Petrobras-Aktie: Was für ein Dividenden-Juwel

Die Aktie der brasilianischen Ölgesellschaft Petrobras (WKN: 932443) verzückt seit Jahren die Herzen ihrer Anteilseigner. Das Papier hat 2023 einen Kurssprung von +68% aufs Parkett gezaubert. Hinzu kommen monströse Dividenden, allein im vergangenen Jahr gab es Ausschüttungen mit einer Dividendenrendite von rund 20%. Geht die Erfolgsstory 2024 weiter?

Kauftipp absoluter Volltreffer

Kurz vor Weihnachten 2021 flatterte den Mitgliedern des exklusiven Goldherz PLUS+, der seit kurzem Rohstoff Anleger Club heißt, eine Aktienempfehlung ins Haus, die man nur mit einem Wort beschreiben kann: Volltreffer! Bei der Erstvorstellung am 8. Dezember 2021 war das Papier für etwa 11 US$ zu haben. Und im folgenden Jahr zahlte der Öl-Riese eine Dividende von 6,45 US$ je Anteilsschein aus, was einer unfassbaren Dividendenrendite von mehr als 58% entsprach.

Im Oktober 2022 war die Aktie bereits auf 16 US$ geklettert, ehe die Präsidentschaftswahl in Brasilien dem Höhenflug ein Ende bereitete. Die politischen Unsicherheiten nach der Wahl des linksgerichteten Herausforderers Lula da Silva, der Amtsinhaber Jair Bolsonaro besiegte, waren so groß, dass die Aktie unter 10 US$ abstürzte. Seitdem kennt der Titel allerdings praktisch nur noch eine Richtung: aufwärts.

Wer auf passives Einkommen abzielt und Petrobras noch nicht im Depot hat, der stößt angesichts der üppigen Dividenden fast unweigerlich auf diese Aktie. Natürlich stellt sich dann die Frage: Ist sie nach dem Höhenflug noch kaufenswert?

Satte Gewinne, üppiger Cashflow

Schauen wir zunächst auf die zuletzt vorgelegten Geschäftszahlen. Der Ölriese hat im 3. Quartal 2023 erneut satte Gewinne und Cashflows erwirtschaftet. Wie man nicht ohne Stolz mitgeteilt hat, hat dabei der operative Cashflow den vierthöchsten Wert aller Zeiten auf Quartalsbasis erreicht. Geschäftlich läuft es also weiterhin hervorragend für die Brasilianer.

Das Unternehmen lieferte 2023 eine Dividendenrendite von annualisiert 20%. Anleger müssen sich allerdings auf eine neue Vergütungspolitik einstellen. Künftig sollen nur noch 45% statt wie zuvor 60% des freien Cashflow ausgeschüttet werden. Andererseits soll es Aktienrückkäufe geben, allerdings nach jetzigem Stand wohl nur für Inhaber der Vorzugsaktien.

Da sich das Unternehmen mehrheitlich in Staatshand befindet und die brasilianische Regierung verstärkte Investitionen mit Blick auf den Klimaschutz durchsetzen will, könnte es 2024 theoretisch zu geringeren Ausschüttungen kommen. Doch selbst wenn die Dividenden um die Hälfte gekürzt würden, läge die Dividendenrendite immer noch über 10% und damit weit über dem, was andere große Ölunternehmen ausschütten.

Welche Aussichten hat die Aktie?

Kaum zu glauben, aber wahr: Selbst nach dem Höhenflug des vergangenen Jahres ist die Petrobras-Aktie nur mit einem Forward-KGV von 4,28 bewertet. Im Peer-Vergleich zu den anderen großen Ölgesellschaften dieser Welt ist das ein Witz. Die Aktie ist noch immer schlicht zu günstig.

Allerdings müssen Anleger natürlich auch die Entwicklung der Ölpreise sowie der konjunkturellen Lage stets im Auge behalten. Sollten sich in diesem Jahr die Rezessionstendenzen verstärken und vor allem die USA heimsuchen, deren Wirtschaft sich bislang trotz höherer Zinsen erstaunlich robust zeigt, so wäre das prinzipiell nicht gut für Ölaktien und das Petrobras-Papier.

Ich persönlich würde nach dem starken Lauf der Aktie eine Korrektur abwarten, die unweigerlich kommen dürfte. Bei Kursen um die 15 US$ können Anleger meiner Meinung nach wenig falsch machen. Achtung, zu bevorzugen wäre auf jeden Fall die Vorzugsaktie (WKN:899019), nicht nur weil sie günstiger als die Stammaktie ist und somit eine höhere Dividendenrendite bietet, sondern auch, weil möglicherweise nur die Vorzüge von Aktienrückkäufen profitieren werden.

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