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Voltabox: Aktie crasht um -47% – Perspektiven verdüstern sich

Alexander Schornstein / 13.08.19 / 10:42

Heftiger Rückschlag für die Voltabox AG (WKN: A2E4LE): Aufgrund einer drastischen Prognosesenkung notiert die Aktie am Dienstag bei 6,50 Euro um -47,07% tiefer als am Vortag. Der Entwickler und Produzent von Batterien auf Lithium-Ionen-Basis muss die eigene Prognose nach unten schrauben. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis sind betroffen.

Grund sind die teilweise Verschiebung eines Großauftrags der amerikanischen Tochtergesellschaft ins nächste Jahr ebenso wie eine vorübergehende Produktionsunterbrechung infolge transformationsbedingter Umstellungen bei einem "wichtigen Zell-Lieferanten". Für das laufende Geschäftsjahr senkt der Vorstand seine Erwartungshaltung beim Umsatz auf 70 bis 80 Millionen Euro statt der ursprünglich avisierten 105 bis 115 Millionen Euro. Beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) wird Voltabox 2019 nun voraussichtlich deutlich rote Zahlen schreiben.

EBIT rutscht 2019 in Verlustzone

Als EBIT-Marge prognostiziert Voltabox eine Spanne von -8% bis -9%. Zuvor hatte das Unternehmen eine positive EBIT-Marge zwischen 8 und 9% des Umsatzes in Aussicht gestellt.

Zu den Gründen äußerte sich Voltabox dahingehend, dass eine vorübergehende Produktionsunterbrechung" – ausgelöst durch die "Umstellung eines wichtigen Zell-Lieferanten auf die neueste Technologie" – für den Delbrücker Konzern deutlich geringere Produktionsszahlen bedeutet. Aufgrund einer unterbrochenen Materialversorgung würden sich Aufträge im Volumen von mindestens 12 Millionen Euro in das Jahr 2020 verschieben.

Zudem ist ein teilweise ins Jahr 2020 verschobener Großauftrag der amerikanischen Tochter Voltabox of Texas verantwortlich. Der Auftrag eines Telekommunikationskunden im Gesamtumfang von 22 Millionen US-Dollar betrifft die Ausstattung von 5G-Funkmasten. Voltabox wird dabei die Back-up-Batterien zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung im Notfall durch eigene moderne Batterien ersetzen, die Auslieferungen sollen jedoch nun erst gegen Ende des Jahres vorgenommen werden. Das Prime-Standard-Unternehmen betonte in der gestrigen Mitteilung die Größe dieses Massenmarktes.

Hauptsitz von Voltabox in Delbrück. Quelle: Voltabox AG

Sparmaßnahmen eingeleitet – Voltabox berichtet am 21. August

Nach Konzernangaben habe der Vorstand bereits "strukturelle Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet, um eine nachhaltige Rückkehr in die Gewinnzone im Jahr 2020 zu gewährleisten."

Nach vorläufigen Zahlen erwirtschaftete Voltabox im ersten Halbjahr einen kräftig gestiegenen Umsatz in Höhe von 32,1 Millionen Euro (+77%). Das EBIT lag bei -3,6 Millionen Euro nach 0,1 Millionen Euro im Vorjahr. Den Bericht zum ersten Halbjahr wird Voltabox am 21. August 2019 veröffentlichen.

Die gesenkte Erwartungshaltung für das laufende Geschäftsjahr führt heute zu einem gnadenlosen Abverkauf in den Aktien des Systemanbieters von Standardbatterien. Noch im März erzielten SD-Leser nach frühzeitigem Tipp hohe Kursgewinne.

Zugehörige Kategorien: Small CapsTechnologie-Aktien
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