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BrainChip: Patentportfolio wächst, keinen kümmert's

Simon Ruić / 02.02.22 / 12:22

An der Börse ist das kleine australische Start-up BrainChip (WKN: A14Z7W) derzeit in aller Munde – kein Wunder nach der jüngsten 200%-Kursexplosion. Der Chip-Hersteller sammelt aussichtsreiche Patente wie andere Unternehmen Belege fürs Finanzamt. Nun hat die US-Behörde den Australiern eine weitere Schutzurkunde ausgestellt, die BrainChips „Technologievorsprung“ weiter zementieren soll. Die Großen der Branche scheint es jedoch nicht sonderlich zu interessieren.

brainchipinc.com

Die BrainChip Holding ist ein australisches Technologie-Unternehmen mit Lösungen im Bereich der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens. Das Paradeprojekt des Chip-Entwicklers ist ein sogenannter neuromorpher Prozessor. Er soll der Arbeitsweise des Gehirns sehr nahe kommen und dadurch insbesondere sehr energieeffizient sein. An der Börse hat der Tech-Titel bereits einen Wert von über 2 Milliarden US$.

Eine weitere Schutzurkunde

In der Nacht zum heutigen Mittwoch gab BrainChip bekannt, dass das US Patents und Trademarks Office (USPTO) dem Prozessorenhersteller ein weiteres Patent erteilt hat – und zwar für „die Methode und ein System zur Erstellung dynamischer neuronaler Funktionsbibliotheken".

Die neue Schutzurkunde ist eine Fortsetzung früherer BrainChip-Patente. Vor genau zwei Wochen hatte sich das Halbleiter-Unternehmen von der zuständigen US-Behörde bereits ein wichtiges Patent zum Schutz seines neuromorphen Prozessors gesichert. Aufgrund dieser Meldung hatten Anleger die Tech-Aktie in zwei Tagen über 40% nach oben katapultiert.

Das Patentportfolio von BrainChip wächst damit auf derzeit 8 US-amerikanische und eine chinesische Schutzurkunde. Der Patenthunger der Australier ist damit jedoch noch nicht gestillt: Insgesamt hat der Chip-Hersteller weltweit noch 21 weitere Male den Schutz seines geistigen Eigentums angemeldet.

BrainChip-CTO und -Gründer Peter van der Made sagte:

Patente sind ein Markenzeichen eines Unternehmens und symbolisieren die Innovation und die Vorteile unserer Produkte und Lösungen gegenüber den Wettbewerbern auf dem Markt. Durch die Erteilung eines weiteren Patents durch das USPTO können wir unseren Kunden und Partnern zeigen, dass die von uns entwickelte Technologie an der Spitze der Revolutionierung der KI im Edge-Bereich steht.

Kein Interesse seitens der Branchenriesen

Vor Kurzem hat BrainChip seinen neuronalen Netzwerk-Prozessor namens Akida zur Marktreife gebraucht. Seitdem nennt sich das Unternehmen den „weltweit ersten und einzigen kommerziellen Hersteller neuromorpher KI-Chips“. Namhafte Abnehmer wie Mercedes oder die US Air Force kündigten bereits eine Zusammenarbeit mit den Australiern an. Seit Dezember kletterte die BrainChip-Aktie an der Heimatbörse von 0,65 auf derzeit 1,76 AU$.

Doch bei aller Euphorie: Langfristige Erfolgschancen von Start-ups im Chip-Segment sind in der Regel minimal. Im Vergleich zu Branchenriesen wie Intel und Nvidia ist BrainChip ein Zwerg. Zur Einordnung: Intel gab 2020 fast 14 Milliarden US$ für Forschung und Entwicklung (F&E) aus. Bei Qualcomm waren es knapp 7, bei IBM über 6 und bei Nvidia immerhin noch 4 Milliarden US$. Die F&E-Kosten von BrainChip beliefen sich im gleichen Zeitraum auf 5 Millionen (!) US$.

Angesichts dieser Budgetunterschiede fällt es schwer zu glauben, dass die Australier sich im KI-Bereich einen nennenswerten Technologievorsprung erarbeitet hätten. Zudem sollte Investoren stutzig machen, dass die Chipriesen bislang noch kein Interesse an einer Übernahme von BrainChip gezeigt haben.

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