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Novavax-Aktie: Werden die Karten neu gemischt?

Frank Giarra / 13.01.23 / 12:33

Eine der größten Enttäuschungen des vergangenen Jahres mit einem Kursverlust von -95% war die Aktie von Novavax (WKN: A2PKMZ). Doch seit Jahresbeginn dampft der Zug in die andere Richtung, das Papier hat um +20% auf 11,80 US$ zugelegt. Kehrt das Vertrauen der Anleger zurück und ermöglicht weitere Kursgewinne?

Novavax ist ein US-amerikanisches Pharma-Unternehmen, dessen Covid-19-Impfstoff seit Februar in der EU erhältlich ist. Anders als etwa bei den Konkurrenten Moderna und BioNTech basiert das Vakzin der US-Firma auf einem klassischen Wirkmechanismus. An der Börse hat das Unternehmen aus Gaithersburg, ‎Maryland derzeit einen Wert von 1 Milliarde US$.

Dramatische Talfahrt

Ein Bild des Elends ist der Langfrist-Chart der Novavax-Aktie. Mitte Dezember 2021 hat ein Anteilsschein noch 217 US$ gekostet – von da ab ging es dramatisch bergab. Erst kurz vor dem Jahreswechsel war bei 8,75 US$ das Tief erreicht. Vorausgegangen war eine Not-Kapitalerhöhung mit massiver Verwässerung der Alt-Aktionäre.

Die Reißleine gezogen

Anfang der Woche hat das Unternehmen überraschend ein Signal gesetzt, besser gesagt die Reißleine gezogen: Der glück- und erfolglose Firmenchef Stanley C. Erck muss gehen.

Und zwar in Windeseile, denn bereits ab dem 23. Januar wird John C. Jacobs als neuer Chief Executive Officer und Mitglied des Board of Directors die Geschicke von Novavax leiten. Erck war seit April 2011 an Bord und darf nun in den (vorzeitigen) Ruhestand.

Wie an dem Kursanstieg abzulesen ist, bekommt der neue Boss von den Anlegern einen Vertrauensvorschuss. Womöglich ist es auch einfach nur Erleichterung darüber, dass sich endlich etwas tut.

Ein neuer Hoffnungsträger

John C. Jacobs kommt von Harmony Biosciences, das Therapien für Patienten mit seltenen neurologischen Erkrankungen entwickelt. Als CEO sorgte er dafür, dass diese Firma 2019 als erstes kommerzielles Produkt Wakix auf den Markt brachte, ein Medikament gegen Schlafstörungen. Dessen Umsätze entwickeln sich laut dem letzten Quartalsbericht sehr gut.

Zweifellos ist John C. Jacobs ein neuer Hoffnungsträger für Novavax und für die Aktionäre. Insofern werden die Karten ab sofort neu gemischt, denn gerade auf der Führungsebene wurden in den vergangenen Jahren die entscheidenden Fehler gemacht.

Adieu, Managementfehler?

Anstatt den zugelassenen Covid-19-Impfstoff frühzeitig an deutlich erfahrenere und kompetentere Firmen zu verpartnern, wurde auf eigene Faust versucht, das Medikament an den Mann zu bringen.

Immer wieder gab es Produktionsprobleme, Novavax geriet schließlich gegenüber den großen Corona-Playern BioNTech/Pfizer und Moderna ins Hintertreffen, um nicht zu sagen aufs Abstellgleis.

Covid-Impfstoff bleibt bedeutsam

Aus dem einstigen Pfund, mit dem das Unternehmen hätte wuchern können, ist zwar nicht das geworden, was sich Anleger versprochen hatten. Aber immerhin ist das Covid-Vakzin Nuvaxovid in über 40 Ländern der Welt auf dem Markt.

Und es ist, anders als bei den auf die mRNA-Technologie setzenden Wettbewerbern, ein proteinbasierter Impfstoff. Dieser bleibt also von sehr großer Bedeutung für Novavax und wird weiterentwickelt.

Zudem arbeitet man wie die Konkurrenz an einem Kombi-Impfstoff gegen Covid-19 und Influenza zugleich. Ende Dezember wurde eine entsprechende Phase-2-Studie gestartet.

Finanzielle Lage nicht rosig

Auf der finanziellen Seite sieht es nur vordergründig gut aus. Wir wir in diesem Artikel dargelegt haben, war die jüngste Kapitalerhöhung in Form frischer Aktien und einer Wandelanleihe zur Hälfte nutzlos, weil 50% der Mittel gleich an die britische Regierung weitergereicht werden mussten. Zudem hat die Gesellschaft viele Verbindlichkeiten.

Große Baustellen

Der neue Konzernchef John C. Jacobs hat große Baustellen zu meistern. Es muss ihm in relativ kurzer Zeit gelingen, das Ruder herumzureißen und einen Weg in die Profitabilität aufzuzeigen. Und das mit nur einem zugelassenen Produkt, für das sich auch noch die Nachfrage abschwächt.

Aktie nur für Trader interessant

Natürlich ist die Aktie ziemlich ausgebombt, aber meiner Meinung nach ist das Chance-Risiko-Profil bei einer Marktkapitalisierung von 1 Milliarde US$ zu schlecht, um darauf ein Investment aufzubauen. Da finden sich im exklusiven No Brainer Club allemal bessere Werte.

Novavax war schon im vergangenen Jahr nur für Trader interessant. Daran ändert sich vorerst nichts.

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