Epigenomics: Steht der Durchbruch endlich bevor?
Exakt +99% waren im November für flinke Anleger in Epigenomics-Aktien (WKN: A11QW5) von 0,83 auf 1,65 Euro am Freitag drin. Wie es weitergeht, erfährst du nur einen Klick entfernt.
Das Prime-Standard-Unternehmen hatte zuletzt 10,8 Millionen neue Aktien an seine Aktionäre emittiert. Diese mussten zuvor allerdings einen heftigen Kurssturz hinnehmen. Erdrutschartig ging es abwärts bis auf maximal 0,83 Euro am 4. November, bevor die große Erholung einsetzte.
Dank Kapitalerhöhung zunächst finanziert
Epigenomics wollte mit der Kapitalerhöhung eigentlich mehr als zwanzig Millionen Euro erlösen und diese bei 2 Euro pro Aktie platzieren. Klappte nicht, der Kurs rauschte abwärts und stoppte erst weit unter 1 Euro. Zwischenzeitlich gab das Management sogar in einer Extra-Mitteilung Entwarnung, dass es „keine operativen Gründe“ für den Kursrückgang gegeben habe.
Das Management zeichnete die Kapitalerhöhung fleißig mit. Die Teilnahme daran wurde außerdem ausgewählten internationalen institutionellen Investoren angeboten. Ein bestehender Aktionär Epigenomics, der keines seiner Bezugsrechte ausübte, muss nach der Kapitalmaßnahme eine Verwässerung seines Aktienpakets um 23% in Kauf nehmen.
Kommerzialisierung von Epi ProColon im Mittelpunkt
Das Hauptprodukt Epigenomics ist Epi ProColon, mit dem das deutsch-amerikanische Specialty-Pharma-Unternehmen endlich am Markt durchstarten möchte. Nach Informationen von Epigenomics handelt es sich bei Epi proColon um das erste „und derzeit einzige von der FDA zugelassene blutbasierte Screening-Produkt zur Früherkennung von Darmkrebs“.
Mit den Erlösen aus der Kapitalerhöhung plant Epigenomics die Fortsetzung seiner Kommerzialisierungsaktivitäten in den USA. Das Unternehmen erwartet dafür steigende Ausgaben. Auch in die Erforschung von Biomarkern soll ein Teil der Erlöse fließen.
9-Monatszahlen zeigen die Baustellen auf
Im Rahmen der 9-Monatszahlen berichtete Epigenomics ebenso über Fortschritte bei den operationellen Aktivitäten. Der Gesamtumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr auf 0,85 Millionen Euro nach 1,3 Millionen Euro im Vorjahr. Wegen exorbitant gestiegener Forschungs- und Entwicklungskosten im Zusammenhang mit der Post-Approval Studie für Epi proColon und der HCC-Studie in den USA erhöhte sich der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf -9,7 Millionen Euro. In den ersten sechs Monaten von 2019 setzte Epigenomics 0,7 Millionen Euro um – das Gros in den USA. Im Vorjahreszeitraum war es ähnlich viel gewesen.
Epigenomics bleibt spekulatives Investment
Die aufgenommene Kapital dürfte keine 12 Monate reichen, danach muss sich Epigenomics weiter über Wasser halten. Das Wasser könnte dem Unternehmen in naher Zukunft wieder bis zum Hals stehen.
Der Newsflow wurde zuletzt intensiver, die Produkt- und Diagnosequalität von Epi proColon genügt den hohen US-Zulassungsstandards. Aktuell arbeite Epigenomics nach eigenen Angaben daran, eine Erstattung der Kosten für den Epi proColon-Test im Anwendungsfall zu erreichen, insbesondere im Rahmen von Medicare, einem bekannten Krankenversicherungsprogramm in den USA. Sollten sich die Krankenkassen in den USA nicht bewegen, scheint das größte Upside-Potential in Epigenomics-Aktien nicht realisierbar. Der Wert bleibt ein spekulatives und kein solides Investment.