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Novavax: Wohin rennt die Aktie noch?

Simon Ruić / 08.07.22 / 12:04

Die Novavax-Aktie (WKN: A2PKMZ) steigt und steigt: Seit kaum vier Wochen hat der Biotech-Titel seinen Wert auf 73,14 US$ mehr als verdoppelt. Die jüngsten Kurssprünge verdankt das Papier der Zulassungserweiterung des Corona-Vakzins für Jugendliche in Europa und einem weiteren riesigen Markt. Auch die US-Lizenz dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Novavax ist ein US-amerikanisches Pharma-Unternehmen, dessen Covid-19-Impfstoff namens Nuvaxovid seit Februar in der EU erhältlich ist. Anders als etwa bei den Konkurrenten Moderna und BioNTech basiert das Vakzin der US-Firma auf einem klassischen Wirkmechanismus. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 5,8 Milliarden US$.

Rallye geht weiter – EU-Zulassung jetzt auch für Jugendliche

In dieser Woche ging die erstaunliche Rallye der Novavax-Aktie weiter, bei der der Biotech-Titel seit Mitte Juni auf 73,14 US$ mehr als verdoppelt hat. Aufgrund des Nationalfeiertags blieb die New Yorker Börse am Montag zwar geschlossen; tags darauf schoss der Kurs dann jedoch +12,5% aufwärts, nachdem bekannt wurde, dass die EU-Kommission Nuvaxovid die Zulassung auch für Jugendliche erteilt hat.

Die Markterlaubnis des Novavax-Impfstoffs durch die EU-Exekutive folgte auf die Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) vom 23. Juni und basiert auf den Ergebnissen einer Phase-3-Studie mit rund 2.250 Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren an 73 Standorten in den USA, erklärte das Unternehmen.

Am Donnerstag wuchteten die Anleger die Aktie ein weiteres Mal um mehr als +15% in die Höhe – möglicherweise weil durchgesickert war, das Nuvaxovid für einen weiteren riesigen Markt eine Notfallzulassung für Jugendliche erhalten hat: Indien.

Nach dem Durchbruch bei der Brüsseler Behörde beantragte der US-Konzern laut einer Firmenmeldung von Donnerstag auch in der Schweiz die Zulassungserweiterung für Jugendliche sowie die Erlaubnis für eine neue Dosierung seiner Auffrischungsimpfung für Erwachsene ab 18 Jahren. Swissmedic plant demnach, beide Anträge in einem beschleunigten Verfahren zu prüfen.

Omikron-Wirkstoff soll in Q4 auf den Markt kommen

Bereits am vergangenen Freitag hatte die Novavax-Aktie einen +11%-Kurssprung hingelegt, nachdem das Unternehmen bekannt gegeben hatte, dass es an einem Omikron-spezifischen Impfstoff arbeite. Im vierten Quartal könne der Wirkstoffentwickler den Angaben nach schon ein auf die vorherrschende Virus-Mutation zugeschnittenes Vakzin anbieten.

Dabei konzentriere sich der US-Konzern auf die zunehmend dominierenden BA.4- und BA.5-Subvarianten, so wie es vergangene Woche auch von der US-Arzneimittelbehörde FDA empfohlen wurde. Entsprechende präklinische Daten will die Biotech-Schmiede demnach „im Spätsommer oder Herbst“ vorlegen.

US-Zulassung in Kürze?

Die langersehnte Lizenz für den US-Markt könnte Novavax jedoch schon vorher erhalten. Die FDA hatte sich bislang zwar quergestellt, weil sie bei dem indischen Auftragshersteller keine konstante Produktionskapazität gewährleistet sah. Zudem hatte die US-Behörde in den klinischen Studien einige Fälle von Herzmuskelentzündungen alarmiert.

Die Probleme scheinen jedoch seit einigen Wochen behoben zu sein. So hatte sich das Beratergremium der FDA Medienberichten nach zuletzt einstimmig für eine Zulassung von Nuvaxovid ausgesprochen.

Die US-Lizenz wäre jedoch noch keine Garantie für einen kommerziellen Erfolg auf dem Heimatmarkt. So sind die Industrieländer gesättigt mit mRNA-Präparaten von BioNTech/Pfizer und Moderna und für die kommenden Impfkampagnen im Herbst und Winter dürften die Platzhirsche mit ihren angepassten Wirkstoffen wieder das Rennen machen. Hinzu kommt: Impfskeptiker lassen sich in der Regel bislang nicht wie erhofft mit einem Protein- oder Totimpfstoff von einem Corona-Schutz überzeugen.

Grünes Licht der FDA wäre dennoch ein starkes Signal dafür, dass Novavax seinen Lieferverpflichtungen nachkommen kann. Der US-Konzern hat nach eigenen Angaben Lieferverträge im Volumen von insgesamt über 2 Milliarden Dosen vereinbart – 110 Millionen für die USA und 430 für weitere Industrienationen wie das Vereinigte Königreich, Australien, Süd-Korea und Japan.

Schwerer Stand gegen die großen mRNA-Spezialisten

Angesichts der Tatsache dass die FDA den Fokus seiner Covid-19-Strategie auf die Weiterentwicklung von mRNA-Boostern gelegt hat, dürfte es für Nachzügler wie Novavax jedoch schwierig werden, bedeutende Marktanteile zu gewinnen.

Trotz einer schönen Erholungsrallye, die voraussichtlich weiter anhält, bleibe ich bei der Biotech-Aktie an der Seitenlinie. So gibt es gerade aus dieser Branche im exklusiven No Brainer Club immer wieder Werte mit einem deutlich besseren Chancen-Risiko-Profil.

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