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Lindt & Sprüngli: Das müssen Anleger wissen

Rudolf Schneider / 01.07.23 / 9:14

Wer die Aktie von Lindt hat, verkauft sie nicht: Die Aktie von Lindt & Sprüngli (WKN 859568) ist eine der teuersten Aktien der Welt, es gibt nur 136.000 Stück. Eine Alternative ist der Partizipationsschein (WKN: 870503), er ging am Freitag mit einem Kursanstieg von +1,8% aus dem Markt und steht aktuell bei 11.250 SFR. Lohnt sich hier ein Investment?

stock.adobe.com/rosinka79

Lindt & Sprüngli vorgestellt
Die Schokoladenfabrik Lindt & Sprüngli AG ist die Dachgesellschaft einer international tätigen Firmengruppe, die weltweit Schokolade herstellt und vertreibt. Die verschiedenen Schokoladen und Pralinés werden in elf Fabriken in Europa und den USA produziert und in eigenen Geschäften wie auch über ein internationales Netzwerk, bestehend aus zahlreichen Distributoren, rund um den Globus vertrieben. Der Hauptsitz des Konzerns befindet sich im schweizerischen Kilchberg. Die Marktkapitalisierung beträgt 11,3 Milliarden SFR.

Profitabilität kehrt zurück

Da der Schokoladenkonzern keine Quartalszahlen veröffentlicht, sind die Geschäftszahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres für die Beurteilung des Partizipationsscheins wichtig.

Während der Corona-Pandemie litt die Geschäftsentwicklung des Schweizer Unternehmens. Lindt profitiert viel vom Verschenken seiner Schokoladenprodukte, während der Pandemie waren Besuche stark eingeschränkt. Dies sorgte für einen Umsatz- und Ertragsrückgang.

Jetzt hat sich das Geschäft wieder normalisiert. Der Jahresumsatz verbesserte sich um 8,4% auf knapp 5 Milliarden SFR. Währungsverluste reduzierten das organische Wachstum von 10,8%. Besonders stark war das Geschäft in Nordamerika sowie in Asien, bei letzterem wuchs der Umsatz dreistellig. In Europa war das Wachstum mit 5,3 % deutlich schwächer.

Besonders gut entwickelte sich die Ertragssituation. Das operative EBIT legte um 15,5% auf 745 Millionen SFR zu. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge stieg mit 15% wieder auf das erfolgreiche Niveau von 2019. Unterm Strich verblieb ein Nettoergebnis von 569,7 Millionen SFR, was ein Zuwachs von 16,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet.

Dr. Adalbert Lechner, neuer CEO von Lindt & Sprüngli, kommentierte die wirtschaftliche Lage des Konzerns so:

Ich durfte Lindt & Sprüngli als CEO in einer hervorragenden Verfassung von meinem Vorgänger Dr. Dieter Weisskopf übernehmen. Auf dieser Basis bin ich sehr optimistisch, dass wir unsere ambitionierte globale Wachstumsstrategie umsetzen können.

Prognose zuversichtlich

Auch für das neue Geschäftsjahr ist das neue Management zuversichtlich. Danach wird ein Umsatzwachstum von 6 bis 8% erwartet. Die operative EBIT-Marge soll um 20 bis 40 Prozentpunkte steigen.

Ob die Geschäftsentwicklung innerhalb der Prognose verläuft, kann frühestens nach dem Halbjahresbericht beurteilt werden.

Wie sind die Aussichten zu beurteilen?

Zunächst ist einmal festzustellen, dass die täglichen Handelsvolumen bei dem Partizipationsschein sehr gering sind. Spekulative Käufe finden daher selten statt, für die weitere Kursentwicklung ist also die wirtschaftliche Entwicklung maßgebend.

Nach der Pandemie kommt der Konzern wieder in Fahrt und konnte die Profitabilität vor der Pandemie wieder erreichen – diese dürfte sich laut Prognose weiter verbessern. Dem Premiumhersteller fällt es zudem nicht schwer, die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise an die Kunden weiterzugeben. Die steigende Ertragslage dürfte sich mittelfristig weiter positiv auf die Kursentwicklung auswirken.

Volatilität bleibt

Der starke Kursanstieg seit Jahresanfang von rund +21% war mit mehreren Kurskorrekturen verbunden, dies dürfte so weitergehen. Je höher das Kursniveau, desto größer und häufiger dürften die Rückschläge ausfallen.

Mittel- und langfristig hat der Partizipationsschein weiterhin viel Potenzial, hierfür sorgt allein schon das geringe Handelsvolumen.

Mein Fazit: Wer hier einsteigt, benötigt viel Kapital, auf lange Sicht dürfte die Investition sich rechnen. Für kurzfristige Spekulationen ist der Schein ungeeignet. Die Dividendenrendite ist für ein so erfolgreiches Unternehmen mit 1,1% eher gering.

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