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Porsche SE: Das sollten Besitzer der Vorzugsaktie wissen

Rudolf Schneider / 22.05.23 / 11:03

Die Aktionäre der Porsche SE (WKN: PAH003) leiden seit dem Hoch Anfang 2021 mit rund 100 € unter dem ständigen Abwärtstrend, aktuell steht die Vorzugsaktie der Beteiligungsholding bei 53,90 €. Seit Anfang Mai ist sie wieder um rund +7% gestiegen, die Schwankungsbreite um den Abwärtstrend ist mitunter sehr groß. Um die zukünftige Entwicklung einzuschätzen, müssen Anleger die Hintergründe der Gesellschaft kennen.

Die Porsche Automobil Holding, kurz Porsche SE, ist die börsengelistete Stuttgarter Holding, in der die Familie Porsche-Piech ihre Volkswagen-Mehrheit gebündelt hat. Die Gesellschaft ist damit nicht zu verwechseln mit dem Sportwagenhersteller Porsche AG, die im vergangenen Herbst furios an der Börse gestartet ist. Die Marktkapitalisierung des DAX-Unternehmens beläuft sich aktuell auf knapp 8,3 Milliarden €.

Beteiligung als Geschäftsbasis

Die Beteiligungsstruktur um den VW-Konzern mit all seinen Tochterunternehmen ist sehr kompliziert. Dabei spielen die Familien Porsche und Piech die tragenden Rollen. Beide bündeln über die Porsche SE ihre Beteiligungen, die Stammaktien befinden sich zu 100% im Familienbesitz. Mit der Börsennotierung im September 2021 wurden außerdem auch Vorzugsaktien emittiert.

Die Stuttgarter Beteiligungsgesellschaft ist Mehrheitsgesellschafter an dem VW-Konzern. Darüber hinaus besteht eine Beteiligung an den Stammaktien der Porsche AG von 25% plus 1 Aktie. Damit besitzt die Porsche SE eine Sperrminorität.

Neben diesen beiden großen Beteiligungen bestehen noch 10 weitere kleinere Beteiligungen an Technologieunternehmen. Diese sind keine strategischen Beteiligungen, sondern werden nur auf Zeit gehalten. Hier geht es darum, an den Wachstumschancen dieser Unternehmen zu partizipieren.

Finanzierungsstruktur verändert

Die Beteiligung an der Porsche AG erfolgt über eine vollständige Fremdfinanzierung von 11 Milliarden €. Davon wurden 7,1 Milliarden € langfristig finanziert und 3,9 Milliarden € über eine kurzfristige Brückenfinanzierung.

Diese Brückenfinanzierung wurde im ersten Quartal zum größten Teil umgeschuldet. Über ein Schuldscheindarlehen wurden 2,7 Milliarden € eingenommen, darüber hinaus wurde eine Anleihe über 750 Millionen € begeben. Der Rest wird aus den Dividendenerträgen des VW-Konzerns im zweiten Quartal getilgt.

Konzernergebnis gesteigert

In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres wurde das Konzernergebnis der Beteiligungen um 38% auf 1,3 Milliarden € gesteigert.

Für das gesamte Geschäftsjahr wird ein Konzernergebnis von 4,5 bis 6,5 Milliarden € angestrebt.

Zukunftsaussichten der Porsche SE Aktie begrenzt

Ausgehend von dem Geschäftsmodell der Holding ist deren Kursentwicklung abhängig von den Kursentwicklungen von VW und von Porsche.

Der Kurs der Vorzugsaktie der Porsche AG (WKN: PAG911) hat sich seit der Börsennotierung gut entwickelt: Er ist seit der Erstnotierung von 82 € auf aktuell knapp 120 € gestiegen. Anders sieht es bei VW aus, wo sich die Stammaktie (WKN: 766400) seit dem Hoch Anfang 2021 mit 345 € im stetigen Rückwärtsgang auf nunmehr rund 150 € befindet. eine ähnliche Entwicklung besteht auch bei der VW-Vorzugsaktie (WKN: 766403).

Der Kursverlauf der Porsche SE richtet sich größtenteils an dem Kurs der VW-Aktie aus. Volkswagen befindet sich in einem Transformationsprozess hin zur Elektromobilität, dieser Konzernumbau ist mit hohen Kosten verbunden. Das mittelfristige Potenzial der Aktie des Wolfsburger Autokonzerns ist vorerst begrenzt, was sich auch auf die Vorzugsaktie von Porsche SE auswirkt.

Direktinvestition sinnvoller

Meiner Meinung nach ist eine Neuinvestition in die Porsche SE-Aktie wenig sinnvoll, eine Direktbeteiligung in VW oder Porsche AG ist wesentlich besser. Insgesamt würde ich dabei die Aktie von VW vorziehen, VW ist als Mehrheitsaktionär auch am Erfolg der Porsche AG beteiligt. Mittelfristig stehen die Chancen auf höhere Kurse der VW-Aktie ganz gut.

Aktionäre, die bereits bei Porsche SE investiert sind, sollten die Aktie halten – eine Umschichtung in VW oder Porsche ist wenig sinnvoll.

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