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Nio-Aktie: Nach -12%-Absturz einsteigen?

Simon Ruić / 14.06.22 / 13:44

Nach einem schwachen Ausblick für das laufende Quartal bricht die Nio-Aktie (WKN: A2N4PB) in drei Tagen um fast -22% auf 15,99 US$ ein. CEO William Li bestätigte nun aber Berichte, wonach der Autobauer seine Abhängigkeit vom Batterie-Produzenten CATL in Zukunft beenden will. Wird das für das Unternehmen reichen, um langfristig auf die Erfolgsspur zu kommen?

Nio ist ein E-Auto-Start-up im Premium-Segment, das von vielen als das chinesische Pendant des US-Branchenpioniers Tesla gesehen wird. Obwohl das Unternehmen erst 2014 gegründet wurde, belegt es bereits den 5. Platz der meistverkauften reinen E-Autos in China. An der New Yorker Börse hat der Autobauer derzeit einen Wert von knapp 31 Milliarden US$.

Offiziell: Nio will Batterien selbst produzieren

Nio-CEO William Li hat es nun bestätigt: Das Unternehmen will in Zukunft eigene Akkupacks für seine Luxus-SUVs herstellen, um die Abhängigkeit von Zulieferern zu verringern. Der chinesische Autobauer plant demnach, im Jahr 2024 ein 800-Volt-Batteriepaket auf den Markt zu bringen, das voraussichtlich umgerechnet ab 30.000 US$ zu haben sein wird. Das Produkt wird erwartungsgemäß auch die Batterie-Wechsel-Technologie des Unternehmens unterstützen, bestätigte Li in einer Telefonkonferenz mit Analysten und fügte hinzu:

Unser Plan ist es, die Produktion dieser neuen Akkus der nächsten Generation in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 aufzunehmen. Unsere langfristige Batteriestrategie wird eine Kombination aus Eigenproduktion und Outsourcing sein.

Schwacher Ausblick lässt die Aktie abstürzen

Angesichts der aktuellen Probleme mit hohen Batteriekosten dürfte die Meldung Nio-Investoren mit langfristigem Anlagehorizont beruhigten. Die Preise für Akkupacks sind Firmenangaben nach im April auf einen Höchststand geklettert, was den Ausblick für das laufenden Quartal eingetrübt hat. So warnte der Luxus-SUV-Bauer vergangene Woche bei der Vorlage seiner Q1-Zahlen vor einem Einbruch der Bruttomarge. Außerdem erwartet der Vorstand einen sequenziellen Rückgang des Absatzes von rund 25.750 auf 23.000 bis 25.000 Fahrzeuge.

Der schwache Prognose hat der Aktie in den letzten Tagen mächtig zugesetzt: Sie sackte zuletzt von über 20 auf 15,99 US$ ab. Allein am Montag gab der Kurs trotz der Bestätigung von Nios Batterieplänen um fast -12% nach. Positive Erwartungen hinsichtlich der Auslieferungszahlen für Mai und der Finanzergebnisse für das Auftaktquartal hatten den Titel seit Mitte des vergangenen Monats in der Spitze um knapp zwei Drittel steigen lassen.

Ist Europa bereit für das Batterie-Tausch-System?

Mit dem Aufbau einer eigenen Batterie-Produktion folgt Nio dem Vorbild größerer Konkurrenten wie BYD und Tesla, die sich damit in Zeiten knapper Rohstoffe und Vorprodukte eine wertvollen Wettbewerbsvorteil gesichert haben.

Um ihr Wachstum in den nächsten Jahren intakt zu halten, werden die Chinesen aber auch neue Absatzmärkte erobern müssen. Der Heimatmarkt wird in Zukunft nur begrenzte Expansionsmöglichkeiten bieten, da Peking seine Prämien für E-Autos schrittweise kürzt.

In Norwegen hat Nio daher bereits Vertriebsstrukturen und Batterietauschstationen aufgebaut. Bald sollen Markteintritte in Deutschland, Schweden, Dänemark und den Niederlanden folgen. Das Batterie-Swap-Prinzip ist ein wichtiger Erfolgsbaustein des Autobauers in China, und nun ist die Frage, ob die Technologie auch in Europa verfängt.

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