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Standard Lithium: Das kann böse enden

Simon Ruić / 12.05.22 / 10:54

Standard Lithium (WKN: A2DJQP) steigt mit 2,5 Millionen US$ bei Aqualung Carbon Capture ein, einem norwegischen CO2-Abscheidungs-Spezialisten, mit dem der Rohstoffproduzent im US-Bundesstaat Arkansas ein Pilotprojekt betreibt. Seine Lithiumcarbonat-Produktion will das Unternehmen nun hochfahren und im nächsten Jahr massiv skalieren. Klingt vielversprechend – stünde nur nicht seit Monaten ein kolossaler Elefant im Raum.

stock.adobe.com/Kseniya_Ragozina

Standard Lithium mit Sitz in Kanada ist spezialisiert auf die Gewinnung und Erzeugung von Lithiumcarbonat – ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Akkus, wie sie etwa in Smartphones und E-Autos stecken. Das Unternehmen ist in der Entwicklungsphase und plant, im laufenden Jahr erstmals nennenswerte Umsätze zu generieren. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt derzeit bei rund einer Milliarde US$.

Beteiligung bei norwegischem Partnerunternehmen

Am heutigen Donnerstag meldete Standard Lithium eine Beteiligung in Höhe von 2,5 Millionen US$ an Aqualung Carbon Capture AS, einem norwegischen Spezialisten für Kohlenstoff-Abscheidung. Die Investition ist Teil einer strategischen Kapitalrunde von Aqualung, bei der das Unternehmen 10 Millionen US$ eingenommen hat.

Standard Lithium erhielt im Austausch knapp 180.000 Stammaktien der Norweger. Gleichzeitig ist Andy Robinson, der Präsident und COO des Batterierohstoff-Produzenten, in den Verwaltungsrat der Norweger berufen worden.

Aqualung ist alleiniger Lizenzinhaber einer patentgeschützten CO2-Abscheidungstechnologie, die von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie entwickelt wurde und das Ergebnis von mehr als 20 Jahren Forschung auf dem Gebiet der Membranabscheidung von Gasen ist. Die Technologie wurde den Angaben nach erfolgreich dabei getestet, nachweislich wirksam CO2 aus Kohlenstoffgasströmen zu extrahieren.

Pilotprojekt zur CO2-Abscheidung

Im September 2021 hatte Standard Lithium bekanntgegeben, dass es zusammen mit Aqualung ein Pilotprojekt zur Erprobung der neuartigen Technologie durchführen wird. Die Tests werden demnach im Süden vom US-Bundesstaat Arkansas in einer Erdgasverarbeitungsanlage vollzogen, die dem Öl- und Gas-Konzern Mission Creek Resources gehört.

Standard-Lithium-Vorstand Robinson sagte zu der Beteiligung:

Diese strategische Investitionsrunde war eine ideale Gelegenheit für Standard Lithium, einen stärker integrierten Ansatz zu verfolgen, da unser Unternehmen eine Zukunft mit einer kohlenstoffarmen Lithiumchemieproduktion anstrebt.

2023 operative Gewinne geplant

Standard Lithium, das bislang noch keine nennenswerten Umsätze erwirtschaftet hat, plant 2023 seinen großen Durchbruch. Im Zentrum dieser Absichten steht das Paradeprojekt namens „El Dorado“ – ein 60.000 Hektar großes Solegebiet, das sich ebenfalls im Süden von Arkansas befindet. Dort haben die Kanadier eigenen Angaben nach vor einem halben Jahr erstmals Lithiumcarbonat in Batteriequalität hergestellt. Im nächsten Jahr sind nun Einnahmen von 80 Millionen CA$ geplant sowie ein stattlicher operativer Erstgewinn.

Shortseller-Vorwürfe immer noch nicht geklärt

Für Anleger, die mit der Lithium-Aktie nun spektakulären Gewinnen nachjagen wollen, ist jedoch Vorsicht geboten. Seit gut einem Vierteljahr steht bei Standard Lithium ein riesiger Elefant im Raum: die Shortseller-Attacke von Hindenburg Research. In ihrem Bericht über den Batterierohstoff-Produzenten erhebt die Investment-Gesellschaft schwerwiegende Vorwürfe und kommt zum Fazit, dass das Unternehmen nur „ein durch den Elektroautomobil-Trend angeheiztes Aktienförderungsprogramm“ sei.

Dass es Standard Lithium seit mehr als drei Monaten nicht einmal ansatzweise gelungen ist, die Anschuldigungen zu entkräften, spricht nicht gerade für das Unternehmen. Das beweist zwar noch nicht, dass die Behauptungen von Hindenburg zutreffen; Anleger müssen sich jedoch mit der Realität vertraut machen, dass Hype-Themen wie Lithium gerne von skrupellosen Geschäftemachern mit substanzlosen Anlagevehikeln bespielt werden. Wer also mit dem Papier zocken will, der sollte sich auch auf die Möglichkeit eines Totalverlusts vorbereiten.

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