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China Evergrande: Alle Augen schauen auf Peking!

Sascha / 20.09.21 / 15:30

Die massiven Probleme des chinesischen Immobiliengiganten China Evergrande (WKN: A2APDK) halten die Börsen in Atem. Nach ersten Rettungspaketen durch die chinesische Notenbank PBoC gab es einen kurzfristigen Kurssprung der Aktie, der inzwischen jedoch schon wieder Geschichte ist. Denn dieses erste Rettungspaket war viel zu klein.

Bei China Evergrande, vormals Hengda Group, handelt es sich um den – gemessen am Umsatz – zweitgrößten chinesischen Immobilienkonzern. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt in Shenzhen in der Provinz Guangdong. Die Gesellschaft entwickelt und verkauft in erster Linie Wohnungen an Menschen mit einem mittleren oder höheren Einkommen.

Möchten die Kommunisten hier ein Exempel statuieren?

China Evergrande leidet derzeit unter einem Schuldenberg in Höhe von rund 300 Milliarden US$. Erste Kredite hätten dabei heute zurückgezahlt werden müssen. Doch anscheinend war bereits das zu viel für den angeschlagenen Immobiliengiganten, denn der Konzern blieb diese Rückzahlung seinen Gläubigern schuldig.

Bereits in den kommenden Tagen werden weitere Kredite in Milliardenhöhe fällig. Da der Konzern derzeit das Geld zur Begleichung von Zins und Tilgung nicht hat, werden auch hier die Gläubiger wohl enttäuscht werden. Denn zwar glaubten bis vor kurzem noch fast alle Anleger an eine Rettungsaktion des Staates. Diese scheint inzwischen jedoch in weite Ferne gerückt zu sein.

So schrieb Hu Xijin, der Chefredakteur der zum Imperium der Kommunistischen Partei Chinas gehörenden „Global Times“, dass eine Pleite von Evergrande das Finanzsystem nicht so aus den Angeln heben werde wie seinerzeit die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers. Somit sei Evergrande keineswegs so bedeutend, wie gerne dargestellt, so dass die Regierung den Konzern nicht auffangen müsse.

China Notenbank PBoC ist bereits eingesprungen, aber...

Bei der chinesischen Notenbank, der People’s Bank of China (PBoC), sieht man die Sache dagegen wohl nicht ganz so locker. So hat die PBoC bereits einige Milliarden an frischer Liquidität in die Märkte gepumpt und zugleich ein erstes Rettungspaket für Evergrande aufgelegt. Die Frage wird nun aber sein, ob die chinesischen Notenbanker weiter ihren Weg gehen dürfen oder ob sich die Regierung dort einmischen wird.

Sollten die Kommunisten tatsächlich ein Exempel statuieren wollen, werden sie die Notenbank wohl zurückpfeifen. Diese wird dann zwar sicherlich ihre Meinung haben und auch kundtun, sich am Ende aber fügen. Das könnte dann tatsächlich sehr kritisch werden. Denn leider haben viele neue chinesische Mittelständler eine Immobilie bei Evergrande bestellt und bezahlt, ohne diese jedoch erhalten zu haben – und die Aussichten, diese noch zu erhalten, sind aktuell äußerst mau.

Sieht sich Chinas Staatspräsident Xi Jinping weiterhin eher in der Tradition Mao Zedongs anstatt in der Tradition von Deng Xiaoping, wird man Evergrande sang- und klanglos untergehen lassen. Dies dürfte gravierende negative Folgen für die chinesische Wirtschaft wie auch für die Weltwirtschaft mit sich bringen. Hoffen wir daher, dass er bald zur Vernunft kommt. Dabei muss man die marode Evergrande gar nicht retten, man muss nur den zusammenbrechenden maroden Konzern von der übrigen Wirtschaft abschotten. Das kostet zwar Milliarden, wäre die Sache aber wohl wert.

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