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Basler-Aktie: Das sind die Perspektiven

Rudolf Schneider / 03.04.23 / 12:29

Die Basler-Aktie (WKN: 510200) überrascht heute mit einem Kursanstieg von +5,1% auf aktuell 23,40 €. Damit setzt eine Gegenreaktion zu dem heftigen Kursrückgang von -15% aufgrund des enttäuschenden Geschäftsberichtes für das abgelaufene Geschäftsjahr ein. Was bedeutet das für die zukünftige Kursentwicklung?

Basler AG

Basler ist ein führender Technologiekonzern für computergestützte Bildverarbeitungssysteme. Die Produkte werden weltweit vermarktet. Einige Vertriebspartner wurden übernommen, das Unternehmen strebt einen Umbau an. Sitz des Konzerns ist Ahrensburg in Schleswig-Holstein. Die Marktkapitalisierung beträgt 680 Millionen €.

Umbau des Konzerns hin zum Vollsortimenter

Der Konzernumbau ist in vollem Gange, konnte sich aber noch nicht positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirken.

Dies soll sich erst in dem Geschäftsjahr 2024 bemerkbar machen. Der Technologiekonzern spricht daher von einem Übergangsjahr 2023. In diesem Artikel bin ich auf den vorgesehenen Konzernumbau eingegangen.

Starkes Umsatzwachstum, aber schwacher Ertrag

Das abgelaufene Geschäftsjahr war zweigeteilt. Im ersten Halbjahr war die Entwicklung noch zufriedenstellend, im zweiten Halbjahr machte sich ein Rückgang der Nachfrage bemerkbar. Insbesondere in Asien und Amerika war dieser Rückgang besonders ausgeprägt. Der Auftragseingang in 2022 ging um 23% auf 248,4 Millionen € zurück.

Der Konzernumsatz verbesserte sich insgesamt um 27% auf 272,2 Millionen €. Das Problem im vergangenen Jahr ist der geringe Ertrag. Das Ergebnis vor Steuern stieg mit 3% deutlich unterproportional zum Umsatzwachstum: Die sich daraus ergebende Rendite vor Steuern sank um 3 Prozentpunkte auf 10%.

Insgesamt sind die Geschäftszahlen enttäuschend, sie lagen allerdings im Rahmen der Erwartungen. Als Folge dieser Entwicklung wird die Dividende auf 0,14 € gesenkt. Dies entspricht einer momentanen Rendite von 0,60%.

Jahresprognose enttäuschend

Die schwache Nachfrage setzt sich im ersten Halbjahr fort, erst danach soll eine Besserung eintreten, so die Erwartungen des Unternehmens. Daher soll der Jahresumsatz zwischen 235 und 265 Millionen € liegen. Bei der Rendite vor Steuern wird ein Wert von 5 bis 8% erwartet.

Im zweiten Quartal soll ein Sparprogramm auf den Weg gebracht werden – danach sollen die Investitionen gestreckt und die Kosten überprüft werden. Das Ziel ist, die Rendite zu verbessern.

Das mittelfristige Ziel bis 2025 wird aufrecht erhalten, demnach soll bis dahin der Konzernumsatz auf 400 Millionen € steigen und die EBT-Marge bei 12% liegen.

Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

Entscheidend für den weiteren Kursverlauf sind die Zukunftserwartungen, und hier sind die Aussagen des Konzerns sehr vorsichtig. Ob der erhoffte Umsatzanstieg im zweiten Halbjahr kommt, ist ungewiss. Beim Ertrag wird mit einer deutlichen Verschlechterung gerechnet.

Dies sind keine guten Voraussetzungen für weitere Kursanstiege. Der starke Kursrückgang ist jedoch übertrieben, die schlechte Entwicklung hatte sich in den vorangegangenen Quartalsmitteilungen angedeutet und wurde auch so kommuniziert. Der heutige Anstieg kann der Beginn einer technischen Erholung sein.

Fazit: Keine großen Erwartungen

Meiner Meinung nach ist vorläufig mit keiner positiven Kursentwicklung zu rechnen. Der jüngste Kurssturz dürfte zwar teilweise aufgeholt werden, darüber hinaus sind die Chancen auf einen Kursanstieg auf das Niveau vom Januar mit rund 37 € sehr gering.

Ein Kursanstieg auf 30 € wäre schon ein Erfolg. In den jüngsten Analysen von Warburg und Berenberg haben diese ihre Einschätzungen deutlich gesenkt. Während Berenberg den fairen Kurs bei 31 € sieht, errechnet Warburg immer noch ein Potenzial bis 39 €.

Anleger sollten vorläufig auf ein Investment verzichten, die wirtschaftliche Entwicklung ist zu unsicher.

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