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BioNTech-Aktie: Das riecht nach Herbstrallye

Simon Ruić / 18.08.23 / 12:40

Die BioNTech-Aktie (WKN: A2PSR2) legt am Donnerstag mehr als +5% zu. Eine neue Covid-Variante ist auf dem Vormarsch, und die Mainzer melden pünktlich Studienerfolge ihres aktualisierten Impfstoffs, der im September auf den Markt kommen soll. 

stock.adobe.com/Romain TALON

ℹ️ BioNTech vorgestellt

BioNTech ist ein deutsches Biotech-Unternehmen mit Sitz in Mainz, das auf die Entwicklung und Herstellung patientenspezifischer aktiver Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und Infektionskrankheiten fokussiert ist. In den letzten Jahren wurde das Unternehmen durch seinen Impfstoff gegen das Coronavirus (Covid-19) weltbekannt und entwickelte sich zu einem Milliardenkonzern. Mit einem Börsenwert von 25 Milliarden € ist BioNTech eines der wertvollsten Biotech-Unternehmen Europas.

Eris-Variante auf dem Vormarsch

Die Aktien von BioNTech sind im US-Handel am Donnerstag zum knapp +5% auf US$ hochgeschossen. Wettbewerber Moderna freute sich ebenfalls über einen plötzlichen Kurssprung (+7,4%). Den Aufschwung verdanken die Impfstoffproduzenten einem weltweiten Anstieg der Covid-19-Fälle, ausgelöst durch die Verbreitung einer neuen Omikron-Virusvariante mit dem Spitznamen „Eris“.

Laut Daten der US-Seuchenschutzbehörde CDC sind in den Vereinigten Staaten die Corona-bedingten Krankenhauseinweisungen in der Woche bis zum 5. August im Vergleich zur Vorwoche zum 14% gestiegen. Das Auslastungsniveau liegt nun rund 40% über dem jüngsten Tiefstand im Juni, aber immer noch 90% unter den Spitzenwerten, die während des ersten Omikron-Ausbruchs im Januar 2022 erreicht wurden.

WHO: „Variant of Interest“

Zudem sei laut CDC die Positivtestrate vom 12. August im Vorwochenvergleich um 1,5 Prozentpunkte auf 12,2% gestiegen. Die Eris- oder EG.5-Variante ist in den USA damit nun der dominante Virenstamm mit 17,3% der Fälle in den beiden Wochen vor dem 5. August.

Auch in China, Südkorea, Japan und Kanada ist die Eris-Variante bereits verbreitet. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte sie schon am Mittwoch als „Variant of Interest“ ein, was bedeutet, dass sie aufgrund von Mutationen, die sie ansteckender oder schwerer machen könnten, genauer beobachtet werden sollte als andere.

Moderna diesmal einen Schritt voraus

Ebenfalls am Donnerstag gab BioNTechs US-Partner Pfizer bekannt, dass sein an die neue Covid-Mutation XBB.1.5 angepasst Booster-Serum in einer präklinischen Studie an Mäusen eine neutralisierende Wirkung gezeigt hat. Interessanterweise meldete Moderna zeitgleich Studienerfolg, allerdings hat der BioNTech-Rivale seinen aktualisierten Impfstoff bereits an Menschen getestet.

Zur Einordnung: Sowohl XBB.1.5 als auch EG.5 sind Omikron-Subvarianten und ähneln sich einander stark. Beide Impfstoffe, sowohl von BioNTech/Pfizer als auch von Moderna, sollen in den kommenden Wochen pünktlich zur Herbstimpfsaison vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung in den USA, Europa und anderenorts verfügbar gemacht werden.

Kleine Herbstrallye voraus?

Bei seinem jüngsten Finanz-Update vergangene Woche hat BioNTech trotz des Umsatzeinbruchs im Juni-Quartal seine Gesamtjahresprognose in Höhe von rund 5 Milliarden US$ bekräftigt. So vertraut das Management darauf, dass der aktualisierte Covid-Booster im September auf den Markt kommen und einen deutlichen Absatzschub erzeugen wird.

Die weltweit dynamische Entwicklung der Eris-Variante hat das Anlegertrauen in diese Guidance jedenfalls bestärkt und dürfte sich auch in den kommenden Wochen stützend auf den Kurs der BioNTech-Aktie auswirken.

CFO: Markt „nur schwer vorhersagen“

BioNTech hat sich mit einer nun deutlich geringeren Kostenbasis als im vergangenen Jahr darauf eingestellt, kleinere Brötchen zu backen. Ob das Unternehmen seine Umsatzziele für 2023 aber erreichen wird, ist ungewiss. So erklärte CFO Jens Holstein bei der Q2-Zahlenvorlage:

Der Covid-19-Impfstoffmarkt ist nach wie vor sehr dynamisch und lässt sich nur schwer vorhersagen.

Schnäppchen-Alarm!

Dennoch gibt es für Anleger derzeit allen Grund, eine Position bei der Biotech-Schmiede auf- bzw. auszubauen. Die Mainzer haben während der Pandemie bewiesen, dass sie ein außergewöhnliches Unternehmen sind mit einem fähigen Management-Team. Die Fokussierung auf Immuntherapie und Onkologie hat sie zu einem Branchenspitzenreiter gemacht mit einer vielversprechenden Entwicklungs-Pipeline.

Mit einem Vorwärts-KGV unter 20 sehe ich den Nasdaq-Titel im Branchenvergleich derzeit deutlich unterbewertet – insbesondere wenn man die Cash-Position von 50% des Börsenwerts bedenkt.

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Interessenkonflikt: Herausgeber, Autor und Mitarbeiter halten teilweise derivative Positionen des besprochenen Unternehmens BioNTech. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Herausgeber, Autor und Mitarbeiter beabsichtigen, ihre Position – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu vergrößern oder zu verringern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
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