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Amazon-Aktie: Langsam wird's lächerlich

Redaktion / 14.12.22 / 13:56

Die Amazon-Aktie (WKN: 906866) zeigt seit einigen Tagen einen leichten Aufwärtstrend, aber so richtig vom Fleck kommt sie nicht und notiert derzeit bei 92,49 US$. Steht das Papier des Internet-Giganten vor einem Comeback?

Amazon app logo seen on the smartphone and blurred Metro Goldwyn Mayer logo on the laptop. Stafford, United Kingdom, May 27, 2021.

Amazon.com mit Hauptsitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington ist ein global agierender Online-Versandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette. 1997 für den Buchversand gegründet, ist Amazon inzwischen weltweit Marktführer des Handels im Internet. An der Börse wird der Konzern aktuell mit 944 Milliarden US$ bewertet.

Massiv vom Corona-Lockdown profitiert

Das Geschäft von Amazon profitierte 2020 massiv vom Corona-Lockdown, da der physische Einzelhandel geschlossen war und die Menschen keine andere Wahl hatten, als online einzukaufen.

Der Aktienkurs hat sich zwischen dem Tiefststand von 89 US$ im Jahr 2020 und dem Hoch von 183 US$ im November 2021 mehr als verdoppelt.

Aktienkurs auf Niveau von 2018

Seitdem hat die Aktie jedoch alle ihre Gewinne abgegeben und wird nun mit 92 US$ gehandelt. Dies ist ein „lächerlicher“ Preis, wenn man bedenkt, dass es derselbe Aktienkurs wie im Jahr 2018 ist.

Während sich der Umsatz von Amazon von 233 Milliarden US$ im Jahr 2018 auf 502 Milliarden US$ in den letzten zwölf Monaten mehr als verdoppelt hat. 

Ein Blick auf CEO Jassy

Im Juli 2021 trat Gründer Jeff Bezos als CEO zurück und Andy Jassy übernahm den Spitzenplatz. In einem kürzlichen Interview (November 2022) bei einer Veranstaltung der New York Times erzählte Jassy die Geschichte des Übergangs.

Er war anscheinend „schockiert“ über das Angebot. Die Tatsache, dass er jedenfalls nicht gerade hungrig auf die Rolle war, wirkt ein wenig besorgniserregend. Jassy hat wohl kaum das Charisma wie Bezos. Aber immerhin genießt er im Unternehmen hohes Ansehen. Zudem ist Jeff Bezos immer noch Executive Chairman und spricht „fast wöchentlich“ mit Jassy.

Schwache Quartalszahlen

Amazon meldete schwache Finanzergebnisse für das dritte Quartal 2022. Der Umsatz betrug 127,1 Milliarden US$ und lag deutlich unter den Konsensschätzungen der Analysten.

Zudem gab es einen grausamen Rückgang des Nettogewinns um 48% auf 2,5 Milliarden US$. Dies war auf einen Anstieg der Betriebskosten um 17% auf 124,6 Milliarden US$ zurückzuführen und wurde ferner durch eine Reihe inflationärer Faktoren wie höhere Öl-, Fracht- und Arbeitskosten verursacht.

Viele Analysten prognostizieren aufgrund der hohen Inflation und des steigenden Zinsumfelds eine Rezession im Jahr 2023. Dies bedeutet, dass Amazon wahrscheinlich weiterhin unter schnellem Kostendruck stehen wird und die Verbrauchernachfrage wohl nachlassen wird.

Kronjuwel AWS

Amazon ist ein herausragendes und wohl eines der größten Unternehmen, das es je gab. Es hat jedoch grundlegende Probleme mit seinem Fulfillment-Center und seiner Kostenstruktur.

Kronjuwel des Internet-Giganten ist Amazon Web Services (AWS), da dies der schnell wachsende, hochprofitable Teil des Geschäfts ist. Hier wurde zusätzlich zur Plattform ein riesiges Produktportfolio aufgebaut. Dazu gehören maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz und sogar Satellitenkommunikation als Service.

Wird's erst schlimmer und dann besser?

Wenn man könnte, würde man wohl gerne allein in AWS investieren. Doch auch das gesamte Unternehmen erscheint beim aktuellen Aktienkurs erheblich unterbewertet.

Die Dinge könnten zwar schlimmer werden, bevor sie besser werden, aber langfristig ist Amazon in einer beeindruckenden Position. Schon bald dürften daher wohl die Analystenkursziele zwischen 150 und 200 US$ in Angriff genommen werden.

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