CureVac-Aktie -36%: Wer sie noch hält, ist selber schuld!

19.12.23 um 16:27

Böse Überraschung kurz vor Weihnachten: Die CureVac-Aktie (WKN: A2P71U) stürzt um in der Spitze -40% auf 3,20 € ab und berappelt sich aktuell wieder auf Kurse um 3,50 €. Auslöser des Abverkaufs ist ein Urteil des Bundespatentgerichts im Rechtsstreit der Tübinger mit dem Mainzer Konkurrenten BioNTech. Schlägt jetzt die Stunde der Schnäppchenjäger?

ℹ️ CureVac vorgestellt

CureVac N.V. mit operativer Zentrale in Tübingen erforscht und entwickelt Arzneimittel auf der Grundlage des Botenmoleküls mRNA. Im vergangenen Sommer musste der Wirkstoffhersteller den Zulassungsantrag für seinen ersten Corona-Impfstoff aufgrund schwacher Studienergebnisse zurückziehen. Derzeit arbeitet das Unternehmen zusammen mit dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) an einem verbesserten Corona-Vakzin. Die Marktbewertung liegt bei rund 800 Millionen €.

Negatives Urteil im Rechtsstreit

Vor Gericht und auf hoher See – geht man mitunter baden. Jedenfalls gilt das vorerst für die Biotech-Schmiede CureVac. Am Dienstag hat nämlich das Bundespatentgericht ein grundlegendes Corona-Impfstoffpatent der Tübinger für nichtig erklärt und gleichzeitig mit seinem Urteil einer Klage des Mainzer Konkurrenten BioNTech gegen CureVac stattgegeben.

Letztere beeilten sich danach in einer Stellungnahme zu versichern, diese Entscheidung habe „keinen Einfluss auf laufende Rechtsstreitigkeiten in Deutschland bezüglich sieben weiterer Eigentumsrechte, die starke grundlegende sowie Covid-19-spezifische mRNA-Spezifikationen umfassen“. Man werde vor dem Bundesgerichtshof Berufung einlegen.

Was die Börse aber nun selbstverständlich heute einpreist, ist das komplette Scheitern der Tübinger in den Rechtsstreitigkeiten gegen BioNTech. Die Mainzer haben vor Jahren bereits das Rennen um die Zulassung eines Covid-Impfstoffes um Längen gewonnen und mit ihrem Vakzin im Zusammenschluss mit US-Gigant Pfizer Milliardengewinne eingefahren, während CureVac mit seinem Kandidaten der ersten Generation krachend scheiterte.

CEO Zehnder bleibt optimistisch

CEO Dr. Alexander Zehnder zeigt sich unverdrossen optimistisch:

Wir halten die Entscheidung des Patentgerichts auch angesichts der positiven vorläufigen Stellungnahme zu EP 1 857 122 B1, die das Gericht Anfang des Jahres abgegeben hat, für unglücklich. Die Entscheidung ist nur eine von vielen, die hinsichtlich der Nutzung des geistigen Eigentums von CureVac bei der Entwicklung von Comirnaty getroffen werden. Wir sind nach wie vor sehr zuversichtlich, dass unsere Vorreiterrolle in der mRNA-Technologie und unsere kontinuierlichen Innovationen auf diesem Gebiet wesentliche Beiträge zu sicheren und wirksamen Covid-19-Impfstoffen geleistet haben.

Aktie schleunigst verkaufen

Um es gleich ganz deutlich zu sagen: Für mich klingen diese Worte wie das berühmte Pfeifen im Walde. Ich kann nur dringend jedem noch verbliebenen Aktionär von CureVac den Tipp geben, seinen Anteile schleunigst zu verkaufen.

Biotech-Experte Jens Lion hat am Dienstag im Live Chat von sharedeals.de in einer ersten Reaktion den Usern eher noch einen Short nahegelegt, er ist aber auch schon seit Dezember 2021 und Kursen von 38 US$ je Aktie durchgehend zurückhaltend! So weit, die Aktie als Short zu titulieren, würde ich persönlich nicht gehen.

Natürlich dürfen die Begründungen für den dringenden Verkaufstipp nicht fehlen. Sie lauten wie folgt: An der Börse ist das Unternehmen immer noch mit rund 800 Millionen € bewertet – aber für was? Wer sich die Pipeline der Tübinger ansieht, stößt auf Medikamentenkandidaten überwiegend in Phase 1. Darunter befindet sich ein Covid-Impfstoff in zweiter Generation, dem andere Wettbewerber längst enteilt sind, ebenso wie bei dem Impfstoffkandidaten gegen Influenza. Und im Bereich der Onkologie zeichnen sich ebenfalls noch lange keine bahnbrechenden Erfolge ab.

Wenn die Pipeline keinen Unternehmenswert in der Höhe des Börsenwertes abbildet, dann tut es vielleicht die Kassenlage? Leider auch nicht. Laut den Mitte November vorgelegten Zahlen befanden sich Ende September 464 Millionen € in der Kasse.

Den eigenen Cash Runway gab das Unternehmen mit Mitte 2025 an. Da bis dahin keine Zulassung eines Medikamentenkandidaten in Sicht ist, dürfte es spätestens Ende 2024 zu einer weiteren Kapitalmaßnahme kommen, bei der Aktionäre verwässert werden. Wer übrigens auf Ansprüche aus Covid-Medikamenten spekulieren will, ist mit einer anderen Aktie ohne bilanzielles Risiko viel besser bedient. Die bleibt aber Mitgliedern des No Brainer Clubs vorbehalten!

Mein Fazit ist daher eindeutig: Wer diese Aktie noch hält, ist selber schuld! Dass man sie trotz des Absturzes besser nicht kaufen sollte, versteht sich von selbst.

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