Coca-Cola (WKN: 850663) meldete am Dienstag Quartalszahlen, dazu ergab sich während des Analysten-Calls ein interessanter Blick auf die mögliche Zukunft des Unternehmens. Kann die Kombination beider Meldungen der Aktie Flügel verleihen?
Die Coca-Cola Company ist einer der weltweit größten Softdrink-Produzenten. Weltweit besitzt das Unternehmen rund 5.000 Rechte an Marken. Alle Getränke sind alkoholfrei. Neben dem Hauptgetränk Cola gehören Erfrischungsgetränke mit und ohne Zucker, Schorlen, Eistees, Sportgetränke, Säfte, verschiedene Mineral-, Heil- und Tafelwasser sowie gekühlte, trinkfertige Kaffeespezialitäten zum Portfolio. Das Unternehmen hat weltweit viele Niederlassungen, der Hauptsitz ist in Atlanta im US-Staat Georgia. An der Börse ist das Unternehmen 257,7 Milliarden US$ wert.
Mehr Umsatz als erwartet
Am Dienstag meldete Coca-Cola als einer der wichtigsten Getränkehersteller der Welt Quartalszahlen. Diese blieben beim Gewinn mit 0,45 Cent je Aktie im Rahmen der Erwartungen und konnten beim Umsatz, der bei 10,1 Milliarden US$ lag, sogar die Schätzungen um 180 Millionen US$ übertreffen.
Aarin Chiekrie, Analyst bei Hargreaves Lansdown, sagte nach den Zahlen über Coca-Cola:
Trotz einer zu bewältigenden Lebenshaltungskostenkrise hat die Gruppe ihre eigene Prognose übertroffen, indem sie die organischen Einnahmen für das Gesamtjahr um 16% gesteigert hat. Dies war der ikonischen Markenstärke zu verdanken, da treue Kunden immer wieder zurückkommen, um mehr von der Gruppe zu kaufen. Dies bedeutete, dass auch wegen höherer durchschnittlicher Verkaufspreise das Gesamtvolumen in diesem Jahr sogar um 5% gestiegen ist.
Verhaltener Ausblick
Trotzdem blieb der Ausblick von Coca-Cola angesichts des sehr schwierigen makroökonomischen Umfeldes verhalten. So nahm das Management für 2023 aufgrund von Inflation und eventuellem Konsumverzicht etwas weniger Wachstum an, was letztlich auch dazu führte, dass die Aktie nachbörslich bei 59,59 US$, etwa -1% tiefer vom Schlusskurs, notierte.
Der nächste große Wachstumsmarkt?
Alles in allem waren die Zahlen also positiv, nur das Makro-Umfeld macht dem Unternehmen etwas Sorgen. Allerdings kam während des Analystencalls ein weiteres Thema auf, welches langfristig sehr wichtig für Coca-Cola Aktionäre sein könnte. Es ging nämlich um den nächsten großen Wachstumsmarkt des Unternehmens.
Laut CEO James Quincey will das Unternehmen deutlich mehr in den Markt des Kaffees und der Spirituosen einsteigen. Beide Märkte testet man schon seit längerer Zeit. In den USA wird bereits Coca-Cola Kaffee als Fertigprodukt und in einigen ausgewählten Läden verkauft.
Beim Alkohol setzt man primär im Bereich der Mixgetränke auf eine Partnerschaft mit Jack Daniels, deren Produkte es auch in deutschen Kühlregalen gibt. Auf eine Frage, wie man hier weiter vorgehen wird, sagte Quincey:
Da steckt viel Geld drin. Wenn wir einen Weg finden, gibt es dort eine enorme Wachstumschance für das Coke-System.
Qualität hat ihren Preis
Es scheint also so, als hätte Coca-Cola den nächsten großen Wachstumsmarkt für sich entdeckt und könnte bald in Konkurrenz mit einer Starbucks oder einer Diageo treten. Wer allerdings davon profitieren will, der muss es teuer bezahlen, denn Qualität hat in diesem Fall einen sehr hohen Preis.
Aktuell wird das Unternehmen mit dem 23-fachen des erwarteten Gewinns gehandelt, hat aber trotzdem eine Dividendenrendite von 2,97%. Auch Wettbewerber wie PepsiCo sind hier ähnlich gepreist. Wirklich günstigere Alternativen gibt es daher nicht.
Wer also am neuen Wachstumstrend des Unternehmens partizipieren will, sollte sich vor allem des Risikos einer Bewertungsanpassung bewusst sein. Ansonst gibt es hier aber ein beinahe einzigartiges und mehr als solides Geschäftsmodell mit Wachstumsaussichten und einer attraktiven Dividende.
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