Biodel, Paion, Biofrontera, Epigenomics: Das müssen Sie wissen!

Marc Rendenbach
08.05.16 um 14:02

Während zahlreiche Anleger und Medien zuletzt für Aktien wie Paion (WKN: A0B65S) und Epigenomics (WKN: A11QW5) kräftig die Werbetrommel rührten, haben wir völlig zu Recht zur Vorsicht geraten. Unseren Lesern blieb bei Paion ein Kursverlust von rund 20% erspart, bei Epigenomics zwischenzeitlich gar von 25%. Wer gleichzeitig unserem Rebound-Tipp OncoGenex gefolgt war, hat alles richtig gemacht und hier nach Erstvorstellung bis zu 100% Gewinn mitgenommen. Interessantes Momentum erfährt derzeit auch Biofrontera (WKN: 604611), wo am 10. Mai die US-Zulassung für ein Medikament erwartet wird. Der Fall Epigenomics zeigt aber, dass dies nicht zwangsläufig weiter steigende Notierungen bedeutet. Die nächste vorprogrammierte Biotech-Rakete bleibt somit ganz klar Biodel (WKN: A1JZU5).

In den nächsten Tagen wird Biodel über das abgelaufene zweite Geschäftsquartal berichten. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in diesem Zusammenhang schon Neuigkeiten bezüglich der Zukunft des Diabetes-Spezialisten vermeldet werden können. Die Aktie ist für uns eine todsichere Kursrakete, wie wir sie bis dato noch nicht gesehen haben. Es ist unschwer zu erkennen, dass der Kurs grundsätzlich weiter nach oben drängt, offensichtlich aber noch gezielt gedeckelt wird. Insbesondere technisch orientierte Trader sollen anscheinend abgeschreckt und unsichere Kleinanleger rausgekickt werden.

Biodel - weltweit einmaliges Chance-Risiko-Verhältnis!

Nach fälligen Abfindungszahlungen für ehemalige Mitarbeiter erwarten wir, dass Biodel per Ende März einen verbliebenen Barmittelbestand in Höhe von circa 34 Millionen USD berichten kann. Wie die folgende Grafik zeigt, würde allein damit der derzeitige Börsenwert zu rund 140% gedeckt. Der operative Cashburn des schuldenfreien Unternehmens wurde mittlerweile auf nur noch gut 1 Million USD pro Quartal gesenkt. Somit bliebe der innere Wert Biodels auch nach 2 Jahren der Nichttätigkeit noch immer höher als der aktuelle Börsenwert. Die Frage ist also wohl kaum ob, sondern nur wann die Aktie explodieren wird. Wir sagen: in Kürze!

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Merger nur ein Gerücht? Von wegen!

Seit Ende letzten Jahres ist bekannt, dass Biodel strategische Optionen prüft, um den Aktionärswert zu maximieren. Druck bekam man vermutlich auch von Seiten jener Investoren, die noch letzten Jahr über 30 Millionen USD zum Preis von 0,92 USD je Aktie in das Unternehmen steckten. Die Möglichkeit eines Mergers wurde von Seiten des Managements schon im Dezember kommuniziert. Auch bestehendes Interesse externer Firmen an den Assets Biodels und dessen Börsennotiz wurde hierbei angesprochen. Mittlerweile haben sich die Anzeichen auf einen Merger weiter verdichtet. So wurde im April ein 8-K-Filing veröffentlicht, das dem Management eine hohe Bonuszahlung im Falle eines Zusammenschlusses mit einem externen Unternehmen sichert. Zudem halten Biodels Verantwortliche - im Übrigen hoch angesehene Persönlichkeiten aus der Branche - eine Menge Aktienoptionen und haben damit enormes Interesse an einem möglichst hohen Kurs. Dieser könnte insbesondere bei einer weiteren Verwendung der über viele Jahre entwickelten, patentierten Technologien in ungeahnte Höhe steigen.

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Nachbar Boehringer Ingelheim fokussiert sich auf Diabetes

Fakt ist: Biodels ehemaliges Hauptquartier steht mittlerweile wieder zur Vermietung, Einrichtung und Labor-Equipment wurden Ende März versteigert. Das alles spricht biod_mapebenfalls dafür, dass Mergerverhandlungen mehr als nur fortgeschritten sind und man schon genau weiß, wo die verbliebenen Mitarbeiter in Zukunft ihrem Job nachgehen. Interessant: Biodels Sitz in der Saw Mill Road ist nur einen Katzensprung von Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc. entfernt, der US-Tochter des deutschen Pharmariesens. Boehringer Ingelheim erfährt derzeit rasantes Wachstum im etliche Milliarden schweren und extrem zukunftsträchtigen Diabetes-Markt und kündigte unlängst die weitere Expansion dieser Sparte an. Biodel hat überlegende Insulin-Rezepturen in der Pipeline, die besonders schnell wirken und in bisherigen Studien bereits sehr vielversprechende Resultate lieferten. Dass Biodels Technologie wertlos ist, scheint also ausgeschlossen. Doch selbst dann wäre Biodel als Börsenmantel bekanntlich zum gegenwärtigen Kurs ein Schnäppchen.

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Kurse von 3-5 USD über Nacht?

Nasdaq-Firmen, die ihr operatives Geschäft aufgeben und sich selbst nur noch als Börsenmantel vermarkten, gibt es immer wieder. Kommt es dann zu einem Merger, kennt der Aktienkurs für gewöhnlich zunächst kein Halten mehr. Etliche private Unternehmen suchen nach einer schnellen und kostengünstigen Möglichkeit eines Börsengangs. Gerade die Nasdaq gilt für Technologieunternehmen weltweit als das attraktivste Ziel. Biodel ist hier aufgrund seiner hohen Liquidität und den nicht vorhandenen langfristigen Verbindlichkeiten besonders interessant. Zudem könnten sich Konzerne wie Boehringer Ingelheim auf einen Schlag auch noch möglicherweise außerordentlich wertvolle Technologien und Patente sichern, die eine ideale Ergänzung zum eigenen Portfolio darstellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der US-Ableger des deutschen Pharmaschwergewichts über Biodel den Weg an die Börse geht, schätzen wir dementsprechend als nicht klein ein, zumal auch immer wieder ungewöhnlich große Kauforders aus heiterem Himmel an deutschen Börsenplätzen zu beobachten sind. Doch wer auch immer letztendlich für die Wiederbelebung Biodels sorgt: Der Aktienkurs dürfte sich bei einem Merger vervielfachen (siehe erste Grafik)!

Übrigens: Mit Eleven Biotherapeutics (WKN: A1XD53) prüft eine weitere Nasdaq-notierte Biotechfirma seit einigen Monaten strategische Optionen zur Maximierung des Aktionärswerts. Die Aktie konnte von ihrem Februar-Tief bei 0,25 USD zwischenzeitlich über 500% auf 1,55 USD zulegen, obwohl nicht mal eine Erfolgsmeldung die Runde machte. Der Hauptwirkstoffkandidat fiel im Januar durch eine entscheidende Phase-3-Studie. Viel mehr als 13 Millionen USD Cash per Ende März hat Eleven Biotherapeutics nicht mehr zu bieten - und dennoch schoss die Marktkapitalisierung zuletzt auf über 30 Millionen USD in die Höhe. Wenn also schon bei Eleven eine Verfünffachung des Aktienkurses in kürzester Zeit ohne fundamentale News erfolgte, wie heftig wird dann wohl erst der Knall bei Biodel ausfallen, wenn hinsichtlich eines Mergers in Kürze auch noch Nägel mit Köpfen gemacht und die Technologien weitergeführt werden? Kurse zwischen 3 und 5 Dollar sollten dann keine Utopie mehr sein. Für uns heißt die Devise also sammeln so viel es geht und geduldig zurücklehnen!

Interessenkonflikt
Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des hier besprochenen Unternehmens Biodel und hat – wie andere Aktionäre auch – eventuell die Absicht, diese – auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Für diesen Beitrag redaktionell verantwortlich ist der Autor als freiberuflicher Journalist. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss und weitere Hinweise gemäß §34b Abs. 1 WpHG in Verbindung mit FinAnV (Deutschland) unter: sharedeals.de/haftungsausschluss.

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