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Vinfast-Aktie -45%: Was für ein böses Erwachen!

Peter Wolf-Karnitschnig / 30.08.23 / 15:20

Gestern gab es ein ziemlich böses Erwachen für Anteilseigner der Vinfast-Aktie (WKN: A3ESV6). Nachdem das vietnamesische E-Auto-Startup seinen Kurs in den ersten zwei Wochen nach dem Börsengang mehr als verdreifachen konnte, sackte die Vinfast-Aktie gestern im US-Handel um fast -45% in den Keller. Was war geschehen?

stock.adobe.com/VanderWolf Images

ℹ️ Vinfast vorgestellt

Vinfast ist ein 2017 gegründeter Elektroauto- und -motorradhersteller aus Vietnam. Das Unternehmen gehört mehrheitlich zum Mischkonzern Vingroup des vietnamesischen Milliardärs Pham Nhat Vuong. Seit 2019 verkauft Vinfast ein Sport Utility Vehicle und eine Limousine, die in einer Produktionsstätte in Vietnam gefertigt werden. Der Börsenwert von Vinfast beträgt aktuell rund 107 Milliarden US$.

Eine Meme-Aktie mit winzigem Freefloat

Eine Unternehmensnachricht seitens Vinfast gab es nicht, sodass sich der massive Kurssturz nur durch Gewinnmitnahmen von Aktionären der ersten Tage erklären lässt. Wichtig zu wissen ist im Zusammenhang mit der Vinfast-Aktie, dass rund 99,7% der Anteile weiterhin in der Hand des Unternehmensgründers Pham Nhat Vuong liegen.

Das bedeutet, dass nur 0,3% der Anteilsscheine frei handelbar sind. Dieser sehr geringe Freefloat führt dazu, dass selbst geringe Angebots- und Nachfrageänderungen größere Kursbewegungen auslösen.

Hinzu kommt, dass die Vinfast-Aktie zweifellos ein beliebtes Papier bei Spekulanten ist, die auf kurzfristige Kursänderungen wetten. Der Auto-Newcomer ist medial sehr präsent und hat beste Voraussetzungen, zur Meme-Aktie zu werden.

Charttechnisch noch nicht zu beurteilen

In charttechnischer Hinsicht ist eine Einschätzung der Vinfast-Aktie derzeit unmöglich. Erst in einigen Wochen werden erste Rückschlüsse aus der technischen Analyse möglich sein.

Der Absturz ist vorprogrammiert

Dass Vinfast nach zwei Wochen an der Börse mehr wert war als die Auto-Dickschiffe Ford, General Motors und Volkswagen in Summe, erschien völlig absurd. Auch nach der heftigen Kurskorrektur am Dienstag ist die Bewertung des Auto-Start-ups immer noch fernab der Realität.

Für mich ist es sonnenklar, dass ein Autobauer, der im aktuellen Jahr gerade einmal knapp über 10.000 Fahrzeuge verkauft hat, keine Bewertung von über 100 Milliarden US$ verdient. Ich gehe deshalb fest davon aus, dass die Implosion der Vinfast-Aktie weitergehen wird.

Aufgrund des hochspekulativen Charakters der Aktie und des extrem geringen Freefloats dürften die Kurssprünge in den kommenden Tagen und Wochen sehr groß bleiben. Auf Mehrmonatssicht wird die Vinfast-Aktie jedoch den gleichen Weg wie fast alle Auto-Startups gehen: nach unten.

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