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PSI-Aktie: Das macht den Nebenwert spannend

Alexander Hirschler / 07.11.23 / 8:26

Nach einer guten Entwicklung in der ersten Jahreshälfte hat die PSI-Aktie in den vergangenen Monaten wieder deutlich Federn gelassen. Begleitet von einer weiteren Gewinnwarnung ging es seit dem Hoch von Mitte Juni um rund -40% abwärts auf ein Tief bei 21,15 €. In den letzten Tagen zeigt die Aktie wieder ansteigende Form. Hat sie nun endlich einen Boden gefunden?

stock.adobe.com/nmann77

ℹ️ PSI vorgestellt

Die PSI Software SE mit Sitz in Berlin entwickelt eigene Softwareprodukte zur Optimierung des Energie- und Materialflusses bei Versorgern und Industrie. Die Branchenprodukte werden sowohl direkt als auch über den cloudbasierten PSI App Store vertrieben; überdies können sie von Kunden und Partnern selbst angepasst werden. PSI wurde 1969 gegründet und beschäftigt heute über 2.200 Mitarbeiter. An der Börse wird das Unternehmen derzeit mit rund 356 Millionen € bewertet.

Turbulente Wochen

Die vergangenen Wochen verliefen bei PSI sehr turbulent. Neben dem Rechtswechsel in eine Europäische Gesellschaft (Societas Europaea, kurz SE) und dem vorzeitigen Ausscheiden des langjährigen CEO Dr. Harald Schimpf sorgte das Unternehmen Ende Juli mit einer weiteren Gewinnwarnung für Aufsehen. Die Folge war ein massiver Kursrückgang, der die Erholung seit Ende September 2022 fast vollständig zunichtemachte.

Ursprünglich sollte das Betriebsergebnis in diesem Jahr um 20% auf 25 Millionen € gesteigert werden. Einmalige Kosten im Zusammenhang mit dem Führungswechsel (Stichwort: Abfindung) und Altlasten aus dem Projektgeschäft im Bereich Elektrische Netze hatten den Berlinern das Ergebnis im ersten Halbjahr allerdings deutlich verhagelt. Statt eines Gewinns von 8 Millionen € ein Jahr zuvor schlug ein operativer Verlust von mehr als 5 Millionen € zu Buche.

Für das Gesamtjahr wird daher nur noch mit einem Ergebnis von 5 bis 7 Millionen € kalkuliert, während Umsatz und Auftragseingang weiterhin um jeweils 10% zulegen sollen.

PSI schafft Rückkehr in die Gewinnzone

Ende Oktober hat der Software-Spezialist nun die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Wie das Unternehmen mitteilte, sind die Erlöse im Jahresvergleich um 3,2% auf 65,2 Millionen € gestiegen. Der Auftragseingang verbesserte sich um 25,5% auf 69 Millionen €, was zeigt, dass die Produkte von PSI bei Kunden weiterhin sehr beliebt sind.

Besonderes Augenmerk galt aber der operativen Entwicklung – und hier ist den Ostdeutschen ein kleiner Turnaround gelungen. Zwar sank das Betriebsergebnis (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 6,1 auf 2,6 Millionen €. Nach dem stark negativen Ergebnis zur Jahresmitte ist dies aber schon als kleiner Erfolg zu werten.

Unter dem Strich verdiente das IT-Unternehmen 1,6 Millionen € bzw. 0,10 € je Aktie. Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2022 lag der Periodenüberschuss noch bei 3,5 Millionen € bzw. 0,23 € je Aktie.

So sieht die Bilanz nach neun Monaten aus

Nach neun Monaten belaufen sich die Umsätze somit auf 184,5 Millionen €, das ist ein Plus von 2,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Auftragseingang verbesserte sich um 16,1% auf 238 Millionen €. Das Betriebsergebnis ist nach den Einmalaufwendungen des zweiten Quartals und trotz des positiven Beitrags aus Q3 mit -2,7 Millionen € weiterhin negativ.

In Erwartung eines starken vierten Quartals wurden die Jahresziele aber dennoch bestätigt. So zeigen die ergriffenen Maßnahmen im Bereich Elektrische Netze den Angaben zufolge bereits Wirkung. Im Segment Produktionsmanagement soll es in Q4 ebenfalls eine deutliche Verbesserung geben.

Weiterhin Bestand haben auch die langfristigen Ergebnisziele, die bis 2026 ein EBIT-Wachstum auf 54 Millionen € vorsehen.

Interessanter Wert mit Turnaround-Potenzial

Bei PSI handelt es sich um einen kleineren Nebenwert, sodass es auch nur wenige Einschätzungen von größeren Analysehäusern gibt. Nach den Zahlen haben die Analysten von First Berlin Equity und GSC Research ihre Kaufempfehlungen erneuert, die Kursziele liegen bei 30 bzw. 41 €.

Auf dieser Grundlage hätte die Aktie deutliches Erholungspotenzial. Auch ich traue dem Small Cap eine solche Entwicklung durchaus zu. PSI ist sehr gut positioniert und weist mit seinen Produkten Alleinstellungsmerkmale auf.

Überdies bieten die fortschreitende Digitalisierung und Themen wie Energie und Klimaschutz perspektivisch großes Wachstumspotenzial. Daher bleibe ich trotz der schwachen Entwicklung in diesem Jahr langfristig positiv gestimmt und traue dem Unternehmen einen Turnaround zu.

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