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NanoRepro-Aktie: Schlimmer geht's nimmer!

Frank Giarra / 27.09.22 / 16:12

Hoch gelobt, tief gefallen: Die Aktie von NanoRepro-Aktie (WKN: 657710) stürzt um -11% auf ein neues Allzeittief ab und notiert nur noch bei 2,60 €. Auslöser ist der heute vorgelegte, desaströse Halbjahresbericht des Unternehmens. Gibt es noch irgendein Zeichen der Hoffnung für Anleger?

Die NanoRepro AG mit Sitz in Marburg hat über 25 verschiedene Schnelltests im Portfolio, darunter HIV-, Darmkrebsvorsorge-, Schwangerschafts-, Fruchtbarkeitsbestimmungs- sowie unterschiedliche Allergie-Tests. In erster Linie ist das Unternehmen jedoch bekannt für die Herstellung von Corona-Antigen-Schelltests.

Im Hype kostete eine Aktie 17 €

Es ist gerade einmal eineinhalb Jahre her, da erfuhr die NanoRepro-Aktie einen regelrechten Hype. Das Unternehmen profitierte zur Hochzeit der Corona-Pandemie von seinen entsprechenden Schnelltests, das Papier schoss Anfang März 2021 bis auf 17 € hoch. Inzwischen redet kaum noch jemand über Corona, die Gesellschaft und mit ihr die Anteilseigner sind auf dem harten Boden der Realität gelandet.

Umsatz und Gewinn brechen ein

Und diese Realität zeigt sich heute in den Geschäftsergebnissen des ersten sechs Monate, die man eigentlich nur mit einem Wort beschreiben kann: erbärmlich. Gerade einmal 25,9 Millionen € Umsatz konnten erzielt werden.

Das Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) beläuft sich auf knapp 0,3 Millionen €. Es ist außerordentlich belastet durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen über 5 Millionen €.

Massiver Preis- und Nachfrageverfall

Warum sind der Umsatz und der Gewinn so drastisch eingebrochen? Das Unternehmen nennt als Gründe zyklische Entwicklungen sowie einen „massiven Preis- und Nachfrageverfall im Covid-19-Geschäft“.

Zu allem Überdruss kassieren die Marburger ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr ein. Erwartet wurden zuvor ein Umsatz zwischen 100 und 150 Millionen € sowie ein EBITDA zwischen 25 und 37 Millionen €.

Die Begründung lautet:

Angesichts der anhaltend unklaren Covid-19-Infektionslage, einer weiterhin höchst volatilen Nachfrage- und Preisentwicklung im Markt der SARS-CoV-2 Antigen-Schnelltests und kurzfristig möglicher Anpassungen von Testvorgaben in den unterschiedlichen europäischen Ländern lässt sich das Geschäftsvolumen mit Covid-19-Antigen-Schnelltests nicht hinreichend abschätzen.

Schnelltests waren der Hauptumsatztreiber

Diese Schnelltests waren bislang der Hauptumsatztreiber des Unternehmens. Mit anderen Worten: Es bleibt so gut wie nichts mehr übrig.

Entsprechend lässt das Unternehmen verlauten, man wolle die sich bietenden Corona-Chancen bestmöglich nutzen, arbeite jedoch „parallel an der strategischen Ausrichtung in den Segmenten Zuhause-Test, Nahrungsergänzungsmittel und CGM, um sich nachhaltig erfolgreich für die Zeit nach der Covid-19-Pandemie aufzustellen“.

Aktie unbedingt meiden

Aus meiner Sicht ist selbst bei einer aktuellen Börsenbewertung des Unternehmens von nur noch 33,5 Millionen € die Sache eigentlich klar: Anleger sollten diese Aktie unbedingt meiden, und wer noch nicht ausgestiegen ist, der sollte dies schnellstmöglich in Erwägung ziehen.

Warum? Weil es zur Zeit kein funktionierendes Geschäftsmodell gibt, aufgrund dessen sich ein Kauf der Aktie rechtfertigen ließe!

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Zugehörige Kategorien: Biotech-AktienSmall Caps
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Kommentare

Icke
Also nichts für ungut, aber Sie erwähnen ja mit keinem Wort, dass sich das Unternehmen nahezu auf Cashniveau bewegt und weit unter Buchwert. Man hat keinerlei Verbindlichkeiten, und man ist profitabel und wird das auch 2023 selbst bei deutlich geringeren Umsätze bleiben. Wieso sollte man so eine Aktie meiden, die offensichtlich deutlich unter ihrem Inneren Wert notiert? Ganz davon abgesehen kann ja der Vorstand nichts dafür, dass der Aktienkurs vor 1-2 Jahren so einen Hype erlebte und das Corona glücklicherweise für uns Alle langsam kein Thema mehr ist. Dennoch ist mehr als genug Substanz und Profit vorhanden, ohne Verbindlichkeiten. Macht man die Vorräte noch zu Geld, notiert man sogar deutlich unter Nettocash.
Frank Giarra
Hallo Icke, vielen Dank für Deinen Kommentar. Mit dem Cash-Niveau hast Du natürlich recht, meiner Meinung nach nutzt das nur nichts, wenn man kein funktionierendes Geschäftsmodell hat. Insofern wüsste ich nicht, welchen Investmentcase ich hier spielen sollte, eine mögliche Liquidierung? Viele Grüße, Frank