Senvion: Hier wird vielleicht bald wieder richtig gezockt
Senvion meldet sich mit einem "neuen" Großauftrag zu Wort: 15 Anlagen hat Senvion (WKN: A2AFKW) für das Offshore-Projekt Trianel Windpark Borkum II bereits geliefert, mit dem neuen Vertrag sollen die verbleibenden 17 der insgesamt 32 Anlagen ausgeliefert werden. Bis Herbst 2019 soll der Auftrag abgeschlossen sein. "Gemeinsam mit Senvion haben wir eine tragfähige Lösung gefunden, die die Produktion und pünktliche Lieferung der weiteren Anlagen sicherstellt. Auf dieser Grundlage können wir die Bauphase des Offshore-Windparks fortsetzen und im Juni mit der Installationskampagne starten", so Klaus Horstick, Geschäftsführer von Trianel Windpark.
Wie es mit Senvion selbst weitergeht, steht noch in den Sternen. Letzte Woche - wir berichteten - hatte das Manager Magazin ein brisantes Update zur Situation des Unternehmens veröffentlicht. Stichtag für Senvion ist der 1. Juli, dann geht es planmäßig in die Insolvenz für den Hamburger Windmaschinenbauer. Bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens von Senvion am 1. Juli solle ein Käufer feststehen, heißt es von Seiten des Manager Magazins. Als Hauptinteressenten gelten der japanische Elektronikriese Toshiba und der spanische Energiekonzern Siemens Gamesa. Klar ist: Zentraler Akteur bei Senvion ist Großaktionär Centerbridge/Rapid Partners mit 71,3% der Stimmrechte und die dürften ein großes Interesse an einem für Aktionäre einigermaßen lukrativen Verkauf haben, jedoch schon im aktuell laufenden, vorläufigen Insolvenzverfahren nicht mehr die entscheidende Rolle spielen.
Die Rechnung sollte im Insolvenzfall keinesfalls ohne die Gläubiger gemacht werden. Diese ließen - wie das Manager Magazin berichtet - Anfang April einen Deal zwischen Blackstone und Senvions Großaktionär platzen. Bei der Senvion-Aktie sind bis zum 1. Juli kurze Spekulationsbewegungen nicht ausgeschlossen.