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China Evergrande-Aktie: Aus und vorbei

Peter Wolf-Karnitschnig / 29.01.24 / 9:45

Nachdem die China Evergrande-Aktie (WKN: A2APDK) zum Wochenauftakt in den Keller gefallen ist, ist sie vom Handel ausgesetzt worden. Wurde das endgültige Ende des chinesischen Immobilienkonzerns besiegelt?

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ℹ️ China Evergrande vorgestellt

  • Die China Evergrande Group ist gemessen am Umsatz der zweitgrößte Immobilienkonzern in China.
  • Er entwickelt und verkauft hauptsächlich Wohnungen an Personen mit mittlerem und höherem Einkommen.
  • Nachdem die Gruppe 2021 aufgrund ihrer hohen Verschuldung in eine finanzielle Schieflage geraten war, beantragte sie Mitte 2023 in den USA Gläubigerschutz nach Artikel 15 des US-Insolvenzrechts.
  • Der Immobilienkonzern mit Sitz in Shenzhen ist an der Börse mit ca. 250 Millionen € bewertet.

Der Hammer ist gefallen

Es sieht ganz danach aus, als hätte der hochverschuldete chinesische Immobilienentwickler keine Zukunft mehr. Am Montag fällte ein Gericht in Hongkong das Urteil, China Evergrande abzuwickeln.

Laut Aussage des Gerichts habe der Konzern bis heute keinen tragfähigen Vorschlag für eine Restrukturierung unterbreitet. Die Idee, die Milliardenschulden von China Evergrande umzustrukturieren, lehnten die ausländischen Gläubiger von China Evergrande bislang ab.

Die Hongkonger Richterin fand deutliche Worte für das Urteil. Gegenüber der South China Morning Post sagte sie:

Ich denke, es ist Zeit für das Gericht zu sagen, genug ist genug.

Das Gericht gab dem mit rund 330 Milliarden US$ verschuldeten Konzern mehrmals Aufschub, um eine für alle Parteien akzeptable Lösung zu präsentieren. Evergrande kann gegen das Urteil noch in Berufung gehen.

Und nun?

Im nächsten Schritt wird nun eine Insolvenzverwaltung mit der Abwicklung des Immobilienkonzerns betraut. Wie genau diese jedoch ablaufen soll, ist nicht klar. Das grundsätzliche Problem ist, dass sich ein Großteil der Vermögenswerte von China Evergrande in Festlandchina befindet.

Dort herrscht jedoch ein anderes Rechtssystem. Für den Insolvenzverwalter könnte es deshalb schwierig werden, Vermögen in China zu veräußern und Personal am Firmensitz in der südchinesischen Metropole Guangzhou abzubauen.

Es sieht ganz danach aus, als hätte der hochverschuldete chinesische Immobilienentwickler keine Zukunft mehr. Am Montag fällte ein Gericht in Hongkong das Urteil, China Evergrande abzuwickeln.

Schon lange wertlos

Das Chartbild der China Evergrande-Aktie muss nicht mehr beurteilt werden. Der Immobilientitel war bereits seit zwei Jahren nichts mehr wert.

Wer sieht noch Geld?

Die China Evergrande-Aktie ist mit dem Gerichtsurteil völlig wertlos geworden. Spekulanten, die auf eine Rettung des Konzerns in letzter Minute setzten, haben sich getäuscht.

Völlig unklar ist, ob Anleihegläubiger noch einen Teil ihrer 17 Milliarden US$ wiedersehen werden. Die meisten Evergrande-Anleihen werden nur noch mit ca. 1,5 Cent gehandelt – ein klarer Hinweis darauf, dass auch hier mit keiner Rückzahlung gerechnet wird.

Wie stark sich die chinesische Zentralregierung noch in die Abwicklung von China Evergrande einmischt, lässt sich derzeit kaum einschätzen. Das Interesse Pekings am Immobilienkonzern dürfte gering sein. Die Parteiführung ist aber daran interessiert, dass es keine Spill-over Effekte auf andere Bereiche der chinesischen Wirtschaft gibt. Wie geordnet die Abwicklung von China Evergrande abläuft, werden die kommenden Monate zeigen.

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