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Evotec-Aktie +7%: Läutet Deal das Comeback ein?

Frank Giarra / 26.01.23 / 12:08

Totgesagte leben länger: Die im vergangenen Jahr schwer gebeutelte Aktie von Evotec (WKN: 566480) hebt heute um fast +7% auf 18,84 € ab, nachdem der Wirkstoffforscher einen Deal mit einem Ableger des Pharma-Riesen Johnson & Johnson verkündet hat. Ein Signal für weitere Kurssteigerungen?

Evotec

Die traditionsreiche Hamburger Biotech-Firma Evotec erforscht in vielen Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften verschiedene Therapieansätze. Der Pharma-Hersteller hat eigene Wirkstoffkandidaten in der klinischen sowie in der präklinischen Entwicklung. An der Börse wird das Unternehmen aktuell mit rund 3,3 Milliarden € bewertet.

Schmerzlicher Kursrückgang 2022

Die bei deutschen Anlegern sehr beliebte Aktie von Evotec hat in den 2000er Jahren eine fulminante Erfolgsgeschichte aufs Börsenparkett gezaubert. Doch 2022 lief es nicht gerade rund, Anteilseigner mussten einen schmerzlichen Kursrückgang von mehr als 42 € auf unter 15 € verkraften.

Seit Jahresbeginn heißt es: Adieu, Tristesse! Das Papier hat in 2023 bereits um +24% zugelegt.

Kooperation in der Krebsforschung

Die Biotech-Firma gibt heute einen bemerkenswerten Onkologie-Deal bekannt. Es handelt sich um eine strategische Kooperations- und Lizenzvereinbarung mit Janssen Biotech, Inc. („Janssen“), einer der Janssen Pharmaceutical Companies von US-Pharma- und Konsumgüterriese Johnson & Johnson.

Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Entwicklung zielgerichteter immunbasierter Therapien für die Onkologie, die letztendlich von Janssen vermarktet werden sollen. Die Hamburger stellen hierfür ihre Forschungs- und Entwicklungskapazitäten zur Verfügung einschließlich einer Option für die GMP-Herstellung der immunbasierten Therapien.

350 Millionen US$ Meilensteine

Evotec erhält eine in der Höhe nicht bezifferte Vorauszahlung. Hinzu kommen erfolgsabhängige Forschungs- und kommerzielle Meilensteine ​​von mehr als 350 Millionen US$ sowie gestaffelte Lizenzgebühren auf Produkte, die aus der Zusammenarbeit resultieren.

Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentiert:

Von neuartigen immunbasierten Therapien mit krankheitsrelevanten, zielgerichteten Mechanismen wird erwartet, dass sie einer großen Zahl von Patienten zugutekommen. Evotec ist bestrebt, bei transformativen Innovationen zur Behandlung und letztendlichen Heilung von Krankheiten mit hohem ungedecktem Bedarf eine Vorreiterrolle einzunehmen.

Im Dezember Erfolgsmeldung noch verpufft

Nachdem im Dezember eine Erfolgsmeldung noch wirkungslos auf den Kurs verpufft ist, sieht es diesmal anders aus. Die Aktie ist der Top-Gewinner im MDAX.

Es geht allerdings auch um eine erheblich höhere Summe. Während im Dezember aus der Neurologie-Kooperation mit dem US-Konzern Bristol Myers Squibb eine Zahlung von insgesamt 26 Millionen US$ verkündet wurde, geht es diesmal um mehr als das 13-fache.

Schwache Geschäftsentwicklung

Der Kursrückgang im vergangenen Jahr war insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Biotech-Firma strategisch sehr viel investiert und infolgedessen schwache Geschäftszahlen vorgelegt hat. So musste sie nach neun Monaten einen Rückgang des operativen Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 39% verkünden.

Wir haben immer wieder betont, zuletzt in diesem Artikel Mitte Dezember 2022, dass sich langfristig denkende Anleger davon nicht beirren lassen, sondern die günstigen Kurse zum Kauf oder Nachkauf nutzen sollten. Seinerzeit notierte das Papier bei 15,33 €, hat also seitdem bereits um +23% zugelegt.

Kandidat für Dauerposition im Depot

Fakt ist: Der Deal mit Jansen ist ein weiterer Beweis dafür, dass Evotec immer wieder in der Lage ist, Forschungs- und Entwicklungsallianzen mit Branchenriesen zu schmieden. Somit fließt kontinuierlich Geld durch Vorauszahlungen, Meilensteinzahlungen und Lizenzzahlungen in die Kasse.

Meiner Meinung nach ist die Aktie ein guter Kandidat für eine Dauerposition im Depot. Kaufen würde ich bei einem Börsenwert von 3,3 Milliarden € nach der Kursrallye seit Jahresbeginn aktuell eher nicht, sondern eine Korrektur abwarten.

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