BioNTech-Aktie: Zieht bald der China-Joker?

28.12.22 um 9:32

Böse Überraschung: Die BioNTech-Aktie (WKN: A2PSR2) ist am Dienstag um -9,15% auf 159,86 US$ abgestürzt. Spezifische Gründe sind nicht ersichtlich, es dürfte sich um eine Korrektur im Zuge des sehr schwachen, von erneut aufwallenden Zins- und Rezessionssorgen geplagten Marktumfeldes handeln. Geht es jetzt erstmal weiter abwärts oder zieht der China-Joker?

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Das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech ist weltweit bekannt geworden durch seinen hochwirksamen Covid-19-Impfstoff namens Comirnaty auf Basis der mRNA-Technologie, der gemeinsam mit US-Pharma-Gigant Pfizer entwickelt wurde. Aktuell sind spezielle Omikron-Varianten des Vakzins auf dem Markt. BioNTech forscht zudem an Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 38,87 Milliarden US$.

Nervöse Märkte

Kurz vor dem Jahreswechsel steigt wieder die Nervosität an der Wall Street. Vor allem zinssensitive Tech-Aktie werden übel „verprügelt“, was auch Biotech-Werte belastet. Offenbar räumen große Investoren noch ihre Bücher auf.

Erhöhtes Handelsvolumen

Bei der BioNTech-Aktie war an der Nasdaq ein stark erhöhtes Handelsvolumen festzustellen. Knapp 1,3 Millionen Anteile wechselten den Besitzer. Das durchschnittliche Handelsvolumen lag in den vergangenen drei Monaten bei 945.000 Stücken täglich. Nach dem Kursrutsch steht auf Jahressicht wieder ein hohes Minus von 31% zu Buche.

Korrektur nicht überraschend

Man darf allerdings nicht vergessen, dass der Titel seit Oktober vom Tief bei 118 US$ bis auf 186 US$ Mitte Dezember eine beachtliche +57%-Rallye hingelegt hatte. Insofern ist eine Korrektur infolge von Gewinnmitnahmen alles andere als überraschend.

Was das Papier in den vergangenen Monaten so stark angetrieben hatte, liegt auf der Hand: der China-Joker. Anleger hatten darauf spekuliert, dass der Covid-19-Impfstoff der Mainzer dank der Unterstützung der Bundesregierung im Milliardenmarkt China eine vollständige Zulassung bekommen könnte.

Zulassung für Comirnaty in Hongkong

Man könnte aufgrund des gestrigen Kursrutsches meinen, diese Hoffnungen wären geplatzt. Aber das ist mitnichten so. Im Gegenteil, am 23. Dezember hat das Unternehmen mitgeteilt, dass es mit Partner Fosun Pharma die vollständige behördliche Zulassung für Comirnaty in Hongkong für Personen ab 12 Jahren bekommen hat.

Einen Tag vorher, am 22. Dezember, haben die Mainzer bekannt gegeben, das sich Tausende deutsche Staatsbürger in China mit der Erlaubnis Pekings mit dem auf der mRNA-Technologie basierenden Covid-9-Impfstoff von BioNTech versorgen können.

Das alles zeigt meiner Meinung nach, dass der China-Joker schon sehr bald endgültig ziehen könnte. Zumal Peking anscheinend immer deutlicher erkennt, dass seine Null-Covid-Politik zum Scheitern verurteilt ist.

Aussichtsreicher Kombi-Impfstoff

Der stetige Nachrichtenfluss seitens der Mainzer beweist darüber hinaus, dass sie ihre Forschung und ihre strategischen Pläne konsequent vorantreiben. So sollten Anleger etwa den aussichtsreichen Kombi-Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 und Influenza auf dem Schirm haben, für den BioNTech und US-Partner Pfizer vor wenigen Tagen den Fast-Track-Status der US-Zulassungsbehörde FDA erhalten haben.

Kein Grund zur Flucht

Meiner Ansicht nach gibt es aktuell keinen Grund, bei der Mainzer Biotech-Schmiede von Bord zu gehen, schon gar nicht panikartig zu fliehen. Es gibt genug Pfeile im Köcher, um das Papier wieder in höhere Kursregionen zu bugsieren.

Nach der vorherigen starken Erholungsrallye sind zunächst aber weitere Korrekturen gut möglich, um nicht zu sagen wahrscheinlich. Als Trader würde ich erst bei Kursen zwischen 130 und 140 US$ einen Wiedereinstieg erwägen.

Aktien zu kaufen ist für Anleger ohnehin nicht die effektivste Methode, um von den Erfolgen der Mainzer zu profitieren. Im exklusiven No Brainer Club zeigt Chefanalyst Jens Lion den Mitgliedern auf, wie sie mit derivativen Positionen des Unternehmens schöne Renditen erzielen können.

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Interessenkonflikt: Herausgeber und Mitarbeiter halten derivative Positionen des besprochenen Unternehmens BioNTech. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, ihre Position – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu vergrößern oder zu verringern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
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