangene Woche eine Rallye ausgelöst: In den letzten fünf Handelstagen hat das Tilray-Papier mehr als +55% auf 8,56 US$ zugelegt. Wie nachhaltig sind die Kurszuwächse des Lifestyle-Cannabis-Unternehmens?

Tilray.com

Tilray Brands hat im Jahr 2020 Konkurrenten Aphria übernommen und gehört seitdem mit einer Marktkapitalisierung von 4,2 Milliarden US$ zu den größten Cannabis-Unternehmen weltweit. Die Kanadier vertreiben neben Cannabis auch hanfbasierte Lebensmittel und Getränke in über 20 Ländern.

Medical-Marihuana-Gesetz verabschiedet

In den vergangenen beiden Handelstagen schoss die Tilray-Aktie um jeweils rund +22% in die Höhe und notiert nun bei 8,56 US$. Auslöser der Marihuana-Hausse: Der US-Kongress hat ein Gesetz  (Cannabidiol and Marihuana Research Expansion Act) zur Unterstützung der Cannabis-Forschung verabschiedet.

Die Gesetzes-Initiatorin Senatorin Dianne Feinstein sagte:

Dieses wichtige Gesetz wird die Bürokratie rund um den Forschungsprozess abbauen und dazu beitragen, dass von der FDA zugelassene, aus Marihuana gewonnene Medikamente sicher zu den Patienten gelangen.

Landesweite Legalisierung?

Zudem wird der US-Kongress Medienberichten zufolge in dieser Woche über den „Marijuana Opportunity, Reinvestment, and Expungement Act“ (MORE) abstimmen, der bereits durch das Repräsentantenhaus verabschiedet wurde. Mit dem Gesetz könnte Cannabis auf Bundesebene legalisiert werden.

Damit würde Marihuana von der Liste der staatlich kontrollierten Substanzen gestrichen, strafrechtliche Konsequenzen würden somit abgeschafft. Bislang ist Cannabis nur in einigen US-Bundestaaten legalisiert. Da die MORE-Abstimmung jedoch noch aussteht, sind die Sprünge der Tilray-Aktie in erster Linie auf die gesetzliche Förderung der Cannabisforschung zurückzuführen.

Schwache Gewinnaussichten für Lifestyle-Marihuana-Produkte

Vor einigen Jahren entstand an der Börse der Cannabis-Markt, bei dem um Titel wie Tilray ein Hype ausbrach. Nach kurzer Euphorie ist die Marihuana-Aktie jedoch wieder ebenso stark gefallen. Der Grund: Zwar vervielfachte Tilray seinen Umsatz innerhalb der letzten vier Jahre von 20 auf über 500 Millionen US$; noch schneller stiegen zwischen 2017 und 2021 jedoch auch die operativen Verluste: von -8 auf -345 Millionen US$.

Anleger sollten daher auch im Falle einer bundesweiten Legalisierung von Cannabis hinsichtlich der Tilray-Aktie nicht zu euphorisch sein. Nachhaltige Kurszuwächse werden für den Titel erst dann möglich sein, wenn es dem Unternehmen gelingt, seine Verluste zu reduzieren.

Auf dem Freizeit-Cannabismarkt könnte das jedoch erst nach einer Marktbereinigung möglich sein. Das Problem: Theoretisch ist das Angebot an Marihuana beliebig erweiterbar. Der Preis bleibt somit eher gering, warum die Unternehmen wenig verdienen.

Wesentlich aussichtsreicher als Tilray sind aus meiner Sicht daher pharmazeutische Cannabis-Aktien. Indem sie ihre Produkte mit Patenten schützen lassen können, sind die potenziellen Gewinnspannen bei Medical-Marihuana-Titeln wie Canopy Growth (WKN: A140QA), Jazz Pharmaceuticals (WKN: A1JS1K) oder Trulieve Cannabis (WKN: A2N60S) deutlich höher. Das neue Forschungsgesetz dürfte nun eine Reihe von Regeln und Vorschriften abschaffen, die den Unternehmen die Untersuchung von aus Marihuana gewonnenen Medikamenten zuvor erschwert haben.

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