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BioNTech-Aktie: Was die Pfizer-Guidance verrät

Jens Lion / 01.02.23 / 13:10

Die Börsen zeigen sich weltweit zum Jahresauftakt 2023 stark. Der Biotech-Sektor liefert Gewinne am laufenden Band. Doch die Aktie von BioNTech (WKN: A2PSR2) kommt nicht vom Fleck. Knapp -6% büßt das Papier seit Jahresbeginn ein. Ist die Aktie um 143 US$ wieder ein Kauf?

Quelle: shutterstock.com

Das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech ist weltweit bekannt geworden durch seinen hochwirksamen Covid-19-Impfstoff namens Comirnaty auf Basis der mRNA-Technologie, der gemeinsam mit US-Pharma-Gigant Pfizer entwickelt wurde. Aktuell sind spezielle Omikron-Varianten des Vakzins auf dem Markt. BioNTech forscht zudem an Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 34,6 Milliarden US$.

In einer Seitwärtsphase

Still ruht der See: Das gilt seit geraumer Zeit für die BioNTech-Aktie. Nach einem fulminanten Lauf von Mitte Oktober bei 118 US$ bis Mitte Dezember auf 186 US$ befindet sich das Papier seit Jahresbeginn in einer Ruhephase.

Gestern gab der Impfstoff-Partner Pfizer erstmals einen Ausblick auf 2023, inklusive der erwarteten Comirnaty-Umsätze. Das Bild ist auf den ersten Blick ernüchternd: Es wird ein Umsatzeinbruch von gut 64% prognostiziert!

Doch das war nach den großen Impfjahren 2021 und 2022 natürlich zu erwarten. Dennoch verbleibt ein Umsatzziel von 13,5 Milliarden US$. Pfizer und BioNTech teilen sich die Gewinne daraus.

Übergangsjahr 2023

Pfizer sieht dieses Geschäftsjahr als Übergangsjahr: Auf der einen Seite zahlt nun nicht mehr der Staat für den Impfstoff, da das Vakzin in den normalen kommerziellen Kreislauf übergeht. Das steigert zwar den Preis je Dosis deutlich.

Auf der anderen Seite gibt es jedoch deutliche Lagerbestände, die erst abgebaut werden müssen. 2022 wurde mehr verkauft als geimpft, 2023 wird es umgekehrt sein:

Danach geht der Pharma-Riese davon aus, weiter der dominante Player im Covid-Impfstoffmarkt zu sein und unverändert gutes Geld mit jährlichen Booster-Impfungen zumindest in Risikogruppen verdienen zu können.

Besonderen Rückenwind verspricht man sich, falls die Kombinationsimpfung gegen Covid und die Grippe zugelassen wird (Vermarktung ab 2025 angepeilt).

Kosten weiter gedeckt

BioNTech hat 2022 gut 2,5 Milliarden € für Forschung, Kapitalinvestitionen und Gemeinkosten ausgegeben. Ich rechne damit, dass alleine der US-Vertrieb die laufenden Kosten und Kapitalinvestitionen von BioNTech (Übernahmen außen vor) auch 2023 decken wird und das Unternehmen profitabel bleibt.

Das ist bleibt eine sehr starke Basis für die Biotech-Firma, dessen Kasse weiter überquillt.

Wo ist die Upside?

Eine Herausforderung für das Papier bleibt es, Upside-Fantasien zu rechtfertigen und zu erfüllen. Wer +30% Rendite mit BioNTech erwartet, geht von einer Wertschöpfung von weiteren 11 Milliarden US$ aus.

Das ist auch für die Mainzer – gerade abseits der Corona-Impfstoffe – ein ordentliches Brett. Ein Medikament alleine wird diesen Beitrag jedenfalls nicht bringen können. Mehrere Erfolge in der Onkologie müssen her.

Gut abgesichert

Auf der anderen Seite finde ich, dass das Papier sehr defensiv ist und bleibt. Alleine der Buchwert aus dem Kassenbestand beträgt gut 88 US$ je Aktie und damit 61% der Bewertung. Der profitable Covid-Impfstoff und die bewährte, leistungsfähige Plattform kommen obendrauf.

Meiner Meinung nach bleibt das Papier ein Tanker. Mir ist die Aktie schlicht zu langweilig.

Wann es für Trader interessant wird

Bei Kursen unter 115 US$ wäre ich Stand jetzt an Käufen aus Trading-Sicht interessiert. Wer eine vergleichsweise defensive Biotech-Aktie sucht, macht meiner Meinung nach mit BioNTech auf der aktuellen Bewertung wenig falsch und hat zudem eine Absicherung für eine in irgendeiner Art und Weise neuartige oder gefährliche Corona-Variante im Depot.

Für mich gibt es bessere Methoden, um von der BioNTech-Aktie zu profitieren. Im exklusiven No Brainer Club habe ich erst diese Woche wieder Geschäfte aufgezeigt, bei denen Mitglieder eine Rendite von über +60% p.a. auf das gebundene Kapital realisieren können, selbst wenn die BioNTech-Aktie 30% fällt. Das finde ich derzeit deutlich attraktiver als die Aktie selbst.

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Interessenkonflikt: Herausgeber und Mitarbeiter halten derivative Positionen des besprochenen Unternehmens BioNTech. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, ihre Position – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu vergrößern oder zu verringern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
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