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windeln.de: Entspannt sich die Lage wirklich?

Alexander Schornstein / 11.02.19 / 12:24

windeln.de (WKN: WNDL11) steigerte im Schlussviertel 2018 seine bereinigte EBIT-Marge auf -9,0%. Für das Gesamtjahr stehen -17,6% zu Buche. Trotz eines Umsatzrückgangs von fast 50% in 2018 gegenüber dem Vorjahr zeigt die Ergebnisentwicklung positive TendenzenAn der Börse ist das windeln.de-Papier nur noch 5,5 Millionen Euro wert.  

Das noch immer im renommierten Prime Standard gelistete Unternehmen beschließt für das "weitere Wachstum" nun eine Kapitalerhöhung zu einem Preis von 1,48 Euro pro Aktie, die einen hohen einstelligen Millionenerlös einspielen soll. Grundsätzlich stimmt es positiv, dass bei rückläufigem Umsatz mehr hängen bleibt.

Fokus auf China-Geschäft und Cashburn-Reduzierung

Der Onlinehändler für Baby-, Kinder- und Familienprodukte weitet sein China-Angebot aus und sieht dort eine "hohe Nachfrage nach deutschen Qualitätsprodukten".

In China wächst windeln.de stark: Im Q4 2018 wuchs man um 34% gegenüber dem vorangegangenen Q3. Quelle: windeln.de AG

Die Bilanz ist beim Blick auf die massiven Verlustanhäufungen wenig erfolgsversprechend. Es gibt aber durchaus gute Ansatzpunkte. Der Umstand, dass windeln.de keine großen (Bank-)Kredite bedienen muss, ist bemerkenswert.

Den massiven Liquiditätsschwund (in den ersten 9 Monaten 2018 über 17 Millionen Euro) bekommt windeln.de dank "gestiegener operativer Performance" unter Kontrolle.

Die Frage ist, ob es reicht, in einem von hohem Konkurrenzdruck geprägten Marktsegement (siehe Größenanbieter wie Amazon), auf die Margen zu kommen, die ein profitables Ergebniswachstum ohne die ständige Aufnahme von neuen Finanzspritzen gewährleisten.

Bemerkenswert ist, dass nur 3,7% der Bestellungen an windeln.de zurückgesandt werden (in % der Bruttoumsatzerlöse; Durchschnittsbestellung dabei circa 90 Euro). Beim Modehändler Zalando beispielweise liegt nach Ergebnissen einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom Ende 2018 die Retourenquote sogar bei rund 50 Prozent.

Prognose macht Mut, aber ...

In diesem Jahr will der Konzern den eingeschlagenen Restrukturierungspfad fortsetzen. So erwartet das Management "ein deutliches Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr" bei einer "weiteren Verbesserung des bereinigten EBITs". Um die Expansion in China zu stemmen, benötigt es allerdings erstmal neue Investitionen.

Summa Summarum plant der Vorstand Anfang 2020 "auf Basis des bereinigten EBITs schwarze Zahlen."

Matthias Peuckert, Vorstandschef des Unternehmens, äußert sich zur avisierten Entwicklung:

Nach dem Restrukturierungsjahr 2018 legen wir für das Geschäftsjahr 2019 nun den Schwerpunkt auf die langfristige Wertentwicklung des Unternehmens und setzen dabei weiterhin den Fokus auf profitables Umsatzwachstum und Margenoptimierungen. Wir investieren gezielt in den chinesischen Markt und die Erschließung weiterer Produktkategorien, um windeln.de als umfassendes 'Familienunternehmen' in Europa und China zu positionieren.

Im Rahmen der Aktienausgabe (Bezugspreis bei 1,48 Euro pro Aktie, Bezugsfrist läuft von 14. bis 28. Februar 2019) könnten noch einmal kurzweilig Kursturbulenzen entstehen. Langfristig hängt die Entwicklung von der operativen Performance ab.

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