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China Evergrande-Aktie: Schon wieder ein Einbruch

Peter Wolf-Karnitschnig / 19.09.23 / 10:40

Die China Evergrande-Aktie (WKN: A2APDK) kommt nicht zur Ruhe. In den letzten fünf Handelstagen hat das Papier des hochverschuldeten chinesischen Immobilienkonzerns rund -30% an Wert eingebüßt. Gibt es weitere schlechte Nachrichten aus China?

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ℹ️ China Evergrande vorgestellt

Die China Evergrande Group ist gemessen am Umsatz der zweitgrößte Immobilienkonzern in China. Er entwickelt und verkauft hauptsächlich Wohnungen an Personen mit mittlerem und höherem Einkommen. Nachdem die Gruppe 2021 aufgrund ihrer hohen Verschuldung in eine finanzielle Schieflage geraten war, beantragte sie Mitte 2023 in den USA Gläubigerschutz nach Artikel 15 des US-Insolvenzrechts. Der Immobilienkonzern mit Sitz in Shenzhen ist an der Börse mit ca. 870 Millionen € bewertet.

Jetzt auch noch Festnahmen

Der negative Newsflow zu China Evergrande will einfach nicht abreißen. Zum Wochenbeginn wurde bekannt, dass die Polizei am Wochenende in der südchinesischen Millionenmetropole Shenzhen einige Manager der Vermögensverwaltungssparte des Konzerns festgenommen hat.

Auf ihrem offiziellen WeChat-Kanal teile die Polizeibehörde in einem Post mit:

Organe der öffentlichen Sicherheit haben kürzlich strafrechtliche Zwangsmaßnahmen gegen Du und andere mutmaßliche Kriminelle bei Evergrande Financial Wealth Management Co. ergriffen.

Mit Du ist der Generaldirektor der Evergrande-Vermögensverwaltung, Du Liang, gemeint. Ob er tatsächlich zu den verhafteten Personen gehört, ist bislang nicht bestätigt. Die Polizei machte keine Angaben über die Zahl der Inhaftierten und die Anklagepunkte. Investoren wurden allerdings dazu aufgerufen, vermutete Finanzdelikte bei der Polizei anzuzeigen.

Spielball von Spekulanten

Aufgrund ihrer massiven Kursschwankungen lässt sich die China Evergrande-Aktie derzeit charttechnisch nicht vernünftig beurteilen. Die Aktie ist inzwischen zum Spielball vom Spekulanten geworden, die sich vom Auf und Ab des Kurses hohe Gewinne versprechen.

Diese Giftmischung bleibt vorerst

In den letzten Tagen versuchte die chinesische Zentralregierung, durch gezielte Maßnahmen den heimischen Immobilienmarkt etwas zu beruhigen. Der Erfolg dieser Maßnahmen wird sich aber erst mittelfristig zeigen.

Bis dahin rate ich Anlegern, die Finger von chinesischen Immobilienaktien zu lassen. Das viel zu hohe Bauvolumen der letzten Jahre und die inzwischen rückläufige Bevölkerung Chinas hat zu einem massiven Überangebot an Immobilien geführt. Geisterstädte prägen vielerorts das Landschaftsbild.

Hinzu kommen hohe Zinsen, die zu einer existenzbedrohenden finanziellen Belastung der Immobilienkonzerne geführt haben. Es wird Zeit brauchen, bis sich diese Giftmischung wieder auflöst.

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